Son of a gun |
Land/Jahr: AUS 2014 |
Genre: Action |
Regie: Julius Avery |
Darsteller: Ewan McGregor Brenton Thwaites Alicia Vikander |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 109 Minuten |
Kaufstart: 14. April 2015 |
Label: Ascot Elite |
Im Knast geht es doch meist eher hart und rau zu. Das muss auch der neunzehnjährige JR feststellen, der für gerade einmal sechs Monate hinter Gittern einsitzen soll. Diese eigentlich recht kurze Zeit reicht allerdings vollkommen aus, um mit den anderen Häftlingen aneinander zu geraten. Nicht viele Tage vergehen, bis der junge Mann plötzlich zum Sexobjekt für die schweren Jungs degradiert werden soll. Ein Glück ist er dem Gangster Brendan Lynch und seinen Kumpels schon längst positiv aufgefallen, sodass er im Knast einen gewissen Schutz genießen kann. Allerdings zu einem schweren Preis: Nach seiner Freilassung in sechs Monaten soll JR seinem Beschützer, der noch ganze zwanzig Jahre hinter Gittern verbringen muss, bei der Flucht verhelfen und gemeinsam mit ihm anschließend zahlreiche wertvolle Goldbarren direkt aus der Produktion stehlen. Dumm nur, dass Gier und Verrat nicht lange auf sich warten lassen, wenn erst einmal richtig viel Kohle im Spiel ist…
Kritik:
Eingefleischte Actionfans wollen oft nur eines: Einen geradlinigen Actionthriller, der richtig gut zur Sache geht. Ein Knastausbruch, ganz viele Knarren und ein Ewan McGregor in der Hauptrolle scheinen genau das zu versprechen.
Kein typischer Gefängnisfilm
Im ersten Moment mag sich „Son of a gun“ scheinbar noch in die typischen Knastausbruchsfilme einreihen zu wollen, in denen schwere Jungs den schwächeren Insassen ordentlich das Leben schwer machen. Genau das passiert im ersten Abschnitt dieses Streifens tatsächlich – mit dem Unterschied, dass sich Regisseur Julius Avery damit nicht allzu lange aufhalten möchte. Lediglich zur Story- und Charaktereinführung dienen da die Knastszenen, danach geht es auch schon voll zur Sache: Ob in rasanten Verfolgungsjagden, beim Angriff auf das Gefängnis mit einem Hubschrauber oder in klassischer Bankraubmanier beim Stehlen von Goldbarren – „Son of a gun“ geht schnell und ohne zu Zögern zur Sache. Dank ungewöhnlicher Kulissen und durchaus ein paar frischen Ideen auf dem Tagebau hat man dabei auch nicht durchweg das Gefühl, ähnliches bereits gesehen zu haben, obwohl die Story keineswegs so originell ist, wie sie den Anschein macht.
Planänderung
Dafür kann sich „Son of a gun“ allerdings erzählerisch vor allem im letzten Drittel sehen lassen. Hier beginnen die Protagonisten nämlich zunehmend damit, sich aus Gier und Verrat gegenseitig zu linken und sich mit spannenden Schachzügen zuvor zu kommen. Da bekommt der Actionfan mehr als nur eine Storywendung geboten, mit der so mancher gar nicht rechnen würde und dessen Ausgang zu keiner Zeit so recht absehbar ist. Schachspielende Gangster und eine undurchschaubare Alicia Vikander als Gangsterbraut sorgen hier charakteristisch für Spannung. An ihrer Seite: Brenton Thwaites, der eigentlich so gar nicht in die Gangsterbande geraten wollte und sich schon bald in der Zwickmühle befindet. Mit einem herausragenden Ewan McGregor als Gegenspieler und Bösewicht liefert er jedenfalls ein explosives Duo ab, dessen Darstellung so angespannt ist, dass sie jederzeit eskalieren könnte. Insofern kann man trotz der eigentlich wenig originellen Geschichte trotzdem von einer optimalen Besetzung sprechen, durch die „Son of a gun“ die eigentlich eher niedrigen Erwartungen schnell übertreffen kann. Genrefans bekommen hier auf jeden Fall einen spannenden und actionreichen Streifen geboten.
Fazit:
Als explosives Duo liefern Ewan McGregor und Brenton Thwaites einen geradlinigen und actionreichen Genrefilm ab, der schnell zur Sache kommt und mit diversen spannenden Storytwists begeistern kann.