Gerade erst von einer katholischen Schule auf die neue Highschool gewechselt, hat es Chapin ebenso schwer, wie die etwas schüchterne Lisa, die sowieso schon mit ihrer Ratte für Aufsehen sorgt. Chapin musste nämlich mit ansehen, wie eine ihrer Mitschülerinnen von einer Brücke sprang und qualvoll ums Leben kam. Seither gilt sie als potentielle Schuldige des schrecklichen Unfalls und macht sich nicht gerade sonderlich beliebt. Ihre provokante und abenteuerlustige Art sorgt da außerdem nicht gerade für Besserung, weshalb sie sich schnell erste Feinde macht. Lediglich Eve, die heute ihren sechzehnten Geburtstag feier, hält jederzeit zu ihr und hat bereits eine beste Freundin gefunden. Dumm nur, dass Chapin vor Langeweile prompt ein riskantes Spiel vorschlägt: „Triple Dog“. Bei diesem Spiel sind die Mädchen verpflichtet, verschiedene Mutproben zu bewältigen. Bei Versagen, oder Ablehnung der Aufgabe, verliert das jeweilige Mädchen ihre gesamten Haare. Doch bisher ahnt niemand, dass diese Mutproben zu einem Spiel um Leben und Tod werden…
Kritik:
Die Schule kann bekanntlich zu einem gefährlichen Ort werden. Das mag daran liegen, dass dort regelmäßig Menschen verschiedener Natur aufeinander stoßen, die miteinander nicht immer zu Recht kommen und sich schnell verfeinden. Besonders das Zusammentreffen von schüchternen Mädchen mit ihren draufgängerischen Altersgenossen bietet da grundsätzlich ein hohes Konfliktpotential, ganz zu schweigen von den aufgetakelten Gören mit ihrer zu dick aufgetragenen Schminke. Dieses Problem muss nun auch Liza erfahren, die als schüchterne Außenseiter plötzlich zum Geburtstag von Eve auftaucht, mit der sie sich doch so sehr eine Freundschaft wünscht.
Wohlfühlen? Fehlanzeige
Viele kennen dabei sicherlich das Gefühl, sich unter Menschen zu befinden, die einem einfach unangenehm sind. Das beklemmende Gefühl, sich in einer bestimmten Gruppe einfach nicht wohl zu fühlen und womöglich Angst vor einer neuen Auseinandersetzung zu haben. Bei der Umsetzung dieses Gefühls schafft „Triple Dog“ jedoch erstaunlicherweise wahre Meisterleistungen in puncto Atmosphäre. Den Darstellerinnen, allen voran Britt Robertson und Scout Taylor-Compton, gelingt es dabei bestens, die Situation so perfekt darzustellen, dass wir einfach sofort mitfühlen und uns in die Charaktere hineinversetzen können. Dafür sorgt speziell der Konflikt zwischen Liza und Chaplin, die sich seit einer Auseinandersetzung in der Schule einfach nicht mehr leiden können und dennoch plötzlich die gesamte Nacht miteinander verbringen müssen. Als draufgängerische Person fällt es Chaplin da schließlich sehr leicht, ihr Gegenüber fertig zu machen und sie regelrecht in die Ecke zu drängen. Liza wiederum spiegelt den Charakter eines sensiblen, zurückhaltenden und vielleicht auch leicht depressiven Mädchens optimal wieder und verleiht diesem Konflikt eine ordentliche Intensität und das nötige Kribbeln. Noch dazu können sie hervorragende Charakterzeichnungen abliefern, denn beide sind für Überraschungen gut und haben eine tiefgehendere Persönlichkeit, als wir auf den ersten Blick denken. Stereotypen suchen wir in „Triple Dog“ also vergebens, denn auch ein schüchternes Mädchen weiß sich in gewissen Situationen zu helfen, während die Draufgängerin doch in Wirklichkeit womöglich ein sehr verletzliches Herz hat.
Mutproben mit hohem Unterhaltungswert
Leider sieht es da allerdings bei den anderen Mädels schon etwas anders aus. Insbesondere die drei doch eher aufgetakelten Mädchen, die mit ihrem Look zwar vermeintlich jeden Jungen anmachen wollen, aber im Grunde doch nur schwer katholisch sind, zählen da doch eher zu der austauschbaren Sorte an Darstellerinnen. Sie vervollständigen letztendlich nur das Darstellerensemble, um der Mutproben-Story den nötigen Kick zu verleihen und die Geschichte nicht in kleiner Runde zu langweilig erscheinen zu lassen. Immerhin hat das Spiel „Triple Dog“ schließlich einen gehörigen Unterhaltungswert und auch reichlich Action zu bieten. Die vielen peinlichen Situationen unterstützen dabei zusätzlich die beklemmende Atmosphäre zwischen den Mädchen, während Diebstahl und das Pinkeln vor die Türen fremder Leute für Spaß und Unterhaltung sorgen. Damit kann „Triple Dog“ dann auch ein schönes Tempo voran legen und zu einem turbulenten Spaß-Trip werden. Und das, obwohl die auf den ersten Blick oberflächliche Inszenierung weit mehr zu bieten hat, als wir auf den ersten Blick annehmen.
Fazit:
Turbulenter Mutproben-Thriller mit einem ordentlichen Kick, einem hohen Spaß-Faktor und meisterhafte Leistungen bei der beklemmenden Atmosphäre. „Triple Dog“ bietet mehr Tiefgang, als er auf den ersten Blick verspricht.