• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Cut Bank

    Cut Bank


    Land/Jahr:
    USA 2014
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Matt Shakman
    Darsteller:
    Liam Hemsworth
    Teresa Palmer
    John Malkovich
    Billy Bob Thornton
    Bruce Dern
    Oliver Platt
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    93 Minuten
    Kaufstart:
    24. September 2015
    Label:
    Koch Media

    Im winzig kleinen amerikanischen Örtchen Cut Bank ist eigentlich nie wirklich was los. Gerade deshalb träumt der junge Dwayne gemeinsam mit seiner hübschen Freundin davon, endlich in die große Stadt zu ziehen und ein völlig neues Leben zu beginnen. Dafür haben sie den perfekten Coup geplant: Direkt vor der Kamera bei der Produktion eines Imagevideos für die Kleinstadt inszenieren sie den Mord an einem Postboten. Der ist ohnehin schon beinahe in Rente und hat keinerlei Einwände, den stummen Indianer Match dafür zu engagieren, um den jungen Erwachsenen auf ihrem Lebensweg zu helfen. Immerhin zahlt die Postermittlungsbehörde eine große Summe für diejenigen, die den Tod eines Postboten aufklären können. Doch was nach leicht verdientem Geld klingt, gerät schon bald außer Kontrolle. Schließlich hat die Truppe nicht an einen mysteriösen zurückhaltenden Dorfbewohner gedacht, der ganz sicher nur eines will: Sein Päckchen. Und dafür geht er notfalls auch über Leichen…

    Kritik:
    Matt Shakman ist sicherlich ein Name, der nicht jedem allzu geläufig ist. Das ist auch kein Wunder, zeichnet er sich überwiegend für einzelne Folgen von Serien verantwortlich. Schaut man sich dann allerdings einmal an, bei welchen Serien er beteiligt war, dürfte das Interesse doch sofort ungleich höher sein: Neben Dr. House und Mad Man, hat er schließlich auch zwei Episoden der vor einiger Zeit erschienenen ersten Staffel von „Fargo“ gedreht. Und nun möchte er uns einen ganzen Film präsentieren, der in etwa diesem Stil gedreht wurde. Klingt spannend? Ist es auch.

    Seltsame Nachbarn
    Das Muster ist dem der Serie dabei schon ein wenig ähnlich. Als Setting bekommen wir natürlich eine kleine überschaubare und vor allem kalte Kleinstadt geboten (nicht ganz so kalt wie Fargo), in der die Menschen sich wie üblich untereinander kennen. Es gibt offenbar nur einen Polizeibeamten und der ist nahezu mit der gesamten Stadt befreundet, somit im Grunde natürlich befangen. Es ist eine dieser vielen amerikanischen Orte, an denen eigentlich nie etwas passiert – schon gar kein Mord. Völlig unvorbereitet werden die verschrobenen Charaktere also mit der Situation konfrontiert und bekommen es einfach nicht übers Herz, sich gegenseitig zu verdächtigen. Für den Zuschauer hingegen ist vollkommen klar: Der erste Mord wurde lediglich inszeniert, praktischerweise unter Ausnutzung der zahlreichen Beziehungen, die die Charaktere miteinander haben. Dass man sich dabei natürlich von „Fargo“ insoweit unterscheidet, dass man auf den schwarzen Humor verzichtet, lässt sich dann sogar gut verschmerzen, ist die Geschichte dahinter nicht weniger spannend.

    Ein ganz normaler Tag
    „Cut Bank“ lebt von der Art und Weise, wie die Figuren miteinander verstrickt sind und welche Kettenreaktion die Handlung jeweils zur Folge hat. Da möchte man einen Mord inszenieren, um eine möglichst große Summe abzukassieren, da resultieren daraus plötzlich doch tatsächliche Morde, wenn man damit den Falschen verärgert. Der eigentliche Antagonist in diesem Thriller ist damit auch zugleich die interessanteste und abgedrehteste Figur, die wir in diesem Streifen zu sehen bekommen. Michael Stuhlbarg spielt als Derby Milton dabei eine Mischung aus geistig zurückgebliebenem Hinterwäldler und dem extrem coolen Antihelden aus „Falling Down“. Völlig frei von ernsthaften Motiven oder gar Rache will er nur eines: Sein Päckchen – und geht dabei ähnlich amoklaufend vor, wie einst Michael Douglas in seiner Paraderolle. Dass die vermeintlich geistig behinderte Opferrolle sich dann allerdings auch noch als körperlich starker und wehrhafter Widersacher entpuppt, entwickelt dabei schnell eine gewisse Coolness. Der schüchterne Außenseiter, ständig gemobbt, greift endlich knallhart durch und überrascht damit die ganze Kleinstadt. Es fällt einem schwer, den eigentlich so unsympathischen und skrupellosen Bösewicht nicht doch ein klein wenig sympathisch zu finden. In jedem Fall hat „Cut Bank“ trotz der einfachen und eher kleinen Geschichte aber große Charaktere zu bieten.

    Fazit:
    Stilistisch ein wenig an „Fargo“ angelehnt, liefert uns dieser Kleinstadt-Thriller eine spannende kleine Geschichte mit wahrlich interessanten, wenn auch seltsamen Charakteren. Definitiv ein Blick wert.

    Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt..