Schlechte Kindheitserinnerungen sorgen nur selten dafür, dass Menschen an ihren Heimatort zurückkehren. Doch nach dem grausamen Tod ihrer Mutter, die sie stets schlecht behandelt hat, sieht Annie die Gelegenheit gekommen, in das Haus ihrer verstorbenen Mutter zurückzukehren. Nicht nur die Aufarbeitung ihrer Kindheit mag da ein Grund für den erneuten Einzug sein, sondern auch die Tatsache, dass ihre Schwester Nicole und ihre Cousine Liz in diesem Haus verschwunden sind und seitdem nicht wieder auftauchten. Dumm nur, dass sie schon bald feststellen muss, dass etwas Unheimliches in diesem Haus vorgeht, denn das Böse lauert im Verborgenen…
Kritik:
Denken wir an klassische Horrorfilme, dann kommt uns neben schräge Monster, oft auch das gruselige Haunted House-Genre in den Sinn. Komplett mit intensiven Schockmomenten angereichert, zuckt so mancher Zuschauer vor dem Bildschirm zusammen, wenn sich Gegenstände verselbstständigen, vermeintliche Geister ihr Unwesen treiben und eine unsichtbare Bedrohung auf die Protagonisten lauert. „The Pact“ erweitert dieses Stil um exotische Elemente und einer ganz besonderen Überraschung.
Im Bann des Hauses
Damit derartige Genrevertreter ihre herausragende Wirkung entfalten können, war es nur selten nötig, eine tiefgehende Story zu bieten. Viel mehr kam es immer wieder darauf an, dass die Kameraführung stimmt, die Atmosphäre intensiv gestaltet wurde und die Gruselmomente genau im richtigen Moment auftauchen, in dem der Zuschauer auf gar keinen Fall damit rechnet. Man siehe und staune: „The Pact“ geling es tatsächlich, dies so umzusetzen und lässt die Bedrohung stets im Dunklen und Verborgenen, erschreckt uns aber zum richtigen Zeitpunkt und lässt unsere Haut gefrieren. Mit gelungener, überaus weicher Kameraführung dürfen wir uns so durch die engen und hypnotisch wirkenden Gänge wagen, sehen teilweise aus der Perspektive der Hauptprotagonistin und empfinden die Angst, um die nächste Ecke zu gehen, gerade zu mit. Im Hintergrund, in den dunklen Ecken des Hauses, wandeln gestalten umher und machen dem Zuschauer unmissverständlich klar, dass sich etwas Böses in ihrer unmittelbaren Umgebung aufhält. „The Pact“ ist also keineswegs unlogisch, sondern viel mehr so spannend, wie ein Horrorfilm dieser Art nur sein kann.
J-Horror-Stil wird zur lebendigen Bedrohung
Viele Elemente, die gerade so gut gelungen sind, mögen eingefleischten Horrorfans wohl durchaus bekannt vorkommen. Geister, die umherwandern und ihr Unwesen treiben, meist in Frauen- oder Kindergestalt auftauchen, sind nun wahrlich nichts Neues mehr. Spätestens seit Aufkommen des J-Horrors a là „The Ring“ dürften uns derartige Stilmittel bekannt vorkommen, wenngleich es um dieses japanische Horrorgenre recht ruhig geworden ist. Dennoch macht „The Pact“ einmal mehr deutlich, dass es sich um einen amerikanischen Horrorfilm handelt, der verschiedene Stilmittel verbindet. Denn der wandelnde Geist ist ganz und gar nicht die einzige Bedrohung, denn das umso lebendigere Ende kommt überaus überraschend. So jedoch kann Regisseur Nicholas McCarthy immer wieder erneut schockieren und überraschen, sodass er den Zuschauer in den unerwarteten Momenten stets aufs Neue beeindruckt. Klasse!
Fazit:
Low Budget, aber Big Effects: „The Pact“ gelingt es mit wenigen Mitteln etwas Großes zu erschaffen, das mit intensiver Atmosphäre, packender Spannung, exzellenter Kameraführung und großartigen Überraschungsmomenten jeden Horrorfan begeistern dürfte.