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    Ein Monster in Paris

    Ein Monster in Paris


    Land/Jahr:
    F 2011
    Genre:
    Animation
    Regie:
    Bibo Bergeron
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    87 Minuten
    Kaufstart:
    20. April 2012
    Label:
    Universum Film


    Viel Erfolg bei den Frauen hat der schüchterne Filmvorführer Emile nun wirklich nicht, doch wenigstens kann er sich an einer guten Freundschaft mit dem tollpatschigen Raoul erfreuen. Der nämlich beliefert ihn regelmäßig mit den neuesten Filmrollen und steht ihm in Sachen weiblichem Geschlecht mit Rat und Tat zur Seite. Dumm nur, dass sie bei einer Lieferung von Torf einfach nicht die Fingen von den zahlreichen Chemikalien lassen können, die sie in dem botanischen Garten vorfinden. Nach der Entstehung einer ersten Riesensonnenblume und einem singenden Affen, vermischen sich die Flüssigkeiten plötzlich so ungünstig, dass sie einen kleinen Floh in ein gewaltiges Monster verwandeln. Fortan ist die Stadt in Angst und Schrecken versetzt, sodass es sich der gemeine Polizeichef zur Aufgabe gemacht hat, die Kreatur zur Strecke zu bringen. Dumm nur, dass der Monster-Floh vielleicht gar nicht so gefährlich ist, wie er zunächst scheint…

    Kritik:
    Gibt es einen Produzenten aus Frankreich, der tatsächlich gute Filme drehen kann, dann ist es wohl definitiv Luc Besson. Nach zahlreichen Regie-Erfolgen, wie „Transporter“ und „96 Hours“ versucht er sich nun erneut als Produzent eines Animationsfilms und entführt uns dabei auch gleich in seine Heimatstadt Paris. In der vermeintlichen Stadt der Liebe sind die Menschen schließlich momentan gar nicht mehr so liebevoll zueinander, denn ein schwarzes furchteinflößendes Wesen treibt sein Unwesen. Ein Spaß für die ganze Familie, wie sich da schnell entpuppen könnte.

    Liebe in Zeiten des Schreckens
    Schnell sollte klar sein, dass die Liebesgeschichte bei einem Streifen, der tatsächlich in Paris, in unmittelbarer Nähe zum Eifelturm stattfindet, vermutlich nicht lange auf sich warten lassen kann. Hier zeigt „Ein Monster in Paris“ ein wahres Gespür für gelungene Charaktere, denn die typischen Klischeefranzosen Emile und Raoul lassen mit ihren niedlichen Charakteren wohl schnell alle Herzen weich werden. Da einerseits der liebenswürdige und schüchterne Emile, der unbedingt bei seiner angebeteten Mitarbeiterin landen will und sich nicht einmal traut, sie auch nur anzusprechen – womit sich wohl so manches pubertäre Kind ein wenig anfreunden kann. Gleichzeitig aber auch der tollpatschige Raoul, der mit seiner Ungeschicktheit und Hektik regelmäßig witzige Situationskomik erzeugt, aber eben doch zu dem Darstellerduo irgendwie zu passen scheint. Nichts desto trotz ist der Riesen-Floh natürlich das große Highlight des Films und kann die Charakterzeichnungen einmal mehr übertreffen.

    Stroh für die Exzentrik
    Grafisch kann „Ein Monster in Paris“ allerdings nicht gerade als Referenzprodukt herhalten, denn im Vergleich zu einem „Tim und Struppi“ und diversen anderen Genretiteln schaut die Optik einfach ein wenig zu grob und undetailliert aus, viele Charaktere auch einfach zu eckig. Da sorgen die Gesichtszüge eben noch nicht für allzu große Emotionen, wenngleich diese immerhin ihren Zweck erfüllen und die Gefühlslagen der Figuren ausreichend zur Geltung bringen. Gerade aber auch bei dem Floh fehlt uns trotz mysteriös-coolem schwarzen Look eben ein wenig das Detail in Hinsicht auf Fell und Gesicht, denn wäre hier nicht von einem Floh die Rede, müssten wir wohl raten, worum es sich tatsächlich handelt. Insgesamt scheint das allerdings durchaus gewollt, denn hier und da wirkt auch die Umgebung sehr exzentrisch und abstrakt, denn so eckig wie die Figuren, sind schließlich auch die Häuser. Gerade Reihenausanordnungen werden wir wohl kaum antreffen, dafür eckige und ungerade Kästen, in denen sich Flöhe wohl am meisten wohl fühlen.

    Ein tierischer Spaß
    So oder so kann „Ein Monster in Paris“ aber vor allem mit Humor und dem nötigen Tempo überzeugen, denn es handelt sich hierbei durch und durch um einen Familienfilm, der sowohl Groß, als auch Klein schnell begeistern kann. Sicherlich trägt die große Tierliebe und der schräge Affe Charles auch ein wenig dazu bei, konnten Äffchen schließlich schon immer die Sympathien der Zuschauer ernten. Außerdem können die Flucht vor dem Polizeichef und der spannenden Erstkontakt mit der unbekannten Kreatur genügend Spannung aufbauen, um dauerhaft mitzureißen und uns in seinen Bann zu ziehen. Und eines muss man zu guter letzt doch zugeben: Wer von den klassisch kitschigen Disney-Songs überaus genervt ist, findet hier endlich einmal gelungene Popmusik mit Engelsstimme und nachvollziehbarem Filmkontext – daran kann sich so mancher Filmemacher ein großes Beispiel nehmen.

    Fazit:
    „Ein Monster in Paris“ punktet in erster Linie mit der innovativen Idee eines Monster-Flohs, der das wunderschöne Paris unsicher macht und überzeugt dabei zugleich mit herzerwärmenden Charakteren und einer spannenden Hetzjagd. Ein Spaß für die ganze Familie.