Don zählt zu den meist gesuchten und erfolgreichsten Verbrechern der Welt. In fast jedem Land dieses Planeten von der Interpol gesucht, bewältigt er einen Coup nach dem anderen, ohne jemals gefasst zu werden. Nun allerdings kommt die überraschende Wende: Don lässt sich freiwillig von der Polizei schnappen und anschließend hinter Gitter bringen. Das allerdings einzig und allein zu dem Zweck, einen Komplizen aus dem Knast zu befreien, mit dem er schon bald den größten Coup seines Lebens plant. Gemeinsam mit ihm und anderen Kollegen versucht er, den Chef der Deutschen Zentralbank zu erpressen und so an die Druckplatten zu kommen, mit denen er unendlich reich werden kann. Dumm nur, dass das Gebäude nicht nur zu den sichersten der Welt gehört, sondern auch noch die besten Cops des Landes hinter ihm her sind. Allen voran seine Ex-Geliebte…

Kritik:
Seien wir ehrlich: Bollywood hat gerade bei den männlichen Zuschauern längst seinen Ruf weg. Als kitschig, extrem schnulzig und oftmals überaus nervig sind da doch die meisten Filme mit Shah Rukh Khan in Erinnerung, die sich zudem noch extrem in die Länge zogen. Das lag allerdings meist eher an den doch allzu häufig vorkommenden Tanz- und Gesangsszenen, die sicherlich nicht jedermanns Sache waren und die Story tatsächlich künstlich verlängerten. Besonders die Tatsache, dass es sich auch noch um indischen Gesang handelte, kam sicherlich nicht bei jedem deutschen Zuschauer an. Dass Bollywood aber auch gänzlich anders kann, will uns nun „Don – The King is back“ beweisen – denn dieser Streifen passt eher in waschechte Action-Genre und weniger in die Musik-Drama-Sparte.

In den Fußstapfen von Sylvester Stallone
Besonders überraschen kann dabei, wie schnell „Don 2“ letztendlich zur Sache kommt. Kein Gesang, keine kitschigen Tanzszenen – stattdessen megacoole elektronische Musik und dabei ein Actionheld, der es locker mit den Größen Hollywoods aufnehmen kann. Noch keine sieben Minuten vergehen und Bollywood-Star Shah Rukh Khan lässt bereits seine Waffen sprechen. Mit atemberaubenden Stunts, einem hohen Action-Tempo und blutigen Schießereien werden die ersten Gegner kaltblütig niedergemetzelt und Action-Fans werden sich freuen, welche Richtung Bollywood doch neuerdings einschlägt. Insgesamt dürfte dieser Streifen nämlich eher für die Liebhaber von „The Expendables“ und Co. geeignet sein, statt für die schnulzigen Mädels, die einfach nur dahin schmelzen wollen. Für allzu viel Liebe ist hier nicht viel Platz und selbst die kleine vorhandene Lovestory endet schon bald in einem Actionspektakel. Das freut doch die männliche Zuschauerfraktion.

Überdreht, aber durchdacht
Noch mehr erstaunt dabei allerdings, dass „Don – The King is back“ in manchen Punkten womöglich Hollywood übertrumpfen kann. Zugegeben, die Action erinnert stellenweise wegen ihrem geringen Realismus eher an „Alarm für Cobra 11“, was angesichts dessen, dass die Firma Action Concept hier ebenfalls Hand angelegt hat, nicht allzu verwunderlich sein mag, doch die Story passt nicht nur perfekt, sondern kann auch noch mit klugen Ideen punkten. Immer wieder überzeugt der Film mit überraschenden Wendungen und ausgeklügelten Maßnahmen. So schauen wir immer wieder verwundert auf den Bildschirm, wenn sich Don absichtlich festnehmen lässt, seinem eigentlichen Feind vertraut und die Handlung so geschickt einfädelt, dass wir zu keiner Zeit wirklich erahnen können, wo sein Plan womöglich endet. Nur zum Schluss steht eines fest: Inhaltlich ist „Don – The King is back“ absolut genial und wohl einer der am besten durchdachtesten Actionfilme der letzten Jahre.

Fazit:
Bollywood kann nicht nur Liebesschnulzen: Mit der Fortsetzung zu „Don“ beweist die indische Filmindustrie einmal mehr, dass sie auch knallharte Action produzieren können, die es problemlos mit Hollywood aufnehmen kann.