Seitdem seine Freundin sich vor fünf Jahren an einem Weihnachtstag von ihm getrennt hat, kann Grundschullehrer Paul Maddens nichts Schönes mehr an Weihnachten finden. Besonders in seiner doch recht chaotischen Schulklasse geht es ihm jedes Jahr erneut auf den Geist, mit den Kindern die Weihnachtszeit vorzubereiten. Dumm nur, dass Mr. Maddens ausgerechnet als gescheiterter Theaterschauspieler plötzlich als einzige Hoffnung für die Schule gilt. Er soll gemeinsam mit den Schülern ein außergewöhnliches Krippenspiel vorbereiten und dabei endlich die Konkurrenzgrundschule aus der Nachbarschaft toppen, die seit Jahren die besseren Bewertungen erhält. Bei einem Streit mit dem gegnerischen Lehrer wird dann auch schnell mal geflunkert, dass seine Ex-Freundin aus Hollywood anreisen würde, um einen Film über ihr Stück zu drehen. Doch was als kleine Schwindelei beginnt, entwickelt sich zu einer immer größeren Lüge – und Mr. Maddens sieht schon bald keinen Ausweg mehr…
Kritik:
Jedes Kind weiß: Du sollst nicht lügen. Dass man aus diesem einen Gebot doch tatsächlich einen ganzen, übrigens sehr witzigen Film machen kann, hätte wohl kaum jemand gedacht. Mit „Der Weihnachtsmuffel“ bekommen wir eben eine etwas andere Weihnachtsgeschichte geboten, auf den ersten Blick fernab jeglicher Klischees um die Weihnachtsgeschichte. Wohl gemerkt: Nur auf den ersten Blick, denn im Kern ist es dann doch eine Komödie für die ganze Familie, die mit ihrer Weihnachtsmusik, dem Krippenspiel und alles drum herum eben perfekt in die Weihnachtszeit passt.
Kein Anti-Weihnachtsfilm
Nun, die Hasser des Weihnachtsfestes dürften wohl etwas enttäuscht sein und hier nicht gerade den erhofften Anti-Weihnachtsfilm vorfinden. Dafür ist „Der Weihnachtsmuffel“ dann doch wieder zu weich und familienfreundlich, ganz und gar nicht im Stil eines „Bad Santa“. Trotzdem können sich viele sicherlich in die Rolle des Mr. Maddens hineinversetzen, denn all zu viele Menschen könnten wohl wegen schlechten Erlebnissen nicht viel für Weihnachten übrig haben. Ebenso viele kommen womöglich auch gar nicht erst in Weihnachtsstimmung. Letztendlich lässt sich unsere Hauptfigur dann aber doch noch für Weihnachten begeistern und liefert den Familien damit den perfekten Film für die frohen Tage. Gerade bei diesem Titel hätten wir da schon eine andere Richtung erwartet.
Ernsthaftigkeit vs. Kinderfreude
Spaßig kann der Streifen aber dennoch werden, was wir insbesondere dem ungewöhnlichen Hauptdarsteller-Duo zu verdanken haben. So trifft hier der ernste und grimmige Mr. Maddens, gespielt von Martin Freeman auf den unreifen Mr. Poppy, der nur allzu gerne mit den Kindern spielt. Besonders Marc Wootton gelingt es da sehr authentisch, den aufgedrehten, womöglich leicht hyperaktiven Vollidioten zu spielen, der durch seine Kinderliebe und sein sehr spezielles Einfühlungsvermögen letztendlich doch eine große Hilfe sein mag. Spätestens, wenn er Hunde explodieren lassen möchte, oder es mit waghalsigen Todessprüngen beim Krippenspiel übertreiben möchte, sorgt er allerdings für die großen Lacher, die Martin Freeman allein wohl kaum bewältigen könnte.
Es weihnachtet sehr…
Haben wir außerdem viel für künstlerische Darbietungen übrig, so könnten wir am „Weihnachtsmuffel“ besonders viel Spaß finden. Immerhin sollte man der Christusgeschichte nicht ganz abgeneigt sein und bei Theaterstücken nicht gleich abschalten wollen, denn andernfalls dürfte wohl das letzte Drittel des Films eine richtige Qual werden, doch sollten wir uns mit eben diesen Szenen anfreunden können, so bekommen wir doch eine spektakuläre Leistung der Kinderdarsteller geboten, die von Theater wirklich etwas verstehen. Für so manche Eltern mag „Der Weihnachtsmuffel“ also gerade an den Weihnachtstagen recht herzerwärmend sein und so oder so ist die Komödie insgesamt eben ein klassisches Feel-Good-Movie. Wer einen Film für die ganze Familie sucht, liegt hier also definitiv richtig.
Fazit:
Kein sarkastischer Anti-Weihnachtsfilm, dafür aber ein herzerwärmendes Feel-Good-Movie für die ganze Familie, das sich besonders an den Weihnachtstagen sehr empfiehlt.