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    Doctor Who – Staffel 6

    Doctor Who – Staffel 6


    Land/Jahr:
    GB 2011
    Genre:
    Serie / Sci-Fi
    Regie:
    Diverse
    Darsteller:
    Matt Smith
    Karen Gillan
    Arthur Darvill
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    600 Minuten
    Kaufstart:
    28. März 2014
    Label:
    Polyband


    Für das relativ frisch verheiratete Ehepaar Amy und Rory hat sich bereits so einiges geändert. Mittlerweile genießen sie nur allzu gern das lieb gewonnene Familienleben, bei dem die großen Abenteuer auf sich warten lassen. Ganz ohne den Doctor und seinen Reisen durch Raum und Zeit fehlt es dann eben doch etwas an Spannung. Das allerdings könnte sich schon bald ändern, als sie erneut auf ihre geliebtes Vorbild stoßen und feststellen müssen, dass die Menschheit schon lange von einer Spezies bedroht wird, dessen Antreffen die Menschen sofort nach dem Wegsehen wieder vergessen. Durch derartige Erinnerungsmanipulation wird es für sie besonders leicht, sich ungesehen und unerkannt auf der Erde zu bewegen. Ihr Ziel: Sie wollen im Auftrag einer außerirdischen Sekte, der sogenannten „Stille“, das zukünftige Kind des Ehepaars entführen und ein für alle Mal den Doctor aus dem Weg schaffen. Es scheint, als liefe die Zeit des Timelords ein für alle mal ab…

    Kritik:
    Seitdem Steven Moffat nun die komplette Produktion aller aktuellen Doctor Who-Folgen übernommen hat, stehen alle Türen für zusammenhängende Handlungsstränge offen. Hat man in der fünften Staffel da noch auf den berühmten Riss in Raum und Zeit gesetzt und die beliebte blaue Notrufzelle explodieren lassen, so bekommt es der Doctor nun mit einer besonderen außerirdischen Bedrohung zu tun. Denn „Die Stille“ wird kommen, wenn die letzte Frage gestellt wurde.

    Der Doctor und die Spoiler
    Nachdem so mancher Zuschauer zunächst noch große Probleme hatte, mit dem elften Doctor, gespielt von Matt Smith, richtig warm zu werden, kann er doch nun seine Qualitäten endlich voll ausfahren und zeigen, was tatsächlich in ihm steckt. Die einzelnen Episoden bieten trotz teilweise zusammenhängendem Handlungsstrang nun auch als einzelne Folge wieder besonderen Sehenswert und auch inhaltlich lüftet sich so manche Verwirrung. Etwa jene um die seit Ende der vierten Staffel auftretende River Song, dessen Identität und Rolle nun zunehmend aufgedeckt wird. Schon bald wird klar sein, in welcher Verbindung sie tatsächlich zum Doctor und dem begleitenden Ehepaar steht und für einige Überraschungen sorgen. So wird dann auch das umgekehrte Zusammentreffen auf der Zeitlinie für den Zuschauer ein wenig verständlicher. Moffat zeigt sich nun nicht mehr ganz so abgehoben, sondern bleibt für deutlich verständlicher auf dem Boden der Tatsachen. Das hat der sechsten Staffel auch eindeutig gut getan. Ein kleiner Spoiler zu Beginn der Staffel sorgt außerdem für Spannung beim Versuch, das zu Beginn zu sehende Ereignis zu verhindern. Klasse durchdacht.

    Bedrohung durch Religion
    Allzu offensichtlich ist dabei, dass der Regisseur wohl den Religionen nicht allzu viel abgewinnen kann. Das ist auch daran erkennbar, dass eine religiöse Sekte prompt zum größten Feind für den Doctor und seine Begleiter erklärt wird. Die geheimnisvolle „Stille“ führt im wahrsten Sinne des Wortes ein Schattendasein und gehört damit zur wohl undurchsichtigsten Organisation, die wir in der Serie bisher gesehen haben. Wir profitieren dabei allerdings gleich zu Beginn der Staffel von hervorragenden Episoden, denn wenn die erinnerungsmanipulierenden Außerirdischen ihr Unwesen treiben, kommt echte düstere Gruselstimmung auf, die es wirklich in sich hat. Doch auch kleinere Stories in so mancher Episode haben nun wieder ihren Charme, denn wenn der Doctor zur Stelle ist, um Kinder vor Monstern zu beschützen, einen Familienvater vor Cybermen zu bewahren oder die Klontechnologie ethisch in Frage zu stellen, bekommt der gemeine Whovian wieder reichlich Denkstoff und mitreißende Geschichten geboten.

    Das familienlose Kind
    Leider kann die sechste Staffel aber bei seinen Begleitern nicht dieselbe Qualität bieten, wie bei den eigentlichen Episoden. Insbesondere Karen Gillan als Begleiterin Amy Pond überzeugt nicht in jeder Folge. Kein Wunder, bleibt sie wegen der bisher vollständig fehlenden Familie und der geringen Bindung zur Erde, insgesamt viel farbloser als die früheren Begleiter. Da ist eben keine besorgte Mutter, liebender zurückgebliebener Freund, oder liebevoller Opa, die ihr weit mehr Charaktertiefe hätten verleihen können. Für Amy sind die Reisen fast schon eine Selbstverständlichkeit, bei der die Faszination am unbekannten Neuen ein wenig ausbleibt. Daran kann dann auch Arthur Davill, als zweiter Begleiter und Ehemann Rory nicht viel ändern, macht er einfach viel zu häufig den Eindruck eines mitlaufenden Trottels, der sich von seiner leicht eingebildeten Frau eben viel zu viel sagen lässt. Bei beiden fehlen echte Charakterstärke und interessante Merkmale. Letztendlich werden die beiden in dieser Staffel damit völlig überflüssig und belanglos. Schade, denn an der Stelle wünschen wir uns Rose und Donna dann doch ein wenig zurück.

    Fazit:
    Nach dem wilden Paradoxon-Abenteuer der fünften Staffel bleibt Steven Moffat mit seinen neuen Episoden nun ein wenig mehr auf dem Teppich und liefert dabei wieder spannende Geschichten auf höchstem Niveau ab, bei der auch so manche offene Frage ein wenig gelüftet wird.