Tim ist ein ganz normaler, schüchterner junger Mann mit den üblichen Träumen und Wünschen eines Heranwachsenden. Trotz seiner weltoffenen und fröhlichen Familie, zählt er sich selbst jedoch eher zu den einsamen Menschen. Das liegt vor allem daran, dass Tim selbst im Erwachsenenalter immer noch kaum Freunde hat und erst recht keine Freundin. Die hübsche Charlotte soll dies in den Ferien nun endlich ändern, lebt sie schließlich ganze zwei Monate bei der Familie. Während die ersten Kontaktaufnahmen nicht so recht klappen, könnte er allerdings kaum mehr Glück haben, als sein Vater ihm mit 21 Jahren ein seltsames Geheimnis verrät. Die männliche Seite der Familie ist nämlich bereits seit Generationen in der Lage, durch die Zeit zu reisen. Nur einmal kurz einen dunklen Raum aufgesucht, die Fäuste geballt und an eine Erinnerung gedacht – und schon befindet sich Tim erneut in jener Situation, die ihm gerade noch durch den Kopf ging. Das soll schließlich beim Finden einer Freundin schnell helfen. Dumm nur, dass man sich auch in der Vergangenheit nicht teilen kann und man sich manches Mal für eine Tat entscheiden muss…
Kritik:
Seit einigen Jahren gibt es unter den britischen Filmemachern einen gewissen Trend: Das Zeitreisen. Nach Science-Fiction-Serien rund um die blaue Notrufzelle kommt Regisseur Richard Curtis auch einmal auf die Idee, das Reisen durch die Zeit doch einfach mal zum Zwecke der Liebe zu nutzen. Entstanden ist dabei eine Liebeskomödie mit einem kleinen Hauch Science-Fiction.
Der Nerd und die Liebe
Einen Oscar hätte „Alles eine Frage der Zeit“ jedenfalls bereits für die Besetzung des Filmes verdient. Allen voran Domhnall Gleeson liefert hier ausgesprochen gute Leistungen ab und spielt zu Beginn einen rothaarigen und schüchternen Nerd, der noch so gar keine Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht hat. Immer glaubwürdig und mit einer gewiss ironischen Mimik sorgt er für gute Unterhaltung beim Zuschauer, beweist allerdings auch, dass er zu komplexen Charakterzeichnungen durchaus in der Lage ist. Aus dem anfänglichen unbeholfenen Nerd entwickelt er sich im Laufe des Films schließlich zu einem erwachsenen und selbstsicheren jungen Mann, der viele Dinge in seinem Leben erreicht – auch dank seiner besonderen Fähigkeit durch die Zeit zu reisen. Denn erlebte Dinge noch einmal wiederholen und gerade biegen zu können, bereichert ihn mit neuen Erfahrungen, die er ohne diese Fähigkeit niemals errungen hätte. Das wiederum sorgt erst für die Veränderung seines Charakters, was Gleeson an der Seite von Bill Nighy und Rachel McAdams auch erstklassig darstellen kann.
Fettnäpfchen³
Dennoch hat die ungewöhnliche Liebeskomödie nicht nur einen ernsten Touch rund um die Veränderung der eigenen Vergangenheit, sondern gemäß ihres Genres auch einen ziemlich witzigen Part. Immerhin ist es doch recht ziemlich witzig mit anzusehen, wenn Tim immer wieder feststellen muss, dass die Reise durch die Vergangenheit nicht automatisch all seine Fähigkeiten verbessert. So kann es passiert, dass er gewisse Missgeschicke auf unterschiedliche Weise letztendlich regelmäßig wiederholt – und das trainiert unsere Lachmuskeln enorm. Einmal mehr wird dabei deutlich, mit welcher Situationskomik die Engländer doch nur allzu gerne arbeiten und wie vor allem McAdams und Gleeson doch ein komödiantisch eingespieltes Team sind. So machen Komödien Spaß, selbst wenn am Ende vielleicht die ein oder andere kleine Logiklücke doch noch aufkommen mag. Die allerdings lassen sich leicht verschmerzen, denn Drama, Humor und Story vermischen sich zu einem herausragenden Film.
Fazit:
Eine ungewöhnliche Liebeskomödie rund um einen zeitreisenden Nerd, der mit englischem Humor und erstklassischen Charakterdarstellungen brilliert.