1941: Die Soldaten der russischen Armee sind scheinbar sicher auf der Festung Brest stationiert und leben dort glücklich mit ihren Familien und Kindern. Doch während manche junge Menschen sich ineinander verlieben und die Soldaten sich überwiegend um friedliche Routineaufgaben kümmern, geht in der Festung das Gerücht um, die verbündeten Deutschen würden schon bald angreifen. Tatsächlich dauert es daraufhin nicht mehr lange, bis die Deutsche Wehrmacht tatsächlich eintrifft und die Soldaten im Schlaf überraschen. Doch trotz bereits infiltrierter Saboteure gelingt es den Offizieren Gawrilow, Kischewatow und Fomin die Stellung zu halten und die feindlichen Streitkräfte zunächst zurückzudrängen. Dumm nur, dass sie bisher noch gar nicht ahnen, dass ihre angeforderte Verstärkung niemals eintreffen wird und die Belagerung der Festung ein reines Massaker geben wird, bei dem zahlreiche unschuldige Frauen und Kinder neben den Soldaten brutal niedergemetzelt werden. Doch während die Bomben fallen und die Männer mitten im Kugelhagel niedergehen, beschließen sie, einen Durchbruchsversuch zu starten. Damit beginnt ein Kampf bis zum letzten Mann…
Kritik:
Es mag durchaus auffallend sein, dass im fernen Russland neuerdings vor allem die Kriegsfilme über den zweiten Weltkrieg vorherrschen. Denn nach dem „Massaker von Katyn“ und „El Alamein 1942“ widmet sich dieser Film nun auch dem Angriff auf die Brester Festung am 22. Juni 1941, bei dem 9000 Männer versuchten, sich gegen die Deutsche Wehrmacht zur Wehr zu setzen. In spektakulären Bildern will uns der Film also einmal mehr ein Massaker präsentieren, welches in den Geschichtsbüchern – ebenso, wie Katyn – oft und gerne einmal untergeht. Da dürfen wir uns auf knallharte und dreckige Bilder gefasst machen.
Eine Reihe wird fortgesetzt
Dabei passt „Sturm auf Festung Brest“ allerdings auch sehr gut in die Kriegsfilm-Reihe von Pandastorm und wurde in ähnlichem Stil inszeniert, wie die anderen Filme. Für alle, die „Tages des Ruhms“, „El Alamein 1942“ und „Das Massaker von Katyn“ mochten, ist auch dieser Streifen bestens geeignet. Denn während es zu Beginn noch eher ruhig und friedlich zu geht, entwickelt sich der Film doch bald zu einem reinen Dauergemetzel, bei dem fast kontinuierlich die Bomben fallen und die Soldaten unter Beschuss stehen. Kaum eine Minute vergeht dabei, in dem nicht eine schreckliche Gräueltat von den Deutschen begangen werden, oder nahestehende Menschen auf brutale Weise hingerichtet werden. Mit den Offizieren in den Hauptrollen, die nicht nur dem Feind bekämpfen, sondern auch noch die unschuldigen Familien beschützen müssen, bleibt „Sturm auf Festung Brest“ somit jederzeit packend und mitreißend, ohne dabei irgendwelche Längen zu entwickeln – trotz der hohen Laufzeit. Besonders emotional und eindrucksvoll wurden dabei die Gefühle inszeniert, welche die Soldaten immer dann empfinden, wenn sie während dem Kampf ihre geliebte Familie verlieren. Die Mimik der Darsteller spricht da manches Mal regelrecht Bände und ist an für sich einzigartig. Liebhaber von dreckigen Kriegsfilmen mit gelungenen Charakteren liegen hier also vollkommen richtig.
Ein Kind erlebt den Krieg
Gelegentlich kann „Sturm auf Festung Brest“ allerdings auch aus der Reihe tanzen, etwa dann, wenn auch dieser Film auf außergewöhnliche Charaktere setzt. Nachdem wir bereits in „El Alamein 1942“ einen unerfahrenen neuen Soldaten bei seinem ersten Kriegseinsatz beobachten können, bekommen wir dieses Mal die Geschichte teilweise aus der Sicht eines mutigen kleinen Jungen geboten, der sowohl eine Freundin, als auch die Familie verliert und dennoch den Mut aufbringt, sich gegen die Deutschen zu wehren. Er schafft es zu jeder Zeit, sich durch das bombardierte Schlachtfeld zu manövrieren und sogar den erwachsenen Soldaten zur Seite zu stehen. Doch zugleich ist es gerade wegen seiner Unschuldigkeit und Unerfahrenheit umso schockierender, die wahren Ausmaße des Krieges zu sehen. Jene Zustände, die abseits von den Soldaten, auch auf die betroffenen Zivilisten zutrifft. Leider muss man zugleich sagen, dass die Charakterdarstellung ein wenig distanzierter und weniger originell ausgefallen ist, als in manch anderem russischen Kriegsfilm. So schafft es der Film zwar nicht zu einem Meisterwerk, aber immerhin zu einem sehr guten und mitreißenden Kriegsszenario. Lediglich bessere Kontraste und ein tieferer Schwarzwert hätten der Qualität sicher auch nicht geschadet.
Fazit:
Mitreißendes und packendes Kriegsszenario um den Angriff auf die Brestener Festung, das uns ein dreckiges Non-Stop-Schlachtfeld mit gelungenen Charakterdarstellungen bietet.