Bisher fand die junge Rose Tyler ihr Leben nicht gerade spannend. Als Verkäuferin in einem Kaufhaus erlebt sie nur allzu selten wirklich aufregende Momente. Das könnte sich jedoch schon bald ändern, als sich die Schaufensterpuppen aus dem Lager plötzlich gänzlich verselbstständigen. Beinahe ums Leben gekommen, kommt ihr der Retter jedoch gerade recht: Ein mysteriöser Mann namens „Doctor“ befreit sie aus der brenzligen Lage und scheint offenbar in der Lage zu sein, die verselbstständigten Puppen aufzuhalten. Dumm nur, dass Rose schon bald ihren Augen nicht mehr trauen kann, als sie dabei auf angsteinflößende außerirdische Lebensformen stößt. Sie stellt fest, dass es sich beim Doctor um einen Timelord handelt, der mit seiner Tardis, einer als Polizei-Notrufzelle getarnte Zeitmaschine, durch Raum und Zeit reist. Eine Vorstellung, die Rose so sehr fasziniert, dass sie sich prompt als neue Begleiterin auf den Weg in spannende Abenteuer macht…
Kritik:
Nach all den Jahren ist der Kult aus Groß-Britannien auch zu uns herüber geschwappt: Immer mehr Fans begeistern sich für den Doctor aus der blauen Telefonzelle und fiebern den spannenden Abenteuern in Raum und Zeit mit. Selbst im Kino sahen am Jubiläumstag tausende von Fans den „Tag des Doctors“, als er simultan live in unzähligen Ländern der Welt übertragen wurde. Doch was macht den Reiz dieses Doctors aus und womit sollte man wohl am besten in die Serie einsteigen, wenn man ebenfalls herausfinden möchte, warum die Menschen den Doctor so lieben? Wir haben die Antwort für euch.
Einstieg in die Tardis
Tatsächlich sollte man die erste Staffel der neuen Serie unbedingt verwenden, um neu in die Serie einzusteigen. Die ersten beiden Episoden dieser Staffel – darunter „Rose“ und „Das Ende der Welt“ – dienen perfekt zum Einstieg und bringen wichtige Erklärungen, die man zum Verständnis der Serie braucht. Bereits in der ersten Folge erfahren wir dabei, wie es zum Aufeinandertreffen zwischen dem Doctor und seiner Begleiterin kam und wieso der unbekannte Mann noch heute praktisch niemals alleine durch den Weltraum und die Zeit reist. Gleichzeitig gibt es den ersten Einblick in das Innere der TARDIS, welcher brauchbare Erklärungen mitbringt, die uns verständlich machen, wie genau dieses Raumschiff funktioniert und stellen erstmals erstaunt fest, dass sie innen tatsächlich viel größer ist, als von außen. Ohne diese beiden Einführungsfolgen wird es kaum möglich sein, der Serie im Anschluss nachvollziehbar zu folgen. Vermutlich war „Doctor Who“ deshalb einst im deutschen Free-TV kein so großer Erfolg. Doch das Ansehen lohnt sich, denn wen der Doctor erst einmal in seinen Bann gezogen hat, wird vermutlich auf Lebenszeit ein Fan bleiben. Eine solche Wirkung auf Science-Fiction-Fans hatte zuletzt nur „Star Trek“.
Sci-Fi mit britischem Humor
Als kleine Information am Rande: Die neue Serie, von der wir hier sprechen und die erst im Jahre 2005 startete, ist nicht der Beginn des „Doctor Who“-Franchises. Bereits in den 60er Jahren konnten wir einige Schwarz-Weiß-Folgen verfolgen, sodass die Serie bereits damals zum britischen Kult bei der BBC wurde. Damit haben wir es mittlerweile mit dem neunten Doctor zu tun, denn bereits in den vorherigen Staffeln bekamen wir acht weitere Doctoren zu sehen, jeweils von einem anderen Hauptdarsteller gespielt. Christopher Eccleston, welcher in dieser Staffel den Doctor verkörpert, zählt dabei zu den noch am wenigsten ausgefallensten Doctoren. Während seine Kollegen überwiegend flippige und seltsame Kleidung tragen, wirkt er mit seiner schwarzen Lederjacke und seinem stets fast gleichen Pullover deutlich natürlicher und weltnaher, ist vielleicht gerade deshalb umso mehr für den Einstieg geeignet. Besonders sein überaus ironischer Humor hat es dabei den Fans angetan, denn wenn der Doctor in schwierigen Situationen mit dem Wort „Fantastisch“ schlicht fett grinst, mag das zwar schräg wirken, aber zugleich große Sympathien wecken. Nicht ohne Grund ahmen viele Fans des Doctors mittlerweile die Verhaltensweisen nach und tragen seine Kleidung auf den zahlreichen Events und Conventions.
Außerirdische in Cardiff
Die Folgen können sich unterdessen allesamt sehen lassen, auch wenn man das niedrigere Budget der ersten Staffel durchaus erkennen kann. Die optischen Qualitäten betreffend, machen neuere Staffeln schließlich einen weitaus besseren Eindruck, als die erste. Einige der Aliens sind daher noch immer in recht künstlich wirkendem Gummi oder Plastik designt und erscheinen daher auffällig unnatürlich. Dafür können sich die Gasmaskenzombies aus einer Doppelfolge, in der wir erstmals auf den legendären John Barrowman treffen, in unser Gedächtnis einprägen und auch das Zusammentreffen mit den Daleks kann begeistern. Besonders Science-Fiction-Fans bekommen da auf zukünftigen Raumstationen reichlich geboten, während Freunde historischer Abenteuer sogar mit dem berühmten Charles Dickens zusammentreffen. Da ist also Spannung garantiert. Kleines Schmankerl nebenbei: Kenner und Quereinsteiger, welche bereits zuvor mit Begeisterung das Spin-Off „Torchwood“ verfolgt haben, treffen hier erstmals auch auf Eve Myles und Naoko Mori und dürfen in einer Folge erneut die berühmte Stadt Cardiff mit ihrem aus „Torchwood“ bekannten Riss besuchen. Interessant also auch, um die Hintergründe für Torchwood zu erfahren.
Fazit:
Die erste Staffel mit Christopher Eccleston bietet nicht nur herausragenden britischen Humor und faszinierende Science-Fiction-Abenteuer, sondern dient zugleich als perfekter Einstieg für „Doctor Who“-Neulinge. Ein Muss für jeden Science-Fiction-Fan!