Klaus hat es endlich geschafft: Er hat den langersehnten Staplerschein erhalten und darf nun offiziell den geliebten Gabelstapler seiner Firma steuern. Doch trotz der ausführlichen Sicherheitsanleitung mittels eines Filmes, verliert er schnell die Kontrolle über sein Arbeitsgefährt. Wichtige Sicherheitsvorschriften werden missachtet und das Leben der Kollegen gefährdet. Schon bald geschehen die ersten schrecklichen Arbeitsunfälle, bei denen Menschen ihre Hände verlieren, oder gar gänzlich enthauptet werden. Der so fröhlich begonnene Arbeitstag, endet also schnell in einem reinsten Amoklauf…
Kritik:
Sicherheitsbelehrungen durch Filmanleitungen sind ja meist eher langweilig und ein oftmals nur notwendiges Übel. Doch stellen wir uns vor, jemand würde einen solchen meist 10-minütigen Streifen einfach einmal deutlich unterhaltsamer gestaltet und statt reiner Anleitung, gar die blutigen Auswirkungen des Fehlverhaltens verdeutlichen. „Staplerfahrer Klaus“ nimmt sich genau diese Aufgabe und entpuppt sich als geniale Kurzfilm-Parodie auf die bekannten Arbeitssicherheitsfilme – und entwickelt sich damit eher zum Horrorfilm.
Sicherheit geht vor
Da begibt sich also besagter Klaus zum heutigen Arbeitstag und erhält die fröhliche Nachricht über den Erhalt seines Staplerscheins. Doch wie die meisten Mitarbeiter missachtet auch er jegliche Sicherheitsvorschriften und sichert seine Transportgüter nicht, oder lässt Kollegen an einem defekten Stapler arbeiten. Im Off erzählt uns dabei ein Erzähler von den bekannten Sicherheitsrichtlinien und erläutert im Stil einer Sicherheitsbelehrung eben genau das, was Klaus nicht tun darf – oder anders gesagt: Die Stimme aus dem Off kommentiert auf ironischerweise das Massaker, welches Klaus in „Staplerfahrer Klaus“ anrichtet. Ähnlich, wie in einem Horrorstreifen fährt er also fortan mit seinem Gabelstapler durch das Lager und massakriert dabei so ziemlich jeden Kollegen, der an ihm vorbei kommt. Da werden dem einen auf äußerst blutige Weise die Hände abgehackt, der nächste bekommt direkt seinen Oberkörper durchtrennt, während zwei weitere auf die Hebevorrichtung gespießt werden und Klaus irgendwann selbst den Schädel verliert. Alles mit sehr viel schwarzem Humor und einer genialen, wenn auch sehr blutigen Situationskomik.
Kurzer Spaß
Dennoch standen wir vor allem vor der großen Frage, welche Bewertung man einem Film geben kann, der tatsächlich gerade einmal zehn Minuten dauert. Mit einer solchen Laufzeit dürfte „Staplerfahrer Klaus“ wohl der kürzeste Streifen sein, den wir jemals rezensiert haben. Obwohl dieser äußerst schwarze Horrorkomödie zwar auf inhaltlich sehr genial ausgefallen ist und nach zehn Jahren nun bereits zum Kult-Film mutiert, ist es eben dennoch ein sehr kurzer Spaß, bei dem es durchaus fraglich sein mag, ob ein Kauf tatsächlich lohnt – schließlich kann man ihn auch in voller Länge auf Youtube und anderen Videoportalen ansehen. Immerhin: Die Veröffentlichung auf einer BluRay in FullHD mag hierfür ein Anreiz sein, wenngleich es sich qualitativ nicht um ein Referenzbild handelt. Ein weiterer Kaufgrund ist aber sicherlich eher das umfangreiche Bonusmaterial, das – unglaublich, aber wahr – sogar 12-mal so lang ist, wie der eigentliche zehnminütige Hauptfilm. Mit zahlreichem Hintergrundmaterial und zwei weiteren Kurzfilmen also sicher sehr sehenswert für „Klaus“-Fans.
Fazit:
Der geniale rabenschwarze Kurzfilm, welcher die klassischen Sicherheitsbelehrungen auf die Schippe nimmt, ist auch nach zehn Jahren immer noch Kult – aber leider auch immer noch sehr kurz.