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    Jinn

    Jinn


    Land/Jahr:
    USA 2010
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Ajmal Zaheer Ahmad
    Darsteller:
    Dominic Rains
    Serinda Swan
    Ray Park
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    93 Minuten
    Kaufstart:
    31. Oktober 2014
    Label:
    WVG

    Eigentlich genießt Shawn ein fast perfektes Leben mit seiner neuen Frau Jasmine in der großen gemeinsamen Wohnung. Doch schreckliche Alpträume plagen ihn bereits seit geraumer Zeit. Als da plötzlich auch noch ein Paketbote vor der Tür steht und ihm ein seltsames Geburtstagsgeschenk überreicht, wird seine Situation nicht gerade besser: In dem Paket befindet sich eine mysteriöse Videokassette mit einer Botschaft von seinem verstorbenen Vater. Dieser behauptet, dass sein Sohn Shawn von feuerartigen Kreaturen namens „Jinn“ verfolgt wird und er sich deshalb unbedingt stärken soll, um den Angriff zu überleben. Nur Gabriel und Pastor Westhoff, der sich einst um seine Adoption kümmerte, soll ihm dabei helfen können. Doch noch ahnt Shawn, der zunächst nicht an übernatürliche Phänomene glaubt, gar nicht, welch große Gefahr da auf ihn und seine Frau lauert…

    Kritik:
    Bei all den modernen Splatter- und Gorestreifen vermissen viele Horrorfans vor allem die alten Horrorfilme mit ihren klassischen Effekten und den übernatürlichen, angsteinflößenden Ereignissen. „Jinn“ könnte hier nun für etwas Nachschub sorgen und liefert uns einen Horrorstreifen der alten Machart.

    Nebel des Grauens
    Das macht sich vor allem daran bemerkbar, dass Regisseur Ajmal Zaheer Ahmad nicht ausschließlich auf Computereffekte setzt, sondern speziell auch mit Lichteffekten und Nebel arbeitet. Sobald das Grauen der bösartigen „Jinn“ auf den Protagonisten lauert, wird seine Umgebung in dichten Nebel gehüllt, dunkle Rauchschwaden umschließen die Schauspieler und schwebende Gestalten treiben ihr Unwesen im dichten Wald, in dem das sanfte Mondlicht nicht nur von den Bäumen gebrochen wird – so in etwa darf man sich die durchaus gelungene Bildkomposition von „Jinn“ vorstellen, sodass der Streifen ein wenig an 80er Jahre Horrorfilme erinnert. Das hat sogar seine Wirkung, denn wenn der Hauptdarsteller ganz plötzlich durch die Luft gezogen oder von feurigen Kreaturen angegriffen wird, wird der Horrorfan so manches Mal vor dem Bildschirm zusammenzucken. Schade ist an der Stelle eigentlich nur, dass ausschließlich diese Horrorszenen wirklich überzeugen können.

    Religion vs. Fantasy
    Leider schafft es „Jinn“ nämlich im späteren Verlauf nicht mehr, sich für ein Genre so richtig zu entscheiden. Beginnt der Streifen zunächst als reiner klassischer Horrorfilm mit religiösem Hintergrund und übernatürlichen Kreaturen, schweift er schon bald etwas zu sehr in die Fantasy-Richtung ab. Magische Waffen, bunte Partikeleffekte, mystische Doppelgänger – das alles sind zwar nette Ideen, wirken aber letztendlich eher langweilig. Man muss sich eben schon entscheiden, ob man lieber in die Fußstapfen eines Sam Raimi treten will, oder doch lieber auf „Spawn“ macht. Eine Mischung aus beidem funktioniert – wie man hier ziemlich gut erkennen kann – einfach überhaupt nicht. Das Ergebnis ist dann eine recht zähe und langweilige Handlung, die so manchen Zuschauer beinahe zum Abschalten bewegen wird, weil sie völlig belanglos erscheint. Da machen auch die düsteren Szenen und das schicke schnelle Auto nichts mehr her. Qualitativ ist man da mit anderen Genrevertretern wesentlich besser bedient.

    Scripted Story
    Dazu trägt auch bei, dass die Handlung insgesamt völlig konstruiert wirkt. Statt einer schlüssigen Reihe von Ereignissen, baut „Jinn“ insgesamt deutlich zu viele Zufälle ein, sodass der Storyverlauf nicht mehr glaubwürdig erscheint. Beginnend bei dem mysteriösen Geschenk, das fast ohne Vorgeschichte die eigentliche Handlung einleitet, bis hin zu den religiös angehauchten Helfern, die zum Teil ohne Erklärung einfach zur Seite stehen. Richtig nachvollziehbar wirkt die Story nur selten. Daran ändern auch die zusammenhanglos erscheinenden Actionszenen im späteren Fantasypart nur wenig, denn der Sinn erschließt sich dem Zuschauer kaum. Vielleicht wäre ein Spiel mit gescripteten Event Handlern besser gewesen, als ein Film – da hätte man zumindest derartige Zufälle interessant einbauen können. In diesem Sinne: Lieber nochmal „Drag me to hell“ auspacken und wesentlich besser unterhalten werden.

    Fazit:
    Freunde des klassischen Horrors mit düsteren Nebeleffekten und übernatürlichen Kreaturen könnten an „Jinn“ durchaus ihren Spaß haben. Leider schmälern die unglaubwürdige Story und das gelegentliche Genre-Hopping ins Fantasygenre den Unterhaltungswert deutlich.

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