Dark House |
Land/Jahr: USA 2014 |
Genre: Horror |
Regie: Victor Salva |
Darsteller: Tobin Bell Luke Kleintank Alex McKenna Lesley-Anne Down |
FSK: ab 18 Jahren |
Dauer: 102 Minuten |
Kaufstart: 24. März 2015 |
Label: Pandastorm |
Bereits seit seiner Kindheit hat Nick eine wirklich seltsame Gabe: Immer wenn er andere Menschen berührt, kann er dessen schrecklichen Tod voraussehen – vorausgesetzt, es handelt sich um einen wirklich grauenhaften und abscheulichen Todesfall. Dass derartige Fähigkeiten allerdings in der Familie zu liegen scheinen, führte letztendlich auch dazu, dass seine Mutter schon seit vielen Jahren in der geschlossenen Psychiatrie lebt und ihm heute, an seinem dreiundzwanzigsten Geburtstag ein dunkles Geheimnis verraten möchte. Noch bevor es jedoch dazu kommen kann, stirbt sie bei einem mysteriösen Brand in der Irrenanstalt und hinterlässt ihm eine ungeahnte Erbschaft. Er ist fortan im Besitz eines sagenumwobenen, verschollenen alten Hauses um das bereits zahlreiche urbane Legenden existieren. Gemeinsam mit seinen Freunden zögert er also nicht lange, sich auf die Suche nach diesem Gebäude zu machen – doch was er dort findet, ist schlimmer, als er es je zu träumen vermagte…
Kritik:
Jeepers Creepers möchte ein Spiel spielen… könnte man fast sagen, wenn man sich einmal genauer anschaut, welche berühmten Personen an diesem Film mitwirken. Der Regisseur der ersten beiden „Jeerpers Creepers“-Verfilmungen lädt schließlich Jigsaw-Darsteller Tobin Bell in die Hauptrolle des düsteren Bösewichts – das kann ja nur gut werden, oder?
Die Affen mit der Axt
Bei einer solchen Besetzung des Regiestuhls ist jedenfalls klar, dass wir es nicht gerade mit einem gruseligen Geisterhorror voller Jumpscares zu tun haben, sondern dass hier vor allem Freunde des groberen Horrorfilms auf ihre Kosten kommen. Obwohl der Titel dieses Films zwar auf den ersten Blick einen Haunted House-Horrorstreifen vermuten lässt, gehört auch dies nicht gerade zu der stilistischen Aufmachung, die wir bei „Dark House“ erwarten können. Ganz typisch verschlägt es uns Regisseur Victor Salva nämlich in ein kleines, einsames Dorf, welches direkt von einem trostlosen und düsteren Wald umgeben ist und optisch eher den rustikalen Stil zu bieten hat. Dazu passt nicht nur der ungewöhnliche Blick fürs Detail, der in den Kameraeinstellungen deutlich wird, sondern auch die Wahl der Kostüme und Bösewichte. Der lange düstere Mantel, die ungepflegten Bärte, die schwarzen langen Haare und dazu eine schwere Axt als Waffe – das ist schon fast obligatorisch, wenn wir einen Film von Victor Salva sehen. Trotzdem wagt er sich einmal auf etwas andere Wege.
Originelle Abwechslung
„Dark House“ unterscheidet sich nämlich deutlich von den früheren „Jeepers Creeprs“-Filmen, insbesondere weil sich der Regisseur auf deutlich mehr Kreativität einlässt. Seine Stilmittel sind schließlich wieder sehr originell, hat man doch meistens eben nicht den Eindruck, alles bereits einmal gesehen zu haben, wie in vielen anderen Horrorproduktionen. Da sind die Horden von Axtmördern, die sich wie Affen verstörend beinahe auf allen Vieren bewegen und vor allem durch das Auftreten in hoher Anzahl für den richtigen Nervenkitzel sorgen. Dazwischen ein genialer Tobin Bell, der sich als Anführer entpuppt und sich bereits häufiger als gelungener Horrordarsteller bewiesen hat, aber die klassischen Gut-und-Böse-Muster nicht ganz so erfüllen möchte, wie es seine Rolle eigentlich vorschreiben müsste. Dazu kommen interessante Formen der Darstellung, die den Feind durch das Bewegen einer Tür kontrollieren lassen, ganz nach dem klassischen „Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann?“ und auch die scheinbar unsichtbaren Menschen in der Umgebung, das Unkontrollierbare, dem man praktisch nicht entkommen kann, sorgen für zusätzliche Beklemmung. Kurz gesagt: „Dark House“ macht Spaß – sowohl wegen seiner „Jeepers Creepers“-ähnlichen Stilmittel, als auch wegen der hohen originellen Abwechslung, die wir in Horrorfilmen so nicht mehr gewohnt sind. Fans von Victor Salvas Kultfilme werden hier ihren Spaß haben.
Fazit:
Victor Salva zählt zu den Ausnahmeregisseuren im Horrorgenre und sorgt mit dem genialen Tobin Bell für eine perfekte Besetzung des Bösewichtes, der sich perfekt an den alten „Jeepers Creepers“-Stil anpassen kann. Rustikal, abwechslungsreich und originell zugleich.