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    Der Butler

    Der Butler


    Land/Jahr:
    USA 2013
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Lee Daniels
    Darsteller:
    Forest Whitaker
    Mariah Carey
    David Banner
    Oprah Winfrey
    John Cusack
    David Oyelowo
    Alan Rickman
    Liev Schreiber
    Robin Williams
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    127 Minuten
    Kaufstart:
    27. Februar 2014
    Label:
    Prokino


    Einst wuchs Butler Cecil Gaines als schwarzer Sklave auf einer Baumwollplantage auf. Dort musste er bereits in früher Kindheit mit ansehen, wie sein Vater auf kaltblütige Weise von einem Weißen erschossen wurde. Nachdem er allmählich zum Jugendlichen heranwuchs und es nicht mehr ertragen konnte, weiterhin für diese Menschen tätig zu sein, zog er in den Norden und fand schließlich eine Stelle als Butler. Durch seine herausragenden Fähigkeiten als „Hausnigger“ dauerte es daher nicht allzu lange, bis auch das Weiße Haus letztlich auf ihn aufmerksam wurde. In den nächsten dreißig Jahren sollte er also an der direkten Seite der US-Präsidenten arbeiten und all die wichtigen Ereignisse hautnah miterleben. Doch während er sich den Weißen auch zukünftig weiter unterwirft, um seiner Familie einen gewissen Wohlstand zu bescheren, hat sein ältester Sohn Louis längst andere Interessen. Der will sich nämlich für die Rechte der Farbigen einsetzen und setzt als politischer Aktivist sein Leben aufs Spiel, während er seinen Vater für seine Arbeit verachtet. Der Haussegen könnte damit also schon bald schief hängen.

    Kritik:
    Basierend auf der wahren Geschichte des Butlers Eugene Allen berichtet „Der Butler“ vom Diener des Präsidenten, der zahlreiche Amtszeiten der Präsidenten miterlebte und aus direkter Nähe beobachten konnte, wie sich die Rechte der schwarzen Bevölkerung schon bald zum positiven wendeten. Eine Geschichtsstunde von und für Amerikaner…

    Amerikanische Geschichtsstunde
    Das Drama „Der Butler“ könnte sicherlich gut auch als Lehrmaterial an Schulen verwendet werden. In kaum einem Film erfährt der Zuschauer mehr über die Geschichte der US-amerikanischen Politik, über die Rechte der Farbigen und der Sklavenhaltung im frühen Amerika. Beginnend mit der skrupellosen Sklavenhaltung auf den amerikanischen Plantagen zeigt der Film zunächst das, was es bis vor einigen Jahren in manchen südafrikanischen Ländern ganz gewöhnlich gab. Der Hass zwischen der weißen und der schwarzen Bevölkerung nimmt immer mehr zu, politische Prozesse werden gezeigt, welche die Situation eskalieren lassen und die Rechte für Farbige erst nach und nach formen. Cecile Gaines, die Hauptfigur dieses Films macht dabei so ziemlich alle Ären durch: Angefangen bei der Eisenhower-Administration, über das Attentat auf John F. Kennedy und die nachfolgende Amtszeit von Präsident Johnson, bis hin zum berüchtigten Ronald Reagan setzt sich der Butler eher passiv für die Rechte der Farbigen ein, in dem er das verhasste Bild über die „andere Bevölkerung“ durch hohen Anstand und vorbildliches Verhalten direkt an der Spitze des Landes verändert. Sehr viel können wir sicherlich von ihm lernen und erhalten einen spannenden und aufrührenden Einblick in die Geschichte der USA. Doch sein Sohn hat längst andere Pläne.

    Parallelwelten
    Als emotionales Familiendrama baut „Der Butler“ auch die Interessen und die Geschichte von Ceciles ältestem Sohn Louis ein. In ihm brodelt regelrecht der Hass auf die weiße Bevölkerung, weil er tagtäglich in der Angst leben muss, womöglich auf offener Straße erschossen zu werden. Er will nicht mehr mit ansehen, wie Seinesgleichen in Restaurants nicht bedient werden und an Wahlen nicht teilnehmen dürfen. Grund genug für ihn, sich als politischer Aktivist endlich zur Wehr zu setzen und uns als Zuschauer einen Einblick in die Machenschaften der Black Panther Party zu ermöglichen. Doch dadurch entsteht in diesem Streifen auch eine Parallelwelt, die sehr für die schauspielerischen Leistungen der jeweiligen Darsteller spricht. Während sich Forest Whitaker an der Seite des Präsidenten unterwerfen lässt und duckmäuserisch den Dienstboten spielt, herrschen in den eigenen vier Wänden längst ganz andere Zustände. Innerhalb der „schwarzen Community“ gehen die Farbigen selbst miteinander viel lockerer um, verhalten sich wie ganz normale Menschen. Da werden sexistische Witze gerissen, sich gegenseitig auf den Arm genommen und ausgelassen gefeiert. Doch die Sorge um den eigenen Sohn ist letztlich zu hoch und sorgt für emotionale Szenen zwischen Forest Whitaker und David Oyelowo. Beide leisten hier herausragende Arbeit.

    Kampf um die Freiheit
    „Der Butler“ ist dabei ein interessantes Machwerk. Mit viel Geschick schafft es der Film, sowohl geschichtliche Fakten einzubringen, als auch den Kampf um die Rechte der Farbigen nahezubringen. Persönlich gefesselt sind wir etwa, wenn Sohn Louis in ernsthaften Konflikt mit dem Gesetz kommt, das schon seit vielen Jahren gegen die Schwarzen ist oder wenn er sich aus Protest absichtlich in einem Restaurant für Weiße bedienen lassen will und dafür in direkter Auseinandersetzungen mit der Bevölkerung geht. Doch selbst wichtige Details, wie etwa der Angriff durch den Ku Klux Klan auf einen Bus werden hier beachtet und bringen uns den Hass näher. Als Zuschauer fällt es leicht, sich auf die Seite der Farbigen zu schlagen, die sich für ihre eigenen Rechte einsetzen. Doch ganz unkritisch bleibt der Film in keinster Weise, Gewalt dient nicht als unhinterfragtes Allheilmittel. Das ist interessant und macht den Film beinahe zu einem Meisterwerk.

    Fazit:
    Forest Whitaker stellt wahre Bestleistungen unter Beweis und entführt uns als farbiger Butler in eine schreckliche Welt voller Rassismus und Hass, in der die Menschen über Jahrzehnte für ihre Rechte kämpfen. Eine eindrucksvolle und emotionale Geschichtsstunde.