Tief unten im Ozean befindet sich eine Welt, wie wir sie nur aus unseren Träumen kennen. Fische und Meerjungfrauen leben gemeinsam an einem der schönsten und natürlichsten Orte des Planeten. Trotzdem sehnt sich die junge und hübsche Arielle nichts mehr, als endlich an der Oberfläche gemeinsam mit den Menschen leben zu können. Als sie dann auch noch einen Prinzen vor dem Ertrinken rettet und sich Hals über Kopf in ihn verliebt, setzt sie alles daran, ihn wiederzufinden – ganz entgegen der Warnungen ihres Vaters und ihrer Freunde. Da kommt ihr das Angebot der bösen Seehexe Ursula gerade recht: Im Gegenzug für den Eintausch ihrer Stimme, wird sie in einen Menschen verwandelt und hat ganze drei Tage Zeit, ihren Traumprinzen zu küssen. Sollte ihr dies nicht gelingen, so ist ihr Leben für immer verdammt und gehört fortan der bösen Hexe. Dumm nur, dass Ursula gerne mit unlauteren Mitteln spielt…
Kritik:
Die liebevoll gestalteten Zeichentrickfilme von Disney gehören schon seit langer Zeit zu den beliebtesten Kinderfilmen, die Hollywood zu bieten hat. Bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten gehört „Arielle – Die Meerjungfrau“ zu den berühmtesten und besten Streifen, die das Studio je gedreht hat. Und nun kommen wir erstmals in einer restaurierten hochauflösenden Fassung in den Genuss des Unterwasser-Abenteuers.
Naive Kinder
Dabei hat natürlich auch dieser kindgerechte Streifen, der schon lange vor allem bei weiblichen Zuschauern überaus beliebt ist, eine ganz klassische Story. Auch hier dreht sich alles darum, endlich sich selbst zu entdecken, die große Liebe zu finden und vor allem ein stückweit die Welt zu verbessern. Doch wir alle wissen es nur zu gut: Die Menschen sind das gefährlichste Raubtier, das unser Planet je gesehen hat und gerade die Fische sind stets in großer Gefahr. Da kann sich dann wohl jedes Kind bestens mit der Figur der Arielle identifizieren, denn voller Naivität sieht sie noch das Gute im Menschen und möchte nicht eine gesamte Spezies vorverurteilen. Da gibt es also auch für erwachsene Zuschauer noch heute aktuelle Gesellschaftkritik und eine spannende Selbstentdeckungsreise.
Klassisch: Gut gegen Böse
Die Story erinnert dabei an eine übliche Fantasy-Geschichte. Die Tochter eines mächtigen Königs hat sich unsterblich in ihren Traumprinzen verliebt und hat offensichtlich nur einen einzigen besonders großen Feind: Die böse Seehexe Ursula, die mit dunkler Magie und hinterlistigen Methoden ausschließlich ihre eigenen Interessen verfolgt und dabei die naive Arielle schnell in ihren Bann ziehen kann. Dabei werden so ziemlich alle Hexenklischees erfüllt, welche sich die Filmindustrie ausgedacht hat. Bereits rein optisch sind die dunklen Tintenfische von den helleren und friedlicheren Meerjungfrauen und Fischen deutlich zu unterscheiden. Ein offensichtlicheres klassisches Gut-und-Böse-Klischee hätte man kaum einbauen können. Das allerdings macht „Arielle“ leicht verständlich und so unterhaltsam.
Kampf gegen die Wellen
Im Vergleich zu anderen Disney-Produktionen hat man sich dabei sogar mit dem kitschigen Gesang leicht zurückgehalten und stiehlt der Hauptrolle zwischenzeitlich doch glatt einmal die Stimme – welch eine Erlösung für jene, die von Disney-Filmmusik nicht selten genervt sind. Trotz geringerem Aufkommen der ach so geliebten Gesangseinlagen, hat „Arielle“ aber definitiv eine gewisse Spannung zu bieten. Kommt es da einmal zur Beinahe-Kussszene, dem nervenaufreibenden Gewitter auf hoher See oder dem Kampf gegen die böse Hexe, schafft es der Zeichentrickfilm, viel Action und Spannung aufzubauen, ohne es mit der Gewalt zu sehr zu übertreiben. Damit ist „Arielle“ ein Film, der in keinem Haushalt mit Kindern fehlen sollte. Die liebevoll gezeichneten Figuren, allen voran die Tiere und der extrem süße Hund tun ihr übriges und machen den Kultfilm zu einem der besten Disney-Filme aller Zeiten.
Fazit:
Herausragender Disney-Kultfilm mit liebevollen Zeichentrickfiguren, einer spannenden Story und erstklassigen Charakteren. Ein Muss für jeden Disney-Fan.