Helix – Staffel 2 |
Land/Jahr: USA 2015 |
Genre: Serie / Sci-Fi |
Regie: Steven A. Adelson Jeremiah S. Chechik Grant Harvey Jeff Renfroe |
Darsteller: Billy Campbell Meegwun Fairbrother Mark Ghanimé |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 536 Minuten |
Kaufstart: 9. Juli 2015 |
Label: Sony Pictures |
Bereits fünfzehn Monate ist es her, seitdem die Gesundheitsbehörde CDC in der Forschungsstation von Arctic Biosystems einem gefährlichen Virus ausgesetzt war. Mittlerweile ist dieses in die falschen Hände geraten und es wird vermutet, dass es erstmals erneut auf einer kleinen Insel wieder ausgebrochen ist. Für Peter Farragut und seine Kollegen Sarah und Kyle ist dies Anlass genug, die auf den ersten Blick als Pilzinfektion erscheinende Krankheit genauer zu untersuchen. Doch kaum auf der Insel angekommen, werden sie mit völlig unerwarteten Herausforderungen konfrontiert: Eine dort ansässige inzestiöse Sekte hat offenbar keinerlei Interesse daran, tatsächlich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und machen den Wissenschaftlern schon bald das Leben schwer. Dumm nur, dass das wahre Geheimnis hinter dem Krankheitsausbruch noch deutlich erschütternder ist…
Kritik:
Es gibt Serien, die schaffen es leider nicht besonders weit. Stimmen die Einschaltquoten nicht, bedeutet das oft das Aus für die Produktion. Auch „Helix“ soll es dieses Mal so ergangen sein, denn nach der zweiten Staffel ist auch schon endgültig Schluss. Doch nach dem herausragenden Start sind die Hoffnungen besonders hoch.
Wiederholungseffekt
Besonders große Spannung kommt natürlich auf, wenn die vorherige Staffel mit einem riesigen Cliffhanger beendet wurde und zahlreiche offene Fragen bestehen. Man möchte doch unbedingt wissen, wie es weitergeht und welche Folgen das zuletzt gesehene Ende hatte. Da gefällt es umso weniger, wenn die darauffolgende Staffel zumindest zu Beginn den Anschein macht, überhaupt nicht auf den bisherigen Storyverlauf eingehen zu wollen. So geschehen bei der zweiten Staffel von „Helix“, als die Protagonisten der Gesundheitsbehörde plötzlich auf einer nur spärlich bewohnten Insel auftauchen. Es scheint, als hätten die Macher sich dazu entschlossen, fast dieselbe Geschichte noch einmal mit einem neuen Virus und einer neuen Location zu produzieren. Auch der Ablauf ist identisch: In dreizehn Folgen wird der Handlungsablauf anhand von dreizehn Tagen erzählt und das Geheimnis um die seltsame Krankheit allmählich gelüftet. Da sind wir doch glatt froh, dass im späteren Verlauf dann die früheren Ereignisse doch nicht ganz ignoriert werden.
Lokal, statt global
Eigentlich hatten wir ja erwartet, dass die Story nun mehr einen globalen Umfang bekommt. Das Virus aus Staffel 1 ist aus der Forschungsstation entkommen und ein geheimnisvolles Unternehmen möchte mit diesem offenbar die Weltherrschaft erlangen und die Menschheit grundlegend verändern. Da ist es dann doch schade, wenn eben die globale Story rund um den Konzern nur sehr beiläufig in kleineren Ausschnitten von wenigen Minuten erzählt wird und die restliche Geschichte sich ausschließlich auf besagter Insel abspielt. Dass also tatsächlich eine spürbare Gefahr für die ganze Menschheit zu befürchten ist, kommt so kaum mehr rüber. Und auch sonst hat die Location große Nachteile gegenüber der damaligen Forschungsstation. Die auswegslose Situation auf der Arktis, abgeschottet in einer wissenschaftlichen Forschungsstation haben Staffel 1 noch wesentlich beklemmender und eingeengter wirken lassen. Dieser wichtige atmosphärische Aspekt fehlt der zweiten Staffel leider völlig, ist die Insel doch eindeutig zu weitläufig.
Griff in die Mottenkiste
Schade ist obendrein, dass die Story auch bei weitem nicht mehr so glaubwürdig erscheint. Da trifft man auf eine pseudo-religiöse Sekte, die mit Inzest und unsterblichen Anführer eine neue Art von Mensch zu erschaffen versucht und bekommt es mit völlig denkunfähigen Schäfchen zu tun, die eher einen lächerlichen, denn bedrohlichen Eindruck machen. Inhaltlich hat man damit also ziemlich tief in die Mottenkiste gegriffen, wirkt die Story doch arg an den Haaren herbeigezogen. Immerhin: Die Fortentwicklung der Wissenschaftlerin Sarah, die in der vorherigen Staffel ebenfalls unsterblich wurde, hat einen gewissen Reiz, kommt hier schließlich erstmals ein kleiner Science-Fiction-Part auf. Ebenso wirkt der Erzählstil durch einen regelmäßigen Wechsel in die Zukunft durchaus frisch und unverbraucht, auch wenn die Zukunftsgeschichte kaum inhaltlichen Mehrwert bietet. Zumindest schafft es „Helix“ damit aber noch, nicht gänzlich uninteressant zu werden und immerhin für Fans der vorherigen Staffel ein klein wenig sehenswert zu bleiben. Schade nur, dass man qualitativ weit hinter den gewohnten Qualitäten zurückgeblieben ist.
Fazit:
Die zweite Staffel der blutigen Sci-Fi-Serie bleibt weit hinter den bisherigen Qualitäten zurück und enttäuscht mit einer zu abgeschotteten Geschichte. Dennoch hat die Staffel durchaus ihre Momente und bleibt für Kenner der Serie noch einigermaßen interessant.