Es sollte die Erfahrung ihres Lebens und eine der atemberaubendsten Expeditionen der Welt werden: Die erfahrenen Höhlentaucher Frank und Carl reisen mit ihrem Team nach Papua-Neuguinea, um dort eine der größten und unzugänglichsten Unterwasserhöhlen des Planeten zu erforschen. Damit verbinden sie den nötigen Adrenalinkick mit ihrem Entdeckerdrang und einer sportlichen Herausforderung. Doch obwohl der Wetterbericht das nächste Unwetter erst in einigen Tagen voraussagt, werden sie plötzlich von strömendem Regen überrascht, der prompt die gesamte Höhle flutet. Nun haben sie keinerlei Möglichkeit mehr, auf dem üblichen Weg aus der Höhle zu entkommen und müssen sich einen Weg durch das Innere bahnen. Dumm nur, dass ihre mangelnde Ausrüstung und die extremen körperlichen Belastungen diese Flucht zu einem gefährlichen Unterfangen macht, das nicht jeder überleben kann…
Kritik:
Spätestens seit dem besonderen Erfolg des technisch herausragenden Science-Fiction-Streifens „Avatar“ dürfte der Name „James Cameron“ wohl jedem bekannt sein. Dementsprechend hoch sind da sicherlich die Erwartungen, wenn genau dieser Name in einer weiteren Produktion auftaucht. In „Sanctum“ hat er somit schließlich die Rolle des ausführenden Produzenten übernommen und einmal mehr Hand angelegt. Das mag man in einigen Szenen natürlich durchaus auch sehen können, auch wenn die eigentlichen Qualitäten sicherlich dem Drehbuchautor Andrew Wight zu verdanken sind, der bereits einmal in der Realität eine ähnliche Erfahrung machen musste.
Abgrund des Todes
In dieser Konstellation mag es nicht sonderlich verwundern, dass „Sanctum“ optisch eine gewisse Ähnlichkeit zu Camerons älterem Streifen „Abyss“ haben mag. Auch hier bekommen wir ein knallhartes und scheinbar aussichtsloses Unterwasserabenteuer geboten, das mit eindrucksvollen Bildern und Landschaften aufwarten kann. Bereits der Eingang zur beeindruckenden Höhle erinnert da an die Tauchstation in „Abyss“. Ähnlich beengend und aussichtslos scheint da natürlich auch die Lage dieses Films, auch wenn wir sicherlich keine atemberaubend leuchtenden fremden Lebewesen zu sehen bekommen. Stattdessen konzentriert sich der Film gänzlich auf den Überlebenskampf und der angsteinflößenden Suche nach einem Ausweg aus der Höhle.
Abenteuer im Labyrinth
Die Atmosphäre baut „Sanctum“ aber keineswegs mit Gewalt oder Gruselmomenten auf, sondern stattdessen allein mit den engen dunklen Höhlen und der Ungewissheit vor dem Nichts. Beinahe ohne jegliche Gewaltszenen sind die Protagonisten hier einer großen Herausforderung ausgesetzt, die sie an ihre körperlichen Grenzen führt und durch welche die Höhle zu einem scheinbaren Labyrinth voller Sackgassen wird. Während die Höhlen teilweise gerade einmal so groß sind, dass nur ein einzelner Mensch hindurch tauchen kann und so manche Hürde auch einmal durch Klettern überwundern werden muss, sorgen vor allem die stimmungsvollen Lichteffekte für eine fesselnde Atmosphäre, welche die Hoffnung auf einen Ausgang selbst für den Zuschauer spürbar macht. Die Tatsache, dass eine der Stunt-Taucherinnen beim Dreh tatsächlich ums Leben kam, verdeutlicht uns, unter welchen authentischen und realen Belastungen die Darsteller in diesem Film tatsächlich standen – und das hat natürlich dementsprechende Wirkung auf den Zuschauer. Lediglich die Story ist insgesamt ein wenig unoriginell ausgefallen, kann jedoch an vielen Stellen wieder für kleine Überraschungen und Wendungen sorgen. Damit ist „Sanctum“ also absolut sehenswert.
Fazit:
Trotz James Cameron als Executive Producer hat „Sanctum“ zwar nicht die Größe eines „Avatar“, kann jedoch trotzdem mit einer starken Atmosphäre punkten und den Zuschauer bei der Reise durch die dunklen Höhlen zu jeder Zeit fesseln. Überraschende Wendungen sorgen außerdem für die nötige Abwechslung und Spannung.