Der junge Atlas und seine drei Freunde haben, so verschieden sie auch sein mögen, alle eines gemeinsam: Sie sind Trickbetrüger und verdienen ihre Brötchen damit, andere Menschen mit billigen Zaubertricks auszunehmen. Meist lenken sie ihre Mitmenschen dabei mittels Illusion vom eigentlichen Geschehen ab und entwenden ihnen anschließend die Brieftasche aus der eigenen Hose. Schon bald sehen sie sich jedoch einer größeren Herausforderung gegenüber: Ein unbekannter, vermeintlich großer Künstler lockt sie alle gemeinsam mittels Tarot-Karten an einen versteckten Ort und gibt ihnen von nun an Anweisungen, wie sie wirklich groß aufsteigen können. Was folgt sind spektakuläre riesige Magier-Auftritte unter dem Namen „Die vier Reiter“, während sie das Publikum mit verblüffenden Tricks zum Narren halten und dabei angeblich ganze Banken ausrauben. Der Trick dabei: Sie lenken vom eigentlichen Geschehen ab und begehen dabei tatsächlich Straftaten, ohne dass es jemand merkt. Das bringt jedoch schon bald sowohl das FBI, als auch Interpol auf den Plan, sodass Agent Dylan prompt Jagd nach den vier Betrügern macht. Dumm nur, dass die Welt der Magier keineswegs so simpel ist, wie sie auf den ersten Blick scheint…
Kritik:
Eine Show der Illusion, die uns zum Staunen bringt und trotzdem keinerlei Effekte verwendet? Das ist die wohl Jahrhunderte alte Faszination der Magie und Zauberkünste, die uns bekannte Künstler, wie David Copperfield in der heutigen Zeit vorzuführen versuchen. Doch „Now you see me“ setzt mit seiner Starbesetzung noch einen oben drauf und verleiht all dem einen höheren Zweck.
Krimi mit Magie
Man kann den Streifen durchaus als ein Genremix aus zwei wichtigen Kernelementen betrachten. Auf der einen Seite präsentiert uns der Streifen beeindruckende Shows, in denen Magier uns ihre spektakulärsten Tricks vorführen und den Anschein machen, sie wären in einer riesigen Veranstaltungshalle inszeniert und aufgezeichnet. „Now you see me“ macht nicht selten den Eindruck, eine übertragene Liveshow zu sein und schafft es dabei sogar, uns als Zuschauer immer wieder zu verblüffen. Etwa dann, wenn einer der Teilnehmer aus dem Publikum einen Teleportationshelm aufziehen soll und sich anschließend scheinbar in Paris wiederfindet. Sehr spannend und beeindruckend, doch auch mit der Kameratechnik und den Szenen arbeitet man so, dass wir nicht selten damit überfordert sind, die Tricks zu durchschauen. Das lenkt uns selbst ebenfalls vom eigentlichen Geschehen ab, um später mit beeindruckenden und überraschenden Wendungen zu punkten. Spannend – denn die Hauptstory des Films ist nicht weniger interessant.
Der Geldsauger
Eigentlich ist „Now you see me“ nämlich ein waschechter Krimi und Actionthriller, in dem eine Gruppe von Betrügern versucht, andere Menschen auszunehmen und Banken auszurauben. Die Vorgehensweisen sind tatsächlich Tricks, die selbst das FBI zum Narren halten und damit für große Unterhaltung bei den Zuschauern sorgen, doch tatsächlich rauben die vier Protagonisten wirklich Banken aus. Und an der Stelle wird es interessant, denn für den Zuschauer ist es nicht leicht, der Story vor lauter Tricks, Ablenkungen und Illusionen wirklich zu folgen. Damit hat uns „Now you see me“ schnell in seinen Bann gezogen und lässt uns nicht mehr los, zumal die Besetzung wirklich überzeugt. Einmal mehr sehen wir Woody Harrelson und Jesse Eisenberg in der Hauptrolle als zwei von vier „Reitern“ in der Bühnenshow. Als perfektes Team haben sie bereits in „Zombieland“ einst zusammengearbeitet und liefern uns auch dieses Mal wieder absolute Bestleistungen, die uns zu jeder Zeit überzeugen und an der Nase herumführen. Ein bisschen erinnert der Streifen sogar an den klassischen „Ocean’s 11“ – qualitativ befindet man sich definitiv auf gleichem Niveau. „Now you see me“ ist also auch ein Must-See.
Experte Freeman
Interessant ist zugleich auch die Besetzung des Gegenspielers. Hier kommt die herausragende Schauspiellegende Morgan Freeman ins Spiel und versucht als klassischer Trickexperte die Betrügereien der vier Zauberer aufzudecken. Gerade deshalb, weil die „vier Reiter“ ihre Show so hochprofessionell und verblüffend aufziehen, wird er förmlich von ihrem Werk angelockt und muss selbst eingestehen, es bei der Aufklärung nicht gerade einfach zu haben. Da er bereits in der Vergangenheit echte Doku-Serien moderiert hat und in „Mysterien des Weltalls“ dafür bekannt ist, sich gern als Überbringer wissenschaftlicher Fakten zu präsentieren, scheint er für diese Rolle eine absolute Bestbesetzung und liefert ebenfalls einen zwar ruhigen, aber jederzeit glaubwürdigen Einsatz. Beinahe schafft er es sogar, den Zuschauer endgültig zum Narren zu halten. Allerdings vereitelt Mark Ruffalo als FBI-Agent dieses Vorhaben, denn der spielt zwar über fast die gesamte Laufzeit recht glaubwürdig, vermiest uns dann aber das überraschende, aber nicht ohne Logiklöcher auskommende Ende. Schade, denn ansonsten ist „Now you see me“ ein absolutes Meisterwerk der Illusionskünste.
Fazit:
Mit einer beeindruckenden Top-Besetzung führt uns „Now you see me“ regelmäßig an der Nase herum und lenkt uns geschickt vor lauter Illusionen ebenso vom Hauptgeschehen ab, wie dem Publikum der vier Hauptfiguren – um uns dann völlig verblüfft vor nackte Tatsachen zu setzen. Ein im wahrsten Sinne blendendes Werk.