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    Debug

    Debug


    Land/Jahr:
    CDN 2014
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    David Hewlett
    Darsteller:
    Jeananne Goossen
    Adrian Holmes
    Adam Butcher
    Jason Momoa
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    86 Minuten
    Kaufstart:
    14. April 2015
    Label:
    Pandastorm

    In einer fernen Zukunft ist praktisch die gesamte Menschheit vernetzt. Mit Computerchips im Kopf können sie jederzeit identifiziert werden und sind über Augmented Reality Interfaces mit den umliegenden Systemen verbunden. Durch Hacking und Cyberkriminalität jedoch wichtige Versorgungsnetzwerke lahmzulegen, wird dabei als schwerwiegendes Verbrechen geahndet. Das mussten auch sechs Kriminelle feststellen, die momentan dazu verdonnert wurden, einen gestrandeten autonomen Raumfrachter zu reparieren, dessen Hardware unter ernsthaften Fehlfunktionen leiden. Das Problem: Das Schiff wird von einer künstlichen Intelligenz gesteuert, die durch eine Militärtechnologie namens Bioware, einem künstlich geschaffenen Gehirn, den menschlichen Fähigkeiten deutlich überlegen und gar zu richtigem Denken fähig ist. Und diese künstliche Intelligenz hat nicht vor, die sechs Strafgefangenen und ihren Aufseher jemals wieder gehen zu lassen…

    Kritik:
    Endlich wieder Genrekino: In unserem Lande mittlerweile recht selten produziert, schrecken die kanadischen Filmstudios überhaupt nicht davor zurück, mit vergleichsweise niedrigem Budget einen waschechten Science-Fiction-Film zu drehen. In „Debug“ wird futuristische IT-Technologie mit einem Kammerspiel im Weltraum verbunden – hier kommen also sowohl Fans der klassischen Raumschiff-Sci-Fi auf ihre Kosten, als auch Freunde moderner anderer Technologien.

    Der Feind im System
    Die Idee dahinter ist allerdings gar nicht so neu: Ein Raumschiff, das vollständig von einer denkfähigen künstlichen Intelligenz gesteuert wird, gerät außer Kontrolle und wendet sich gegen die eigene Crew. Mit einem solchen Szenario dürfte der berühmte Captain Dylan Hunt aus der SF-Serie „Andromeda“ sicherlich reichlich Erfahrungen gesammelt haben – übrigens: auch diese Serie wurde wenig überraschenderweise in Kanada gedreht. Doch während die von Genrefans geliebte Rommie doch eher als sympathischer Serienstar in Erscheinung trat, geht es in „Debug“ ein wenig dramatischer, actionreicher und aussichtsloser zu. Immerhin handelt es sich hier um ein echtes Kammerspiel – lediglich sieben Protagonisten in einem einsamen verlassenen Raumschiff und eine künstliche Intelligenz. Einen Ausweg gibt es nicht, denn wenn jegliche Systeme – ob Kommunikation, Türen, Andockstationen, Greifarme und vieles mehr von der KI gesteuert werden, kommt man so schnell nicht mehr aus dem Schiff heraus. Dazu passt auch der gelungene Kontrast: Innen steriler weißer Apple-Look – außen ein düsteres und beängstigendes Grau rund um die Schiffshülle. Ein Kontrast, der sich auch bei den darauffolgenden Bedrohungen durchaus bemerkbar macht.

    Die dummen Hacker
    Auf den ersten Blick wurde die Idee gar recht realistisch und glaubwürdig umgesetzt. Wenn man es schafft, ein künstliches biologisches Gehirn zu erschaffen und dieses als Hauptprozessor eines Computersystems nutzt, mag es sicherlich möglich sein, eine denkfähige künstliche Intelligenz zu schaffen, die der Besatzung feindlich gesinnt ist. Auch die Nachteile der totalen Überwachung und Abhängigkeit von der Technik erscheint noch einigermaßen glaubwürdig, kommt doch gerade dadurch eine bedrohliche Atmosphäre auf. Leider schwächeln derartige Genrefilme allerdings oft an der seltsam visualisierten Darstellung eben solcher Technik. Angelehnt an Klassiker wie „Tron“ dürfen sich nämlich auch Programm-Avatare – ähnlich wie Rommie aus „Andromeda“ einst einer war – gegenseitig bekämpfen und ausschalten, als wären sie virtuelle Menschen. Das mag schon eine recht seltsame Vorstellung von Computerprogrammen sein. Dass sich allerdings auch die angeblich extrem intelligenten und begabten Hacker so dermaßen dämlich anstellen, dass ihnen die Fähigkeiten einer solchen KI nicht bewusst sind, wirkt schon reichlich unglaubwürdig. Man hat selten das Gefühl, man hätte es hier mit richtigen IT-Spezialisten zu tun – funktionieren kann „Debug“ aber dennoch.

    Der Feind an deiner Seite
    Dass der Streifen nämlich trotzdem spannend und mitreißend wird, haben wir insbesondere den Hauptdarstellern zu verdanken, darunter Jeananne Goossen aus „Navy CIS“ und Jason Mamoa aus „Game of Thrones“. Gerade derartige Serienstars haben häufig schließlich entsprechende Erfahrungen damit, zwischenmenschliche soziale Kontakte glaubhaft darzustellen. Prinzipiell würde deren Miteinander sogar durchaus für eine Sci-Fi-Serie taugen, denn von vermeintlichen Liebesbeziehungen, über unterdrückte Feindschaften, bis hin zu Misstrauen ist hier alles dabei, womit die Charakterzeichnungen für Dramatik sorgen könnten. Damit wird nicht nur die künstliche Intelligenz zum potentiellen Feind, sondern auch die Protagonisten untereinander, die fortan ohne jegliche Ausweichmöglichkeit auf dem Raumfrachter ausharren müssen. Genial, wie die künstliche Intelligenz sich dabei die emotionale Situation unter den Beteiligten zu Nutze macht, um einen nach dem anderen auszuschalten und sie zu manipulieren. Ein bisschen zu leicht manipulierbar sind sie aber dann doch, gerade auf Grund des eher minderintelligenten Umgangs mit der Technologie. Letztendlich würde „Debug“ aber anders wohl nicht funktionieren, irgendwo muss die Action ja zustande kommen.

    Fazit:
    Ganz in der Tradition von „Gene Roddenberry’s Andromeda“ bedient sich der kanadische Streifen einmal mehr an der Gefahr durch eine künstliche Intelligenz und deren totale Überwachungsmöglichkeiten. Verknüpft mit einem kontrastreichen Kammerspiel mitten im düsteren Weltraum entsteht dabei ein nicht immer intelligentes, aber trotzdem spannendes Weltraumabenteuer.

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