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    Kaliber 9

    Kaliber 9


    Land/Jahr:
    F 2011
    Genre:
    Action
    Regie:
    Jean-Christian Tassy
    Darsteller:
    Laurent Collombert
    Nathalie Hauwelle
    Phillippe Burel
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    80 Minuten
    Kaufstart:
    19. Juli 2013
    Label:
    Mad Dimension


    Yann gehört eindeutig zur reicheren Bevölkerung der Stadt. Als Stadtplaner zählt man ihn unterdessen längst zugleich zu den größten Arschlöchern. Seine Aufgabe ist es nicht etwa die Stadt zu verschönern, sondern lediglich die reichen korrupten Politiker noch ein klein wenig reicher zu machen. Das hat zur Folge, dass in den ärmeren Gegenden die Zustände immer schlimmer werden. Armut, Gewalt und Prostitution stehen an der Tagesordnung, wodurch auch das Leben von Sarah gefährdet ist. Nachdem sie umgebracht wurde, wird genau das zu Yanns Problem. Ihr Geist lebt schließlich fortan in einer Waffe des Kalibers 9 weiter und sehnt sich nach Rache. Erst einmal in die Hände von Yann geraten, hat dieser sich fortan nicht mehr unter Kontrolle und begeht einen blutigen Rachefeldzug gegen die Politiker seiner Stadt – und das Morden wird so schnell kein Ende finden…

    Kritik:
    Der Hass auf Politiker wird immer größer, in vielen Ländern dieser Welt. Die Kluft zwischen arm und reich wird schließlich immer größer und gerade in Frankreich gehen die Menschen gerne einmal mit brutalen Absichten auf die Straße. Nicht selten brennen ganze Autos. Kein Wunder also, dass „Kaliber 9“ mit seinem Rachefeldzug gegen einen Bürgermeister ausgerechnet aus diesem Land kommt.

    Die sprechende Waffe
    Bei all der Wut, den die Bürger haben, hat es sich Regisseur Jean-Christian Tassy allerdings nicht nehmen lassen, seinen Streifen ordentlich zu übertreiben. Hier sprechen nämlich nicht etwa die Tiere, die es sowieso nicht gibt, sondern viel mehr eine Waffe – und die übernimmt fortan die Kontrolle über seinen Besitzer. Ohne freien Willen richtet sich der Arm von Yann somit prompt auf jene Menschen, welche die Waffe als böse, korrupt und zum Tode verurteilt ansieht. Mit dem Geist einer ehemaligen Prostituierten hat sie schließlich ganz bestimmte Ziele. Dabei ist „Kaliber 9“ aber keineswegs ein inszenatorisches Meisterwerk. Viel zu oft sind die Bilder recht hektisch und unscharf, manche Nebencharaktere außerdem zu oberflächlich. Trotzdem hat der Film einen gewissen Unterhaltungswert, besonders dann, wenn etwa der Bürgermeister mit einem Sturmgewehr auf einem Spielplatz herumballert oder die gerade niedergeschlagene Frau anpinkelt, die ihm den Geschlechtsverkehr verweigerte. Allzu sehr sollte man über diesen politisch inkorrekten Actionstreifen also nicht nachdenken, denn inhaltlich ist „Kaliber 9“ purer Trash.

    Hass auf Politiker
    Gerade deshalb ist der Streifen aber vor allem für jene geeignet, die einen gewissen Hass auf Politiker nicht verleugnen können. Wer die Korruption satt hat und die Reichen und Mächtigen nur allzu gern tot sehen möchte, sollte sich „Kaliber 9“ also nicht entgehen lassen. Hier werden Politiker schließlich als die größten Arschlöcher der Filmgeschichte dargestellt und bekommen beim blutigen Feldzug schnell mal ihr Fett weg – oder verlieren ein paar Körperteile. Auf große moralische Werte legt man hier jedenfalls nicht viel Wert, sondern eher auf den moralisch und politisch inkorrekten Spaßfaktor. Da geht man auf soziale und gesellschaftliche Missstände auf überspitze, satirische Weise ebenso ein, wie auf völlig absurde Skurrilitäten. Damit wird dieser überaus blutige Actionstreifen sogar lustig. Umso schockierender also, dass man sich dabei tatsächlich erwischt, wie man über Gewalteskapaden und wahrhaftige Amokläufe wirklich lachen kann. Verwunderlich ist das allerdings nicht, denn die Story erinnert in seiner Verrücktheit durchaus an Genre-Vertreter wie „Rubber“ und Co. „Kaliber 9“ sollte man also trotz gewisser Schwächen, wegen seiner genial überspitzten Einfälle nicht verpassen.

    Fazit:
    Politisch inkorrekter Trash-Actionstreifen mit einem nicht zu verleugnenden Spaßfaktor. Kann man nicht ernst nehmen, muss man aber trotzdem gesehen haben.