Eigentlich wollten Trish und ihre Schwester nach ihrem Urlaub in New York einfach nur in die Heimat LA zurückkehren. Gemeinsam erst einmal mitsamt Videokamera im Flugzeug, feiert die Crew mit ihren Passagieren spontan Silvester, während das junge Mädchen vor allem damit beschäftigt ist, die anderen Fluggäste zu filmen und nervige Kommentare abzugeben. Doch aus einem heiteren Beisammensein wird schon bald nackte Angst, als das Flugzeug in Turbulenzen gerät und kurzerhand mitten im Nirgendwo abstürzt. Nur wenige haben überlebt und versuchen fortan, sich mit schwersten Verletzungen auf dem Boden durchzuschlagen. Dumm nur, dass die Rettung nicht nur lange auf sich warten lässt und die Nahrungsmittel äußerst knapp sind, sondern auch noch ein unheimliches Monster sein Unwesen im Wald rund um die Absturzstelle treibt. Ein blutiger Kampf ums Überleben beginnt..
Kritik:
Da war es in den letzten Jahren doch tatsächlich ruhig um das berühmte Mockumentary-Genre. Nachdem zuletzt „Cloverfield“ zu einem echten Erfolg wurde und diverse Low-Budget-Produktionen auf diesen Zug aufspringen wollten, hat man sich allmählich doch von dieser Inszenierungsweise abgewandt. Mit „Area 407“ soll sich dies allerdings endlich ändern.
Ego-Perspektive beim Flugzeugabsturz
Mit typisch verwackelter Handkamera begibt sich dieses Mal ein junges pubertäres Mädchen in das Abteil ihres Linienflugzeuges. Gemeinsam mit ihrer Schwester will sie schließlich die Heimreise nach LA antreten, kann aber offensichtlich nicht darauf verzichten, bei jeder Gelegenheit ihre Kamera zu verwenden und das Geschehen ihrer Mitreisenden zu filmen. Daraus ergibt sich schon bald eine interessante Perspektive, die wir so noch nicht erleben durften: Ein Flugzeugabsturz wird aus Handkameraperspektive mitten in der Kabine gefilmt, während die Passagiere vollkommen durchgerüttelt werden und in Panik geraten. Die ständig wackelnde und wechselnde Perspektive mit diversen Bildstörungen, die gerade die wichtigsten Momente nur allzu gerne ausblendet, ist hierbei allerdings bei genauerem Hinsehen nicht immer gut geeignet. Letztendlich macht „Area 407“ also aus den dramatischsten Szenen meist ein großes Geheimnis und lässt die wahren Ereignisse im Dunkeln. Nicht zu viel verratend, wird zwar ein großes Mysterium erzeugt, aber auch die Spannung entfernt. Nicht nur daraus kann man schließen, dass dieser Horrorstreifen eher, wie ein Amateurfilm wirkt – und das womöglich einfach wegen mangelnder Qualität der Macher.
Dauergeschrei in der Dunkelheit
Das größte Problem dieses inhaltlich auf den ersten Blick noch recht interessanten Films, ist wohl die unterirdisch schlechte Besetzung der Darsteller. Tatsächlich erweckt „Area 407“ durchgehend den Eindruck, ausschließlich Laiendarsteller zu beschäftigen und mehr oder weniger aus dem normalen Leben heraus zu drehen. Dumm nur, dass das Niveau der Darsteller sich dabei meist auf einem Qualitätsstandard ähnlich den Dokusoaps im Free-TV bewegt. Die Darsteller reden zwar viel, dafür aber wenig Sinnvolles und können auch mit ihrer eher durchschnittlichen Synchronisation nicht gerade überzeugen. Im späteren Verlauf wird da vor allem das ständige hysterische Durcheinanderschreien aller Protagonisten ziemlich nervig, zumal meist die Situation völlig unpassend, aber ununterbrochen kommentiert wird. Echte Charaktere können sich so also nicht herausbilden, zumal jeder einzelne Darsteller jederzeit absolut austauschbar wäre. Hinzu kommt die Problematik, dass „Area 407“ eben nicht lange genug ein Geheimnis um das Monster wahrt, sondern dessen Art viel zu schnell aufdeckt. Das nimmt sowohl Spannung, als auch Entdeckungslust, sodass die meisten Zuschauer diesen Streifen vermutlich nach halber Laufzeit bereits abschalten möchten. Kurz gesagt: Lieber noch einmal „Jurassic Park“ aus dem Regal holen, denn damit wird man deutlich besser unterhalten.
Fazit:
Amateurhaft inszenierter Horrorstreifen aus Handkamera-Perspektive mit einzelnen interessanten Momenten, aber insgesamt deutlich zu nervigen Darstellern und wenig Spannung.