Brent ist ehemaliger Rennfahrer und kann vor allem eines besonders gut: Sein Fahrzeug mit waghalsigen Manövern schnell von A nach B bringen. Das bringt zugleich auch einige Verbrecher auf den Plan, denn ganz unverhofft erhält er an diesem Morgen einen Anruf von einem unbekannten Mann. Seine Frau wurde von diesem entführt und Brent soll fortan seinen Anweisungen folgeleisten. Dazu zählt insbesondere einen parkenden Ford Mustang zu stehlen, an dessen Innen- und Außenbereiche zahlreiche Kameras integriert sind. Mittels Freisprecheinrichtung schickt der unbekannte Anrufer den Fahrer durch völlig durchgeknallte Aktionen, bei denen er sich selbst und auch seine Mitmenschen gefährdet. Ein einziger Verstoß gegen diese Anweisungen könnte zugleich den Tod der Ehefrau bedeuten. Dumm nur, dass die Besitzerin des Fahrzeugs schon bald auftaucht und sich als Beifahrerin zu ihm gesellt – gemeinsam müssen sie ihr Leben riskieren, um innerhalb einer Zeitvorgabe, seine Frau zu retten und den Entführer möglichst zur Strecke zu bringen. Keine leichte Aufgabe…
Kritik:
Männer lieben schnelle Autos. Frauen manchmal auch. Daher ist „Getaway“ wohl der perfekte Film für all jene, die gern ein paar rasante Actioneinlagen sehen möchte und sich dabei möglichst wenig aus dem Fahrzeug herauswagen brauchen. Warum das so ist, lässt sich ziemlich leicht erklären:
Nicht auflegen
Zeit für große Erklärungen lässt sich der Actionstreifen nämlich nicht. Sofort geht es zur Sache und Hauptdarsteller Ethan Hawke nimmt auch schon den Hörer seines Mobiltelefons ab. Seine Frau wurde entführt heißt es da und er muss fortan den Anweisungen folgen. Kurzerhand ein schnelles Fahrzeug mit Freisprecheinrichtung gestohlen, muss er für den unbekannte Anrufer und Entführer selbst die verrücktesten Dinge tun. Dazu zählt unter anderem mit dem Ford Mustang mitten durch eine Menschenmenge zu fahren, auf waghalsige Weise die Polizei hinter sich abzuhängen oder gar ein ganzes Stromkraftwerk lahmzulegen. Mit einem Rennfahrer hinter dem Steuer, klingt das zudem vielversprechend, denn selbst Polizisten dürften da keine echte Chance haben. Damit wird „Getaway“ schnell zu einer Mischung aus „Nicht auflegen“ und dem guten alten Rennaction-Streifen „The Transporter“. Passenderweise gibt’s nämlich gleich die hübsche Beifahrerin dazu und das Telefon sollte man wirklich besser nicht auflegen, wenn der Entführer gerade spricht.
Paket abholen
Eigentlich möchte Ethan Hawke allerdings anders als sein Vorbild „Transporter“ gar kein Paket an einem Zielort abliefern. Stattdessen soll es wohl eher eine Abholung werden, denn sein einziges Interesse besteht darin, seine Frau aus den Fängen der Entführer zu befreien und möglichst zu verhindern, dass alle Beteiligten ermordet werden. Der Plan ist dabei alles andere als durchsichtig und hat zum Ende hin doch reichlich Überraschungen zu bieten. Schade ist da nur, dass die Story zumindest zum Teil ein wenig konstruiert wirkt. Dass die Folgen der Raserei sich ausgerechnet so berechnen lassen sollen, wie es der Entführer gerne hätte, erscheint dabei schon recht unrealistisch. Ebenso kommt keine echte emotionale Bindung zwischen den Fahrer und seiner entführten Frau auf. Ethan Hawke würde zwar alles tun, um sie zu retten – doch wahre Gefühle kommen beim Zuschauer nicht richtig rüber. Da ändert dann auch die vermeintliche kleine Hackerin auf dem Beifahrersitz nichts, die ohne große Taten mal eben eine Schleife in den Stream einbauen kann. Informatiker könnten also auf Grund des mangelnden Fachwissens der Macher nicht unbedingt ihren Spaß haben. Nichts desto trotz bleibt „Getaway“ aber ein Fun-Movie, das ununterbrochen mit Raserei beschäftigt ist und allein mit seinen waghalsigen Stunts mitten im Gegenverkehr begeistert. Hat man an „Fast & Furious“, „Transporter“ und ähnlichen Filmen seinen Spaß, so wird man auch an „Getaway“ ziemlich viel Gefallen finden.
Fazit:
Rasantes Fun-Movie mit waghalsigen Stunts und temporeichem Unterhaltungswert. Mit einer Mischung aus „Nicht auflegen“ und „The Transporter“ bietet der Streifen genau das Richtige für alle Rennaction-Fans.