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    All is lost

    All is lost


    Land/Jahr:
    USA 2013
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    J.C. Chandor
    Darsteller:
    Robert Redford
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    106 Minuten
    Kaufstart:
    23. Mai 2014
    Label:
    Universum Film


    Mitten auf dem indischen Ozean kann ein älterer Seefahrer seinen Augen kaum trauen, als er unsanft aus dem Schlaf gerissen wird. Seine Segelyacht ist soeben gegen einen herrenlosen Frachtcontainer gerammt, der ihm prompt ein Loch in die Seite seiner Yacht gebohrt hat. Nur mit größter Mühe gelingt es ihm, das Loch zu reparieren und eindringendes Wasser aufzuhalten. Doch damit beginnt sein blanker Kampf ums Überleben erst. Praktisch völlig manövrierunfähig und ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt, gerät er schon bald in einen heftigen Sturm. Lediglich seiner starke Intuition und seine große Erfahrung helfen ihm dabei, das nahende Unwetter zu überleben. Dumm nur, dass noch lange keine Rettung in Sicht ist und der Mann noch Tage bis zum Erreichen der Schifffahrtsroute ausharren muss – und seine Nahrungsvorräte gehen ihm auch schon bald zur Neige…

    Kritik:
    Schiffbruch sorgt immer wieder für große Spannung auf dem heimischen Bildschirm. Dass man dafür allerdings nicht sonderlich viele Darsteller benötigt, dürfte auch bei diesem Szenario neu sein. Robert Redford bestreitet in seiner Hauptrolle also gänzlich neue Wege – und überrascht positiv.

    Der stille Seefahrer
    Ungewöhnlich ist dabei auch, dass „All is lost“ sofort zur Sache kommt. Wir beschäftigen uns erst gar nicht damit, warum der Seefahrer wohl überhaupt auf die offene See fährt. Da gibt es keine Familie zu sehen, keinen Abschied und auch keinen Grund. Einfach nur ein einsamer Mann ganz allein auf hoher See – völlig auf sich allein gestellt und scheinbar entspannend in der Einsamkeit. Nur die Spannung hat ein jähes Ende, als der namenlose Mann, gespielt von Robert Redford, prompt mit seiner Yacht gegen einen Frachtcontainer rammt. An dieser Stelle beginnt der Film und erzählt seine Geschichte erstaunlich wortkarg. Nicht einmal fünf Sätze bekommt Robert Redford in diesem Film zusammen und hat auch nicht mehr davon nötig. Eigentlich schweigt er fast den gesamten Streifen über. Das hat was angenehmes, spricht aber auch für die Leistungen der Hauptrolle.

    Selbstinteraktion
    Hat man nicht viel zu sagen, muss man die Handlung vollständig mit Körpersprache und Mimiken erzählen. Hier kann Robert Redford vollends punkten, denn egal ob Anspannung, Angst und Überanstrengung – es reicht ein einfacher Blick ins Gesicht des Hauptdarstellers und schon können wir seine Situation nachempfinden. Das eiskalte Wasser, die Kopfverletzungen durch einen Sturz, die ständige Wucht der Wellen. Nach einer gewissen Zeit sieht unser Mann ganz schön mitgenommen aus und wirkt gleich viel älter. Stark gerötete Haut durch die extreme Kälte und offensichtliche Kopfschmerzen kann man ihm auch ansehen, ohne dass er dies extra dem Zuschauer gegenüber äußern muss. Allerdings ist der Begriff „Hauptdarsteller“ eigentlich nicht ganz passend gewählt: Robert Redford ist nämlich auch der einzige Darsteller dieses Films. Ganz recht, denn während der insgesamt 106 Minuten Laufzeit sehen wir nicht einen anderen Schauspieler. Nicht einmal Komparsen. Man sollte Mr. Redford also optimalerweise mögen, denn man bekommt ihn etwas ausführlicher zu sehen.

    Allein auf hoher See
    Insgesamt fördert das allerdings die Atmosphäre der Aussichtslosigkeit, wenn ein Mann völlig ohne Hilfe auf sich allein gestellt ist und dies auch bleibt. Bis zum Horizont nur Wasser, weder Schiffe, Menschen, noch Land sind in Sicht. Lediglich das Geräusch des Windes, das Prasseln des Regens und die aus der Ferne herannahenden großen Wellen sorgen für richtige Spannung, während der Himmel sich zunehmend düster zuzieht, bedrohliche Gewitterwolken an Backbord auftauchen und der Innenraum immer weiter mit Wasser vollläuft. Selten hat es also ein Streifen geschafft, so viel Spannung und Atmosphäre mit nur einer Person aufzubauen. Schade ist nur, dass zwischendurch auch einmal Längen entstehen, wenn sich an der Situation von Robert Redford auch nicht so bald etwas ändert. Doch spätestens im nächsten spannenden Moment sind auch die Längen wieder vergessen. Fans von „Cast Away“ oder „Captain Phillips“ werden hier also voll auf ihre Kosten kommen.

    Fazit:
    Selbst im Alleingang als einziger Schauspieler und mit extrem wenigen Worten erzeugt Hollywood-Star Robert Redford genügend Spannung, um den Zuschauer bei seinem Seeabenteuer bis zum Ende zu packen.