Seitdem seine geliebte Frau kaltblütig ermordet wurde, hat es der ehemalige Cop Luke Wright nicht mehr einfach. Manisch depressiv und in völliger Verzweiflung drehen sich seine Gedanken fortan ausschließlich um das eigene Ableben und selbst in Gefahr nimmt er die Situation resigniert hin. Trotz seiner herausragenden Kampfausbildung vermag er es nicht mehr, sich weiterhin zu verteidigen und seinem Leben einen Sinn zu entnehmen. Das jedoch soll sich schlagartig ändern, als er auf ein junges chinesisches Mädchen trifft, welches er unter allen Umständen vor der russischen und chinesischen Mafia beschützen will. Sie weckt in ihm neuen Lebensmut und eine konsequente Überzeugung dafür, für Recht und Ordnung zu sorgen. Dumm nur, dass er dabei nicht nur die Mafiosi, sondern zugleich auch seine korrupten ehemaligen Kollegen an der Backe hat…

Kritik:
Der Action-Held ist zurück: Mit „Safe – Todsicher“ darf Jason Statham einmal mehr in seine klassische Rolle als knallharter Schläger schlüpfen und seinen Feinden auf rasante und aufgedrehte Weise ordentlich was in die Fresse hauen. Doch dennoch sind wir erstaunt, denn Stathams geht teilweise neuartige Wege und begeistert mit interessanten Stilmitteln. Das mag sicherlich daran liegen, dass er überraschend verletzbar in Erscheinung tritt.

Ein zerbrechlicher Held
Ganz so knallhart ist Statham zu Beginn schließlich nicht. Völlig ungewöhnlich ist es da für ihn eher, wie zerbrechlich und emotional er auf uns wirkt. Von knallharten Schlägereien zunächst keine Sicht, verfängt er sich eher in eine Lebenskrise und steht kurz vor dem Selbstmord. So dermaßen dreckig und heruntergekommen haben wir den Actionstar noch nicht gesehen, doch gerade das verleiht ihm einen interessanten Charakter. Zwar auch klassisch, denn als gescheiterter Cop nicht gerade originell, doch auf seine eigene Art auch ungewöhnlich. Da steht dann auch mal eine Gruppe von Russen neben ihm, die ihm allesamt eine Waffe an den Kopf halten, nachdem sie seine Frau ermordet haben und wir rechnen jeden Moment damit, dass er den Feinden eins über den Schädel zieht. Doch stattdessen bleibt Statham resigniert auf dem Fußboden hocken und hat lediglich eine einzelne kurze Träne übrig. Das ist Charakterstärke vom Allerfeinsten und eine Rolle, die Statham überaus gut steht. Letztendlich ändert dies jedoch auch nichts daran, dass der Action-Held früher oder später in ihm erneut hervor kommt.

Effekt-Hascherei?
Am Ende ist „Safe – Todsicher“ nämlich vor allem eines: Ein waschechter Action-Thriller mit genügend Schlägereien. Und da kann Statham ganz im guten alten „Crank“- und „Transporter“-Stil punkten, in dem er seine Muskeln erneut spielen lässt. Gelungen sind dabei die Schnitte und der spannende Inszenierungsstil von Regisseur Boaz Yakin, durch den der Film ordentlich Tempo erhält. Mit schnellen Schnitten wird da oft zwischen einzelne Szenen hin und her gewechselt und selbst mitten im Kampf kann dann schon einmal eine überraschende Szene eingeblendet werden. Leider verliert „Safe“ nach der Zeit gerade durch die Action zwar auch etwas Tiefgang, doch spätestens die kleine Catherine Chan, die als hochbegabtes Genie eine Menge Charme beweisen kann, macht den Film dann doch sehr sehenswert. Zusammen funktionieren Statham und Chan einfach wunderbar, vielleicht sogar noch besser, als manch andere Kombination aus Hollywood-Star und Jungdarsteller. Eines ist also in jedem Fall klar: Action-Fans kommen voll auf ihre Kosten und dank einem gewissen Inhalt, kann sich auch die Story sehen lassen.

Keine Macht der Korruption
Insgesamt zeigt sich die Geschichte doch auch sehr system- und sozialkritisch. So wird mit Vorurteilen gegenüber Obdachlosen schleunigst aufgeräumt und ein eigentlich eher wohlhabener Anzugsmensch in dreckige Kleidung verpackt und die Kriminalität von New York wächst unlängst auf dem Mist von korrupten Polizisten. Betrachten wir also die Geschichte um einen gescheiterten Polizisten und seinen korrupten ehemaligen Kollegen, ist „Safe – Todsicher“ nicht nur ein klassischer „Good Cop, Bad Cop“-Streifen, sondern zugleich auch ein Anti-Korruptions-Thriller, der es in sich hat. Zugegeben, hier und da hätte der Streifen sicherlich auch noch die ein oder andere Kleinigkeit besser machen können, denn um ein Meisterwerk handelt es sich nicht, doch als soliden Action-Thriller mit guter Story und guten Darstellern kann er sich dennoch beweisen.

Fazit:
Jason Statham zeigt sich von einer ungewöhnlich gefühlvollen Seite, punktet aber früher oder später vor allem mit seinen Action-Qualitäten. Währenddessen sorgt eine gesellschaftskritische Anti-Korruptions-Story für spannende Unterhaltung. Sehenswert!