Andy wohnt schon seit einigen Jahren nicht mehr bei seiner Mutter und versucht mittlerweile mit einer eigenen Firma und einem eigenen Produkt auch finanziell über die Runden zu kommen. Bisher läuft sein Geschäft jedoch schleppend, weshalb er noch keinen einzigen Verkaufspartner für sich gewinnen konnte. Das soll sich nun endlich ändern, in dem er quer durch ganz Amerika reist, um sein Produkt persönlich an den Mann zu bringen. Bevor es los geht, macht er jedoch zunächst einen Abstecher zu seiner Mutter, die schon seit dem Tod seines Vaters keine Beziehung mehr hatte und sich längst vernachlässigt fühlt. Als er dann auch noch von ihrer Jugendliebe erfährt, steht für Andy fest: Er muss seine Mutter mitnehmen und sie am Ende der Reise mit ihrem ehemaligen Geliebten verkuppeln. Dumm nur, dass dieser Road-Trip so manche urkomische Hindernisse zu bieten hat und das Chaos nicht lange auf sich warten lässt…

Kritik:
Die meisten Menschen träumen davon, einmal mit dem Auto quer durch ganz Amerika zu reisen. Direkt von der Westküste bis zur Ostküste und dabei neben Las Vegas und dem Grand Canyon so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Nebenbei noch ein Produkt zu verkaufen, ist sicherlich nicht unvorteilhaft. Die Mutter im Schlepptau zu haben, jedoch schon.

Road-Trip mit Mama
Man kann es anhand des Titels sicher bereits erahnen: „Unterwegs mit Mum“ ist ein klassisches Road-Movie, bei dem die Protagonisten fast ausschließlich mit dem Auto unterwegs sind und zahlreiche Orte entdecken. Mit vorgegebener Route heißt es schließlich, wichtige Firmentermine einzuhalten und die Strecke innerhalb von nur acht Tagen bewältigt zu bekommen. Im Mittelpunkt steht dabei die Beziehung zwischen Mutter und Sohn, genauer Seth Rogen und Barbra Streisand. Eigentlich passen die beiden optisch überhaupt nicht zusammen, ist die äußerliche Ähnlichkeit wohl eher bescheiden, doch ihre Charakterrollen versuchen sie immerhin so zu spielen, dass sie sich in vielen Punkten ähneln. Das gelingt letztendlich auch, wenngleich „Unterwegs mit Mum“ in erster Linie mit seinem Humor punktet.

Familiäre Hass-Liebe
Klar ist: Andy schämt sich nicht selten für seine Mutter und möchte sie doch manches Mal einfach fort schicken. Immer wieder kann er sich mit ihren eigenartigen Verhaltensweisen einfach nicht anfreunden und dass sie ihm noch dazu die Show bei den Firmenkunden stehlen will, gefällt ihm umso weniger. Die Folge sind gehässige, sarkastische und lockere Kommentare, die vor allem den Zuschauer sehr spaßig unterhalten können. Es ist einfach die typische Mutter-Sohn-Beziehung, in der sich beide zwar eigentlich herausragend verstehen, aber gleichzeitig nur allzu gern auf ihren Macken und Gewohnheiten herumreiten. Spaß ist damit auf jeden Fall angesagt, obwohl die großen Lacher insgesamt ausbleiben. Für einen kurzweiligen Filmeabend mit der Familie reicht das aber allemal, zumal vor allem Mütter und Söhne sicherlich reichlich zu lachen bekommen.

Einfach nur gerade aus
Leider geht es allerdings nicht nur auf der Strecke der beiden Hauptfiguren immer geradeaus. Auch die Story hat nur selten Abweichungen und erst recht keinerlei Wendungen. Klar ist: Andy muss seine Termine wahrnehmen und hat ein besonderes Ziel. Daran gibt es auch nichts zu rütteln, was der Charakterentwicklung und der Story natürlich eher wenig Tiefgang verleiht. Es ist eben lockere, leichte Unterhaltung und keineswegs schwere Kost zum Nachdenken. Entspricht das unseren Erwartungen, so darf man gerne einen Blick riskieren, doch anspruchsvollere Zuschauer könnten womöglich schnell enttäuscht werden. Immerhin hat Seth Rogen aber schon mehr als einmal bewiesen, dass er viel Humor hat und Komödienrollen hervorragend besetzen kann.

Fazit:
Kurzweiliges Roadmovie mit einem humorvollen Seth Rogen und einer unterhaltsamen Mutter-Sohn-Beziehung. Perfekt für einen Familienabend.