Der scheinbar unvermeidliche Tod des Doctors ist längst eingetroffen und hat kurzzeitig für großes Chaos im Raum-Zeit-Kontinuum gesorgt. Zumindest glauben das seine schlimmsten Feinde, denn in Wirklichkeit hat er einmal mehr getrickst, um seinen Todesfall doch nur vorzutäuschen. Unentdeckt von seinen Erzfeinden und mehr oder weniger zurückgezogen, macht er sich nun auf neue Abenteuer mit seinen Begleitern Amy und Rory, um das Universum erneut vor schrecklichen Bedrohungen zu beschützen. Gleich bei ihrem ersten Abenteuer verschlägt es sie daher auf ein Hochsicherheitsgefängnis der Daleks, dessen Schutzschild er unbedingt zerstören soll. Doch er ahnt noch gar nicht, welch bedeutsamen Menschen er dort kennenlernt, welcher ihn auch in der Zukunft noch lange Zeit begleiten wird…
Kritik:
Bevor Peter Capaldi noch in diesem Jahr als zwölfter Doctor über die Bildschirme flimmert und Matt Smith im 50-jährigen Special gleich dreidimensional seine Fans begeistert, sehen wir Matt nun als elften Doctor in seiner finalen letzten Staffel. Nach völlig abgehobenen Storylines und extremen Zeitparadoxons, bleiben die Macher aber nun ein wenig mit den Füßen auf dem Boden und besinnen sich ein wenig mehr auf die Staffeln mit David Tennant. Ganz zur Freude der langjährigen Doctor Who-Fans.
Zwei Handlungsstränge
Gänzlich ungewöhnlich seit dem Start der neuen Doctor Who-Serie ist dabei die erstmals zweigeteilte Staffel. War es für gewöhnlich doch so, dass neue Begleiter grundsätzlich mit einer neuen Staffel einhergingen, so ändert sich in exakt der Mitte der siebten Staffel dann doch einiges. Nun müssen die einstigen Begleiter Amy und Rory, die bereits seit Staffel 5 ihrem Doctor Matt Smith zur Seite stehen, einer neuen Begleiterin weichen. Immerhin kann die sich verdammt gut sehen lassen, denn Jenna-Louise Coleman alias „Clara“ ist nicht nur verdammt hübsch, sondern auch besonders selbstbewusst und schlagfertig. Insofern also das exakte Gegenteil vom trotteligen und schnulzigen Rory, dessen Lebensinhalt wohl aus der Liebe zu seiner Partnerin besteht. Clara hat ihren eigenen Kopf, übernimmt zugleich die Rolle einer der stärksten Begleiterinnen aller Zeiten und kann es dabei sogar mit Billie Piper aus den ersten beiden Staffeln aufnehmen. Da kommt Freude beim Whovian auf.
Beziehungskrise
Schade ist nur, dass Amy und Rory (gespielt von Karen Gillian und Arthur Darvill) ausgerechnet dann vom Bildschirm verschwinden, als sie charakterlich erstmals richtig interessant wurden. Zuvor doch nur als Weichei jeden Blödsinn seiner Freundin mitmachen und gar tausende Jahre in einer ewigen Schmonzette auf die Angebetene wartend, kann Rory nun erstmals Stärke unter Beweis stellen. Eine Beziehungskrise zu Beginn der siebten Staffel macht die beiden Figuren damit nämlich viel interessanter und wirklich eigensinnige Charakterzüge beider Charaktere kommen zum Vorschein. Der Kontrast zwischen beiden Figuren, die sowohl voneinander abhängig sind, als auch völlig verschieden schnell in Konflikte geraten, hätte den beiden Begleitern bereits in früheren Staffeln gut gestanden. Steven Moffat lernt also offensichtlich aus seinen Fehlern und konzentriert sich wieder voll auf die Charaktere. Dass man nun erstmals auch den Vater von Rory als interessante Rolle einbaut, bereichert die Staffel außerdem ungemein.
Abwechslungsreiche Einzelepisoden
Mittlerweile verzichtet man darüber hinaus auch wieder auf eine komplexere zusammenhängende Storyline, wie dem Riss in der Zeit oder dem vermeintlichen Tod des Doctors. Stattdessen bietet man zahlreiche Einzelepisoden, bei denen der Doctor mit seinen Begleitern spannende Abenteuer erlebt, die auch jederzeit geschlossen für sich gesehen werden könnten. Und da kommt echte Abwechslung auf, denn neben alten Feinden, wie den Daleks, den Cybermen und den weinenden Engeln, gibt es gar einen Ausflug in den Wilden Westen oder ins viktorianische England. Dort sorgen schließlich Madame Vastra und der Sontar-Haner Strax für witzige Szenen und machen die Reisen und Motive des Doctors zunehmend ein wenig nachvollziehbar. Aus wirren Paradoxon sind also verständliche Herzensangelegenheiten geworden, die auch wieder ein bisschen mehr Bezug zur Realität und zur Gegenwart haben. Damit wird die siebte Staffel auch zugleich zur besten Staffel mit Matt Smith – schade nur, dass er ausgerechnet jetzt allmählich wieder verschwinden wird.
Fazit:
Mit einem gelungenen Begleiterwechsel und abwechslungsreichen Episoden beschert uns Matt Smith seine bisher beste Staffel in der Rolle als Doctor.