Der 7bte Zwerg |
Land/Jahr: D 2014 |
Genre: Animation |
Regie: Harald Siepermann |
Darsteller: - |
FSK: ab 0 Jahren |
Dauer: 84 Minuten |
Kaufstart: 5. März 2015 |
Label: Universal Pictures |
Der 18. Geburtstag ist immer etwas Besonderes. Deswegen herrscht auch bei Prinzessin Rose bereits große Aufregung, haben Geburtstage auf Schlössern doch bekanntlich etwas größere Ausmaße. Denn wenn die gesamte Märchenwelt auf Schloss Fantabularasa erscheinen will, sind die Sicherheitsvorkehrungen dementsprechend groß. Die böse Hexe aus dem Eis ist da schließlich ganz und gar nicht erwünscht, umso jedoch die sieben Zwerge und der geliebte Freund Jack. Bekanntlich bringen erstere mit Bubi aber auch einen ganz schönen Tollpatsch mit. Ist Jack nämlich auf dem Weg zum Schloss erst einmal von einem Drachen entführt worden und der mysteriöse Spiegel als Geschenk in Schloss gebracht, kann die böse Hexe bekanntlich nicht weit sein. Kaum angekommen, werden kurzerhand die gesamten Anwesenden in den Tiefschlaf versetzt und das Schloss in einen neuen Eispalast zur Erweiterung ihres Königreichs verwandelt. Nur noch die sieben Zwerge befinden sich im Wachzustand – und müssen prompt das gesamte Märchenland vor den Fängen der bösen Hexe bewahren. Keine leichte Aufgabe für solch kleine Helden…
Kritik:
Bereits acht Jahre ist es nun her, dass die Truppe rund um Otto Waalkes noch in der zweiten Realverfilmung in die Rolle der sieben Zwerge schlüpfte. Im deutschsprachigen Raum galt die Komödie damals als eines der witzigsten Jahreshighlights und sorgt noch heute für viel Gelächter unter den Filmfans. Nun scheinen die Zeiten der realen Gesichter aber allerdings vorbei zu sein, sodass sich Otto, Maddin und seine Kollegen nun als animierte Figuren in dieselbe Fantasiewelt stürzen. Natürlich lassen sie es sich dabei aber nicht nehmen, ihre eigenen Figuren selbst zu sprechen.
Mit Klischees gegen die böse Hexe
Obwohl nun in einer komplett animierten Version, hat sich an der Märchenwelt rund um die sieben Zwerge natürlich wenig verändert. Noch immer steht das große Schloss Fantabularase im Mittelpunkt, ebenso wie der Zwergenwald und die böse Hexe, die einmal mehr ihr Unwesen treibt, um Schneewittchen endgültig loszuwerfen. Mit ihren Eiszaubern kontrolliert sie schließlich schnell das Zentrum des Königreichs und lässt es sich nicht nehmen, dabei Geiseln zu nehmen. Frei nach dem originalen Märchenvorbild, muss der eingesperrte Prinz natürlich befreit werden, da nur er letztendlich die eingefrorene und tief schlafende Prinzessin durch einen Kuss wecken kann. Auf dem Weg dahin sorgen allerdings Otto und Maddin einmal mehr für viel Humor, denn vor allem ersterer kann in seiner typisch tollpatschigen Figur durchaus überzeugen. Der kleine niedliche Zwerg Bubi wird von den Zuschauern nämlich schnell in die Herzen geschlossen und kann uns nach einem etwas faden Filmstart doch bald fesseln.
Die animierten Stars
Besonders lustig ist dabei allerdings die optische Gestaltung der Zwerge gelungen. Obwohl die Qualität der Animation sicherlich nicht mit den großen Referenztiteln mithalten kann und die Figuren daher insgesamt grob animiert und undetailliert ausgefallen sind, erkennt man doch jeden der sprechenden Stars wieder. Hat man da noch die ursprünglichen realen Rollen im Kopf, kann man schnell einmal ins Schmunzeln geraten, wenn Körperhaltung und Mimik hervorragend zu den originalen Stars passen. Wenn Otto einmal mehr tollpatschig und mit seinem naiven Grinsen daher kommt, Maddin seinen klassischen Dialekt zum Vorschein bringt und Norbert Heisterkampf als größter Zwerg den liebenswerten, humorvollen Muskelprotz darstellt, dann bleibt eine gewisse Sympathie mit den Hauptcharakteren einfach nicht aus – und noch dazu fügt sich Boris Aljinovic als grimmiger und schlecht gelaunter Realist sehr gut in die kindisch naive Truppe ein. Ein netter Kontrast mit tollen Charakteren, die sicher Groß und Klein Spaß machen.
Overacting der Bösewichte
Echte Schwächen finden wir hingegen bei den Bösewichten und Nebencharakteren, statt bei den Hauptfiguren. Einmal mehr wird schließlich die böse Hexe von Nina Hagen gesprochen und macht dabei einen ziemlich schrillen Eindruck. Bekanntlich kommt diese Figur aber nur bei ihren echten Fans wirklich gut an, wirkt sie oftmals doch deutlich zu übertrieben und streng. Hier hätte man ruhig einmal die Figur des Bösewichtes austauschen können, denn die Schauspielleistung von Nina Hagen ist kurz gesagt einfach „zu viel des Guten“. Auf Kinder könnte diese Figur gar eher abschreckend, denn sympathisch wirken. Ähnliche Probleme finden wir allerdings auch beim von „Das Bo“ vertonten Charakter, der es mit HipHop- und „Bling Bling“-Klischees etwas zu sehr übertreibt. Tierische Charaktere, die auf Gangsta-Rapper machen, machen mitunter eben einfach einen ziemlich dämlichen Eindruck. Letztendlich entspricht „Der 7bte Zwerg“ damit aber exakt den Erwartungen, denn wer Otto Waalkes & Co. kennt, dem dürfte klar sein, dass diese Darsteller in realen Rollen doch die besten Leistungen abliefern.
Fazit:
Otto, Maddin & Co. erstmals in animierten Rollen: Auch in ihrer virtuellen Variante können sich die sieben Zwerge durch gute Hauptrollen-Sprecher und humorvoller Mimik sehen lassen. Leider schwächelt der Film jedoch bei der Darstellung und Vertonung der Nebencharaktere deutlich.