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    Don Jon

    Don Jon


    Land/Jahr:
    USA 2013
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Joseph Gordon-Levitt
    Darsteller:
    Joseph Gordon-Levitt
    Scarlett Johansson
    Julianne Moore
    Tony Danza
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    91 Minuten
    Kaufstart:
    25. März 2014
    Label:
    Ascot Elite


    Für den Draufgänger Jon sind nur einige ganz bestimmte Dinge wichtig in seinem Leben: Sein Körper, seine Kirche, seine Karre, seine Mädels und vor allem: Seine Pornos. Täglich. Denn während es ihm überhaupt nicht ausreicht, tagtäglich ein anderes hübsches Mädchen aufzureißen und abzuschleppen, sucht er seine Erfüllung vor allem in den pornografischen Videos, die er sich Tag für Tag stundenlang und mühevoll aus dem Netz sucht. Dort kann er sich einmal so richtig gehen lassen und bekommt all die tollen Sachen zu sehen, welche die richtigen Frauen nicht mit ihm machen wollen. Nun allerdings soll sich etwas gewaltig ändern, als er sich in die schöne Barbara verliebt, die sein Leben komplett umkrempeln will. Den Pornos erst einmal den Kampf angesagt, versucht sie ihren ach so geliebte Jon zu einem völlig anderen Mann umzuwandeln – bis der auf die gänzlich andere und ältere Esther trifft, die ihm so einige Lektionen in Sachen Liebe und Leidenschaft beibringen kann…

    Kritik:
    Joseph Gordon-Levitt im Pornorausch und als Machoverschnitt: Damit dürfte er erstmals eine gänzlich andere Rolle ergattern können, in der er das Liebesleben einmal fernab von kitschigen Traumehen präsentiert. Eine innovative und erfrischen andere Komödie.

    Persiflage der Machos
    Eigentlich passt er so ziemlich perfekt in die Rolle: Gut gebaut, bestens trainiert und mit Muskeln bepackt braucht er nur noch den passenden Haarstyle mit entsprechend viel Gel in den Haaren, ein bisschen draufgängerischen Look und typisches Macho-Gehabe, um täglich in die nächsten Clubs zu ziehen und dort die hübschesten Mädels aufzureißen. Joseph Gordon-Levitt hält sich in der Hauptrolle für den absoluten Obermacker und meint, er würde absolut jedes Mädchen schnell und unkompliziert in die Kiste kriegen. Er nimmt auf humorvolle Weise eigentlich all jene „Player“ auf den Arm, die mit billigen Anmachsprüchen in den Discotheken ebenso billige Mädchen herumkriegen wollen. Doch seine Rolle hat etwas erfrischendes: Ganz anders, als in den kitschigen und unrealistischen Disney-Liebesfilmen, in denen wir die üblichen Herzschmerz- und Traumhochzeit-Geschichten zu sehen bekommen, hat „Don Jon“ ein bisschen was von der Realität – und zeigt, warum manche Männer einfach überhaupt keinen Bock auf eine feste Beziehung haben.

    Lektionen des Lebens
    Immerhin trifft Jon auf eben jenen Typ Frau, auf den sich meist nur unerfahrene Kerle einlassen und von denen sich jeder vernünftige Mann schon bald fernhält: Aufgetakelte Tussen, die sich für eine Prinzessin halten und vor allem nur eines wollen: Einen Mann, der ganz schön nach ihrer Pfeife tanzt. Mit anderen Worten: Scarlett Johansson versucht auf Biegen und Brechen ihren Filmpartner zu erziehen und zu einem anderen Mann zu machen. Die Wohnung darf er nicht mehr beliebig putzen, mit den Freunden keinen mehr drauf machen – und erst recht nicht mehr seine geliebten Pornos ansehen. Schnell in Konflikt und in sehnsüchtiger Erwartung auf die deutlich ältere, aber lockerere Julianne Moore, die ihm hier zeigt, wie eine Beziehung womöglich wirklich sein kann. Damit ist „Don Jon“ auf gewisse Weise auch tiefgründig und bringt uns eine Lektion auf die Liebe und das Leben näher. Angesichts des Macho-Getues zu Beginn des Films hätte man das gar nicht erwarten können, doch entpuppt sich so eine gelungene Stilrichtung.

    Religion und Pornos
    Um den Streifen allerdings auf witzige und humorvolle Weise irgendwie kompakt erscheinen zu lassen und das sinnbefreite, eintönige Leben der Hauptfigur zu verdeutlichen, entscheidet sich „Don Jon“ zu einem bewusst wiederholenden und oberflächlichen Aufbau. Gewisse Alltagsszenen – etwa der Gang in das Fitnessstudio oder in die Kirche – sind da obligatorisch und entwickeln sich leicht zu einem Running Gag des Films. Die Gegensätze und die Doppelmoral der christlich religiösen Menschen werden dabei schnell allzu deutlich, wenn sich Jon absolut nicht von seinen Sünden des unehelichen Sex und der Sichtung von Pornografie befreien möchte und sich stattdessen bei der allwöchentlichen Beichte von all seinen Fehltritten befreien lässt. Warum sollte man sich auch bessern, wenn man doch stattdessen wöchentlich um Vergebung bitten und das Leben doch irgendwie Gott überlassen kann. Die Übertragung der Verantwortung auf übersinnliche Wesen wird zum Ebenbild der eigenen Verantwortungslosigkeit – und zum inhaltlichen Aufhänger des gesamten Films. Klasse umgesetzt!

    Fazit:
    Joseph Gordon-Levitt in einem amüsanten Pornorausch: Innovative Idee um die Doppelmoral der Machos und den Lektionen des Lebens, erstklassig besetzt.