Ebenso, wie viele andere Dinge seit Albert Einstein, ist auch die Liebe eine relative Sache. Ganz nach dem Motto „wo die Liebe hinfällt“, wird wohl niemand voraussehen können, wer sich ineinander verliebt und genauere Regeln gibt es hierfür ebenso wenig. Lediglich am selben Ort muss sich das potentielle Paar befinden und eine gewisse Sympathie füreinander empfinden. Das müssen auch die vier Paare feststellen, die allesamt nur eines gemeinsam haben: Die Liebe. Da wäre auf der einen Seite der Chef einer Werbeagentur, der mit seiner esoterisch dahinmeditierenden Frau und seinem schießwütigen Sohn nicht mehr zu recht kommt und dringend einen Ausweg braucht. Als nächstes gäbe es da wohl noch den Fahrlehrer Paul, der so sehr von Eheproblemen geplagt wird, dass er glatt der Meinung ist, seine Frau würde ihm fremdgehen – und das lässt er nur allzu gerne gegenüber seinen Fahrschülern aus. Unterdessen hat ein libanesischer Imbissbudenbesitzer auch noch ziemliche Probleme mit dem Gesundheitsamt und verliebt sich voller Ironie plötzlich ausgerechnet in die zuständige Beamtin, die ihm das Leben wohl zur Hölle macht und ihm mit ihrer verklemmten Art eigentlich nicht einmal annähernd das bieten kann, was er sich wohl am sehnlichsten wünscht. Nur Alexa geht es da vergleichsweise gut und hat längst einen unerfüllten Kinderwunsch. Dumm nur, dass ihr dazu der passende Mann fehlt. Also nix mit Liebe. Niemand kennt die anderen, doch alle sind sie auf der Suche nach einer Lösung für ihr Leben…
Kritik:
Hören wir von der Relativitätstheorie, dann denken wir unweigerlich sofort an Albert Einstein und seinen Überlegungen zur Physik. Ebenso sollte jedem bekannt sein, dass auch die Liebe eine eher relative Angelegenheit ist und daher wohl die verschiedensten Formen annehmen kann. Dumm nur, dass „Die Relativitätstheorie der Liebe“ in diesem Fall weder irgendeine relative Story hat, noch auch nur im Entferntesten eine Gemeinsamkeit zur Physik aufweisen kann. Selbst mit dem Niveau eines Albert Einstein sollte es dieser Streifen wohl besser nicht versuchen, aufzunehmen.
10 Rollen – 2 Schauspieler
Nun eines sollten wir zunächst einmal vorweg erwähnen, denn es gibt diesen einen Punkt, der „Die Relativitätstheorie der Liebe“ zu einem wirklich außergewöhnlichen Film macht: In diesem Film bekommen wir es nicht etwa mit einer Doppelrolle eines einzelnen Darstellers zu tun, sondern dürfen gleich zwei Schauspieler dabei bewundern, wie sie jeweils in fünf verschiedene Rollen gleichzeitig schlüpfen. Ja, wir haben richtig gelesen, Olli Dittrich und Katja Riemann präsentieren uns jeweils fünf verschiedene Männer und Frauen und präsentieren uns eine Verwandlungskunst, die wir so bisher noch nicht gesehen haben. Da muss man sicherlich schon einmal etwas genauer hinsehen, um Olli Dittrich sowohl im Agenturchef, als auch im Imbissbudenbesitzer gleichermaßen wiederzuerkennen. Die Kostümierung und die Masken sind dabei so perfekt ausgefallen, dass wir sie zunächst tatsächlich für verschiedene Personen halten. Besonders Katja Riemann kann dann bei der verklemmten Gesundheitsbeamtin und der 30-jährigen Alexa ebenso punkten und uns bei dem Versuch, sie wiederzuerkennen, regelrecht verblüffen. Zumindest bei ersterem ist dies angesichts seiner Rolle als „Dittsche“ nicht unbedingt verwunderlich, während dies für Katja Riemann schon eher eine ungewöhnliche Leistung ist. Das Problem dabei: Der Humor, den wir von Dittrich für gewöhnlich kennen, den suchen wir hier meist vergeblich.
Eine Geschichte aus dem Leben
„Die Relativitätstheorie der Liebe“ ist nämlich, anders als wir zunächst annehmen würden, kein echter Episodenfilm, wie wir es normalerweise erwarten würden. Zugegeben, der Film erzählt uns fünf verschiedene Episoden mit ständigen Szenewechseln und entsprechenden Rollen. Doch ein typisches Kriterium für einen Episodenfilm kann und will dieser Streifen einfach nicht erfüllen: Die Episoden haben keinerlei Zusammenhang, laufen auch am Ende nicht zusammen. Da stellt sich für manchen Zuschauer manches Mal sogar die Frage nach dem Sinn und dem Ziel des Filmes. Die Stories plätschern allesamt vor sich hin und erzählen eine unauthentische Geschichte mitten aus dem Leben, die den Zuschauer nicht annähernd mitreißt. Lediglich der Fahrschullehrer kann da mit diversen Gags gegenüber der Schülerin noch gelegentlich punkten, während insbesondere die Gesundheitsbeamtin und diverse andere Rollen eher lächerlich in Erscheinung treten. Olli Dittrich sollte letztendlich also lieber auf der Bühne bleiben, statt sich den eher qualitativ minderwertigen Rollen hinzugeben, die er in dieser Kinoproduktion allen Ernstes abliefert. Humor und Emotionalität suchen wir hier nämlich vergebens, weshalb es „Die Relativitätstheorie der Liebe“ einfach zu keiner Zeit mitreißen kann.
Fazit:
Olli Dittrich und Katja Riemann versuchen ein Meisterwerk: Sie schlüpfen jeweils in fünf verschiedene Rollen gleichzeitig und beweisen damit eine wahre Verwandlungskunst. Leider ist die Umsetzung jedoch kläglich gescheitert, sodass der Film mangels Humor und Emotionalität nicht einmal annähernd überzeugt.