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    96 Hours – Taken 3

    96 Hours – Taken 3


    Land/Jahr:
    F 2015
    Genre:
    Action
    Regie:
    Olivier Megaton
    Darsteller:
    Liam Neeson
    Forest Whitaker
    Famke Janssen
    Maggie Grace
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    115 Minuten
    Kaufstart:
    29. Mai 2015
    Label:
    Universum Film

    Auf den ersten Blick mag der ehemalige Geheimdienstagent Bryan Mills ein nahezu perfektes Leben zu haben. Immerhin lebt der mittlerweile etwas gealterte Mann in einem schicken Haus, hat ein teures Auto vor der Tür und auch die Beziehung zu seiner Tochter verläuft ziemlich gut. Nur die Trennung von seiner Frau und der Kontakt mit dessen neuem Partner machen ihm doch ein wenig zu schaffen, dient er schließlich prompt als Seelsorger für ihre Beziehungsprobleme. Eines Tages, nachdem er ihr den Schlüssel für das Haus gegeben hat, macht er eine schreckliche Entdeckung: Seine Ex-Frau liegt mit durchgeschnittener Kehle auf seinem Bett. Prompt wird Bryan zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall und die darauffolgende Flucht vor der Polizei macht die Situation nicht gerade besser. Doch für den ehemaligen Agenten ist klar: Er muss auf freiem Fuß bleiben, um wenigstens seine Tochter beschützen zu können. Dumm nur, dass er noch gar nicht ahnt, wer wirklich hinter dem schrecklichen Verbrechen steckt…

    Kritik:
    Es scheint so, als würde Actionstar Liam Neeson seine Filmtochter wirklich lieben. Bereits zum dritten Mal riskiert er mit seiner Rolle als Bryan Mills nun sein Leben, um das junge Mädchen vor wirklich üblen Verbrechern zu beschützen. Doch wird die Geschichte nicht bei ständiger Wiederholung ein wenig aufgesetzt?

    Taken geht auch ohne Kidnapping
    Damit genau diese Geschichte nicht nach einer Weile doch etwas langweilig wird, lassen sich die Macher immer wieder etwas Neues einfallen. Musste Liam Neeson damals noch seine Tochter aus den Fängen von brutalen Kidnappern befreien und dabei vollkommen auf sich alleingestellt vorgehen, dreht „Taken 3“ die Geschichte nun ein bisschen um. Stattdessen macht er sich auf die Suche nach den Mördern seiner Frau und muss dabei vor allem die Polizisten austricksten, die seine Tochter fast ununterbrochen beschatten, um ihn ausfindig zu machen. Da kommt die eigentliche Spannung ins Spiel, wenn der Actionthriller mit taktischem Feingefühl und geheimdienstlichen Tricks aufwartet: Mit interessanten technischen Hilfsmitteln und einem ausgesprochen guten Blick fürs Detail versucht sich Liam Neeson ganz in Geheimagent-Manier an seine Tochter heranzukommen und ganze Gebäude zu infiltrieren. Das kann unterhalten und auf lange Sicht fesseln.

    Hochglanzaction
    Nicht immer ganz überzeugen kann allerdings der Verlauf der Handlung. Die Flucht vor den Polizisten mag zwar actionreich daherkommen und den Streifen in die richtige Richtung lenken, macht ihn aber als Ex-Agent auch unglaubwürdig, wenn es ihm nicht gelingt, angemessen mit den Beamten umzugehen. Und auch ansonsten ist „Taken 3“ insgesamt ziemlich hochglanzpoliert und überlässt praktisch nichts dem Zufall. Als nahezu unverwundbarer und stets perfekt agierender Hauptcharakter fehlt Liam Neeson auch oft die Bedrohung. Ein übermächtiger Held kommt eben nie in Bedrängnis, was die Dramatik auch ein wenig hemmen kann. Da ist es dann auch kaum verwunderlich, dass viele Stunts und Effekte unglaubwürdig übertrieben erscheinen. Der Rückwärtssturz mit dem Polizeiwagen durch einen Aufzugschacht inklusive anschließender Explosion und Überleben ohne einen einzigen Kratzer ist dann doch ein bisschen zu viel des Guten, auch wenn die Verfolgungsjagden und Actionszenen ansonsten überzeugen können. Man sollte es manchmal eben nicht ganz so sehr übertreiben.

    Sauber, poliert, gradlinig
    Auch optisch spiegelt sich aber genau ein solches Szenario wieder: In „Taken 3“ sehen wir nicht – wie vor einigen Jahrzehnten durchaus noch üblich – die dreckigen und bedrückenden Seiten einer Stadt, sondern ausschließlich echte Hochglanzaufnahmen mit perfekter Bildqualität. Die Sonne scheint fast ununterbrochen, die Bilder sind knackscharf und auch die Straßen eigentlich ein bisschen zu sauber. „Taken 3“ wirkt dabei nicht unbedingt wie ein aussichtsloser Film mit depressiver Grundstimmung, sondern eher wie ein steriles gestelltes Actionmovie, bei dem einfach alles perfekt aussieht. Trotzdem hat natürlich auch das durchaus seine Vorzüge und dürfte sicherlich den Fans der Michael Bay-Generation hervorragend gefallen. Durch den hohen Unterhaltungswert, der uns über fast zwei Stunden geradezu an den Bildschirm fesselt, können wir über die sterile Inszenierung aber auch gern hinwegsehen. „Taken 3“ ist eben echtes Popcorn-Kino, das auf pures Entertainment ausgelegt ist – und das gelingt ihm durchaus. Ein Meisterwerk ist der Streifen dadurch aber noch nicht.

    Fazit:
    Hochglanzaction mit knackscharfen Bildern: Liam Neeson überzeugt einmal mehr in einem geradlinigen und sterilen Entertainment-Blockbuster mit hohem Unterhaltungswert, dessen Effekte allerdings gelegentlich über das Ziel hinausschießen.

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