So hätte sich Matt Franklin sein Leben sicher nicht vorgestellt: Bereits seit seiner Schulzeit ist er unsterblich in die hübsche Tori verliebt und auch im Berufsleben will es trotz seines Studiums nicht so recht klappen. Doch als er sie dann plötzlich in einer Videothek wiedersieht und prompt zu einer Party eingeladen wird, zögert er nicht lange, seine Chance erneut zu nutzen. Dumm nur, dass er sein Berufsleben mit Lügen verschönert hat und daher dringend ein besseres Fahrzeug braucht. Da kommt es ihm natürlich gerade recht, dass sein bester Freund Barry gerade in einem Autohaus gekündigt wurde und sich bereits erklärt, ihm einen besseren fahrbaren Untersatz zu besorgen. Leider soll das Chaos damit aber erst so richtig beginnen…
Kritik:
Die Komödien der letzten Jahre bedienen sich immer wieder an einem bestimmten Muster: Sie zeigen uns meister vermeintliche Loser-Typen, die zu Sympathieträgern aufsteigen sollen und liefern uns dazu gleich die passende Lovestory. Da wundert es uns kaum, dass auch „Take me home tonight“ mit genau diesem Schema daher kommt und nun Topher Grace in die Rolle des Verlierers steckt. Mit Lügen und Zielstrebigkeit will er seiner Angebeteten näher kommen und lässt dabei gerne einmal den Humor auf der Strecke zurück. Immerhin kann jedoch Dan Fogler die Situation gelegentlich ein wenig retten.
Videothekar sucht Frau
Eigentlich bekommen wir ja von Beginn an das klassische Klischee zu sehen: Zwei völlig verschiedene beste Freunde schlendern von Party zu Party und wollen Frauen aufreißen. Der eine will nur eine ganz bestimmte – und der andere baggert alles an, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dazwischen dann noch die Schwester des sympathischen Loosers, die ebenfalls so ihre Probleme mit der anstehenden Hochzeit bekommen könnte. Eigentlich sind das ja Voraussetzungen, die durchaus für witzige Momente sorgen könnten, doch: „Take me home tonight“ hat nichts anderes zu bieten, als größtenteils bereits abgelutschte Gags. Da kann dann die hirnrissige Tennie-Party ebenso wenig punkten, wie die tollpatschigen und idiotischen Versuche, endlich mit der Traumfrau zusammen zu kommen.
Meine Schwester, die beste Freundin
So ganz abkaufen mag man da auch den Darstellern ihre Rolle nicht immer. Zugegeben, Topher Grace kann als sympathischer Normalo schon noch irgendwie punkten und Dan Fogler übertreibt es als Barry gerne über alle Maßen, doch vor allem Anna Faris gibt uns schnell zu denken. Die nämlich passt so gar nicht in die Rolle der liebenden Schwester und präsentiert sich eher als distanzierte Freundin voller Hilfsbereitschaft. Da mag es schon ein wenig unglaubwürdig erscheinen, wenn die Schwester ihren Bruder offensichtlich deutlich mehr liebt, als ihren eigenen Partner, der eigentlich nichts weiter will, als ein gemeinsames Leben mit ihr. Ganz zu schweigen von Teresa Palmer, die zwar durchaus ein süßes Lächeln mitliefern kann, aber insgesamt lediglich als Mittel zum Zweck dient und in ihrem aufgetakelten Minimalistik-Girlie-Look eher zu einer reinen Nebenrolle verkommt. Da brauchen wir dann von all den anderen Partygästen wohl gar nicht erst zu sprechen, die ebenfalls größtenteils der pubertären Gelüste dienen dürfen.
Doch immerhin: „Take me home tonight“ hat auch kleine Highlights. So kann schließlich Michael Biehn als Polizist und Vater für geladene Situationen sorgen und seinem Sohn ordentlich Dampf unterm Hintern machen. Wenn er da als fürsorglicher Vater völlig ausrastet und das gestohlene Fahrzeug demoliert, um seinem Sohn anschließend eine gehörige Lektion zu erteilen, kann sich das sehen lassen und entpuppt wahre Qualitäten dieses Films. Da ist es fast schon schade, dass kein einziger der anderen anwesenden Darsteller auch nur annähernd mit Biehn mithalten kann.
Die durchgeknallten 80er
Alles in allem kann man aus „Take me home tonight“ allerdings nicht mehr, als eine Durchschnitts-Komödie ohne großen Humor, herausholen. Während nicht einmal der Titel wirklich zum eigentlichen Geschehen passen mag, kann uns die Story schließlich überhaupt nicht begeistern. Da werden dann einfache Videotheken-Mitarbeiter zu Losern degradiert, obwohl sie durchaus ein wenig erreicht haben und das Drumherum zur Liebesgeschichte entwickelt sich zum reinen vorpubertären Tennie-Klamauk. Lediglich Fans der 80er Jahre und dessen Musik können hier aufatmen, da sie nicht nur einen entsprechenden Soundtrack zu hören bekommen, sondern sich auch gern in die alte Zeit zurückversetzen können. Das allein reicht allerdings kaum für einen guten Film.
Fazit:
Liebes-Teenie-Komödie nach Schema F, die weder Überraschungen, noch wirkliche Qualitäten zu bieten hat. Lediglich der Soundtrack und Michael Biehn als Vater können punkten. Dennoch reicht es nur zu einem Durchschnittsfilm, da leider auch der Humor über große Strecken abhanden kam.