Da laufen die sieben nichtsahnenden jungen Leute gemütlich durch die Straßen der Innenstadt, da müssen sie auch schon die schrecklichste Erfahrung ihres Lebens machen. Plötzlich werden sie von mehreren Menschen mit Clownsmasken in einem Lieferwagen verschleppt und sollen in einer spektakulären, gruseligen Reality-Show mitmachen, in der sie diverse Aufgaben in einem verlassenen Gefängnis erledigen sollen. So sollen sie mit ihren größten Ängsten konfrontiert werden und eine beängstigende Zeit durchleben. Doch während erstaunlicherweise sogar sechs der Teilnehmer freiwillig mitmachen, da die Verlockung des Geldes doch sehr reizvoll ist, müssen sie schon bald erkennen, dass in dem Knast nicht alles mit rechten Dingen zu geht…
Kritik:
Es scheint ein wenig zum Trend geworden zu sein, dass diverse Kandidaten an den schrägsten Orten die verrücktesten und ekelhaftesten Dinge für Geld vor der Kamera tun müssen. Während wir im deutschen Fernsehen regelmäßig mit dem „Dschungelcamp“ gequält werden, müssen die Kandidaten in der etwas härteren Reality-Show „The Task“ gleich in ein verlassenes Gefängnis verharren, um da durch Special Effects mit den schlimmsten Ängsten konfrontiert zu werden. Erstaunlicherweise wird das Szenario aber tatsächlich zum reinsten Gruselkabinett.
Angst im Dunkeln?
In der Regel spielt „The Task“ dabei in äußerst dunklen Räumen, die eine beängstigende Wirkung auf Protagonisten und Zuschauer haben soll. Sehr vorsichtig und ängstlich schleichen die Teilnehmer angekettet durch die düsteren Gänge eines verlassenen Gefängnisses, das mit Maschendrahtzaun und gruseligen Stahltüren auf schreckliche Ereignisse hinweist. Im Hintergrund werden gespenstige und unheimliche Sounds aus den verstecken Lautsprechern wiedergegeben, um die Stimmung noch weiter zu verstärken. Doch als wäre die Umgebung nicht schon schlimm genug, müssen die Kandidaten also Aufgaben erledigen, wie mit ihren religiösen Ängsten konfrontiert einen vermeintlichen Geist herbeizurufen, oder sich gar selbst lebendig in einem Gülleloch begraben. Einen überraschenden positiven Eindruck hinterlassen dabei die herausragenden Kulissen, die mit ihren beängstigenden Gruselsounds tatsächlich eine sehr gruselige und atmosphärische Stimmung hinterlassen. Hat man da eher schwächere Nerven, könnte man nach diesem Film tatsächlich etwas Angst im Dunkeln bekommen und sich vor vermeintlichen Geistern im Flur fürchten.
Der muskulöse Geist
Doch anders, als das Cover suggerieren möchte, ist dieser Horrorstreifen, der beliebten „After Dark“-Reihe überhaupt nicht brutal ausgefallen. Hier punkten lediglich die atmosphärischen Kulissen mit ihren Gruseleffekten, die wirklich eine tolle Wirkung entfalten, doch Gore- und Splatterszenen halten sich dann doch eher zurück. Viel mehr dürfen wir die subtile Angst der Protagonisten miterleben, die scheinbar auswegslos in dem düsteren Verließ gefangen sind. Dabei zielt der Film eigentlich auf eine ganz andere Bedrohung hinaus, denn mit dem Geist des verstorbenen Gefängnisdirektors in seinem überaus muskulösen Look gäbe es eigentlich einen bedrohlichen und übermächtigen Feind, der nicht gerade zimperlich mit seinen Opfern umgehen könnte. Doch da bleibt es wohl bei einigen Schreckmomenten, diversen Messerattacken und der Gaskammer des elektrischen Stuhls. Bis auf eine einzige Szene sind die Horroreffekte also recht harmlos ausgefallen und rechtfertigen in keinster Weise die hohe Altersfreigabe – und das, obwohl „The Task“ tatsächlich in seiner ungeschnittenen Fassung veröffentlicht wurde. Somit wird der Film zwar kein Freudenfest für die ganz harten Cineasten sein, kann sich mit seiner hervorragenden Atmosphäre aber durchaus bei Gruselfreunden sehen lassen. Bleiben nur noch ein paar kleinere Logikfehler, die man aber leicht verschmerzen kann.
Fazit:
Betrachten wir den Gewaltanteil des Horrorfilms aus der „After Dark“-Reihe dürften wir „The Task“ wohl als relativ harmlos betrachten, doch mit einer überaus gruseligen Atmosphäre, den tollen Kulissen und einigen gelungenen Soundeffekten kann er uns dennoch das Fürchten lehren.