Die Menschen führt es aus aller Welt nach Nordwest-Australien, wo sie eine gute Arbeit mit einem tollen Verdienst und endlich das erhoffte neue Leben finden können. Als Bergarbeiter treffen so alle möglichen Nationalitäten voller Tolleranz zusammen und führen ein gemeinsames Leben in einer winzig kleinen Gemeinde. Doch als wäre das nicht bereits gut genug, taucht auch noch ein wundervoller treuer Begleiter auf: Der rothaarige Vierbeiner „Red Dog“. Er hat längst kein Herrchen mehr und sucht ein neues Zuhause, ohne wirklich selbst sesshaft zu werden. Als Gemeingut der Gemeinde ist er fortan für jeden der Bewohner da und steht ihnen selbst als erstes tierisches Gewerkschaftsmitglied zur Seite. Dumm nur, dass lediglich ein einziger Mann es schafft, ihn tatsächlich bei sich aufzunehmen und zu seinem gleichberechtigten Herrchen zu werden. Damit beginnt eine abenteuerliche Zeit voller Abwechslung…
Kritik:
Familien, wie Kinder sind seit je her von den einfühlsamen und unterhaltsamen Tierkomödien begeistert gewesen. Seien es sprechende tierische Freunde, oder einfach nur liebevolle Hunde, mit denen die Protagonisten viel Spaß erleben können. Nach Top-Erfolgen wie „Marley & Ich“ dürfen wir nun einen weiteren Hit aus Australien bewundern, der sich als waschechtes Feel-Good-Movie versucht und dabei die Herzen der Zuschauer erobert. Doch reicht eine fast ausschließlich positive Story aus, um genügend Emotionen zu erzeugen?
Herzerfrischende Geschichte
Die Story des Films mag schon ein wenig märchenhaft sein, zugleich auch etwas unfassbar. Aber doch auch so liebevoll und fröhlich, dass sie einfach Spaß macht – vor allem für Familien, Kinder und die jungen tierlieben weiblichen Zuschauer. Denn mit „Red Dog“ kommt ein niedlicher, süßer rothaariger Hund ins Spiel, der ganz seinen eigenen Kopf hat und die klassische Geschichte eines treuen Begleiters erzählt, der niemals von der Seite seiner Menschen weicht. Doch anders als in den meisten Genrevertretern hat der Hund hier echten eigenen Charakter, ist praktisch niemandem hörig – außer einem einzigen Menschen für den er große Sympathien empfindet. Da macht es schon Spaß zuzusehen, wie der Hund auf sein Recht besteht, per Anhalter Auto fahren zu dürfen, oder mit extremem Hundeblick um die Mitfahrt in einem Bus bettelt. Diesen Hund wollen wir doch schließlich am liebsten knuddeln, so viel steht fest.
Leichte Kost
Insgesamt fehlt „Red Dog“ allerdings auch der Tiefgang. Hier kommt keine Dramatik auf, da negative Szenen, bis auf einen kleinen Todesfall, praktisch nicht geschehen. Die Emotionen des Hundes, zumindest jene die negativ sind, bleiben viel zu oberflächlich – ebenso jene der Menschen, die praktisch keinerlei Trauer empfinden können. So erinnert der Film zwar stellenweise an „Hachiko“, kann aber bei weitem nicht die Intensität und Emotionalität dieses Films erreichen. Dafür geht man hier einfach zu locker und leicht an die Sache ran und vermeidet schwierige Momente. Umso knuffiger wirken allerdings die herzerwärmenden Bergarbeiter, die mit ihrem ausländischen Dialekt eine tolle Wirkung auf den „Hundi“ haben und dabei allesamt eine sehr positive Rolle spielen. Problem dabei: „Red Dog“ erzählt eine reine Heile-Welt-Geschichte, denn Probleme mag es praktisch so gut wie gar nicht geben. Da hätte Regisseur Daniel Taplitz etwas mehr Mut beweisen und eine ernsthaftere Geschichte erzählen können – schließlich machen es „Hachiko“ & Co. vor. Davon abgesehen bleibt es aber bei einem leichten unterhaltsamen Familienfilm.
Fazit:
„Red Dog“ wurde als Heile-Welt-Geschichte ohne echte Dramatik inszeniert, hat aber dennoch auf Grund der tollen Charaktere – sowohl tierische, als auch menschliche – einen ordentlichen Unterhaltungswert für die ganze Familie.