Alphonse ist Boss der New Yorker Unterwelt und hat schon reichlich Dreck am Stecken. Nachdem er sich zahlreiche Feinde gemacht hat, werden seine Gangmitglieder reihenweise auf brutale Art ermordet. Lediglich einige kryptische Nachrichten aus einem Fotopuzzle weisen auf den möglichen Täter hin. Doch noch tappen er und seine Männer im Dunkeln, weshalb er seinen besten Mann Victor und dessen Kollegen Darcy darauf ansetzt, den Täter zu finden. Ersterer hat allerdings längst ganz eigene Pläne und seinen persönlichen Rachefeldzug offen. Als dieser dann auch noch die hübsche Nachbarin Beatrice kennenlernt, die ebenfalls ausschließlich Rache im Sinn hat, kann er seiner neuen Freundin nicht lange widerstehen. Gemeinsam setzen sie alles daran, ihren Sinn für Gerechtigkeit unter allen Umständen zu befriedigen…
Kritik:
Rache ist immer ein gutes Motiv für einen knallharten Actionfilm. Mit Colin Farrell und Noomi Rapace in den beiden Hauptrollen kann da eigentlich nicht mehr viel schief gehen – oder doch? „Dead Man Down“ erzählt eine eigentlich simple Geschichte auf innovative komplexe Weise. Das Ergebnis ist klar, der Weg dahin allerdings bis dato eher ungesehen. Spannend.
Drogen, Gewalt, Gangs
Auf den ersten Blick ist „Dead Man Down“ dabei ein ziemlich klassischer 08/15-Gangsterfilm. Eine große Bande ausländisch wirkender Männer, schwer bewaffnet und vollgepackt mit chemischen Drogen in ihren Wohnzimmern, setzt alles daran, ihre Feinde zu erledigen und mit illegalen Geschäften, möglichst viel Geld zu verdienen. Doch bereits die aktuelle Bedrohung in diesem Film ist überaus ungewöhnlich: Der Gegner stößt nicht etwa mit roher Gewalt zu den Leuten, sondern macht jeden Feind einzeln kalt und versendet anschließend kryptische Nachrichten, die bei Zusammenfügen auf den Täter hindeuten. Da ist Rätselraten angesagt, zumindest für die Gangster. Dem Zuschauer wird dabei schnell klar, wer der eigentliche Drahtzieher hinter den Angriffen ist – und das weit schneller, als der Film dies tatsächlich offenbart. Eigentlich ein wenig zu schnell, ist der Einstieg somit holprig und kommen zu Beginn diverse Längen auf. Danach allerdings punktet der Streifen auf ganzer Linie.
Rachefeldzug hoch 2
Ganz so einfach macht es sich der Film nämlich dann doch nicht. Da wäre nämlich noch die zweite Hauptrolle, gespielt von Noomi Rapace. Die kennen wir schließlich als herausragende Hauptdarstellerin der originalen skandinavischen „Millenium“-Trilogie in der Rolle von Lisbeth Salander und bewundern sie nun erstmals in einer echten Actionrolle. Noomi hat ähnliches im Sinn, wie ihr Kollege Farrell: Blutige Rache an jenen Menschen, die einst ihr Leben zerstörten. Mit zahlreichen Narben im Gesicht spielt sie eine interessante Charakterrolle und passt perfekt als spannendes Pärchen zu Colin Farrell. Ein Duo, das wir so noch nicht gesehen haben und das gewisse Qualitäten zu bieten hat. Das erste, scheinbar willkürliche Aufeinandertreffen scheint dabei zwar arg aufgesetzt zu sein und das ach so überraschende gemeinsame Schicksal wirkt an den Haaren herbeigezogen, doch agieren die beiden erst einmal zusammen, kommt in „Dead Man Down“ richtige Spannung auf. Dieser Streifen wird also weniger von seiner Story, als von seinen beiden Darstellern getragen. Da können wir dem Film sogar seine interessante Lovestory abkaufen, mit der wohl das neue Traumpaar Hollywoods geschaffen wurde. Genial und eine klare Empfehlung für Actionfans.
Fazit:
Einfache Story mit innovativen Ideen umgesetzt und spannend durch zwei wahre Schauspiel-Größen. Rapace ist erneut ein Blick wert.