Der erfolgreiche Verleger Will Atenton kann sein Glück kaum fassen. Endlich ist er gemeinsam mit seiner Freu und den beiden Kindern in ein neues Haus eingezogen. Ein wahres Traumhaus mit perfekter Lage und wunderschöner Inneneinrichtung. Doch das Glück hält nicht lange an: Jugendliche spielen ihnen nachts im Keller böse Streiche und ein unbekannter Mann schleicht heimlich um das Haus. Schon bald erfahren sie, dass sich in der Vergangenheit schreckliche Dinge zugetan haben: Der ehemalige Bewohner des Hauses hat eines Nachts seine gesamte Familie ermordet und befindet sich seitdem in der örtlichen Psychiatrie. Grund genug für die Polizei, den neuen Hausbesitzern nicht zu helfen. Dumm nur, dass das Geheimnis um den erschreckenden Mord weitaus größer ist, als Will zunächst für möglich hält…
Kritik:
Eine Familie zieht in ein wunderschönes Traumhaus ein, hat perfekte Lage und stellt bald fest, dass ihr trautes Heim ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Klingt nach einem klassischen Haunted House-Horror, entpuppt sich aber als tiefgründigen Psychothriller.
Trautes Heim, Glück allein
Es beginnt alles, wie ein üblicher Standard-Horrorstreifen. Mann mit Frau und Kindern wohnt jetzt in einem neuen Haus und findet bald heraus, dass irgendetwas Merkwürdiges in ihrem neuen Heim vor geht. Nächtliche Aktivitäten, merkwürdig reagierende Nachbarn und eine Polizei, die ihnen auf gar keinen Fall helfen möchte. Ein solches Szenario kennen wir bereits aus zahlreichen anderen Filmen und erwarten somit natürlich einen echten Horrorstreifen mit Geistern, paranormalen Aktivitäten oder ähnlichem. Doch in „Dream House“ ist nichts so, wie es zunächst scheint. Nicht einmal die Handlung entspricht dem, was es uns auf den ersten Blick suggerieren will. Das Geniale daran: Wir glauben den Ausgang der Story bereits zu kennen, müssen dann aber mitten im Film feststellen, dass die gesamte Handlung gänzlich über Bord geworfen wird. Alles dreht sich von jetzt auf gleich um 180° und wir können bald kaum fassen, dass wir dem Film all das zunächst abgekauft haben. Beeindruckend.
Selbstfindung mal anders
Was darauf folgt ist ein echter Psychothriller, der tief in der Psyche des herausragenden Daniel Craig bohrt. Die Grenzen zwischen Realität und Illusion verfließen immer mehr und echte Zweifel kommen daran auf, welche der Versionen gerade real ist. Auf interessante Weise schildert „Dream House“ dabei die Trauer- und Traumatabewältigung, bei der ein Hauptprotagonist damit beginnt, in einer echten Fantasiewelt zu leben – und dort nicht mehr so schnell wieder herauskommt. Damit hat der Streifen einige überaus überraschende Plot-Twists, die wir so nie erwartet hätten. Gerade das Ende überrascht umso mehr und schockt in seinen Dialogen auf sehr unterschwellige Art und Weise. Der Horror bleibt jedoch ebenso aus, wie ein gewisser Gewaltanteil, denn „Dream House“ erzeugt Angst und Paranoia durch seine psychologische Handlung. Dadurch kommt eine recht fesselnde Atmosphäre zustande, die uns hervorragend unterhalten kann. Freunde von gelungenen Psychothrillern mit mutiger Story können also auf jeden Fall einen Blick riskieren, zumal die Hauptdarsteller Daniel Craig, Naomi Watts und Rachel Weisz ihre Rolle allesamt erstklassig und glaubwürdig spielen.
Fazit:
Atmosphärischer Psychothriller mit überraschenden Radikal-Wendungen und psychologischem Tiefgang. Daniel Craig in einer herausragenden Rolle.