Als sich Nathan und seine schwangere Frau in das Landhaus eines Bauern zurückziehen, dachten sie eigentlich, dort einige angenehme und ruhige Tage verbringen zu können. Doch als die Wildschweine des angrenzenden Waldes plötzlich in den Elektrozäunen ums Leben kommen, bevor der Bauer auf einmal Verätzungen an seinem Rücken feststellt und daraufhin im Wald angegriffen wird, bleibt ihnen keine andere Wahl mehr, als der Ursache auf den Grund zu gehen. Gemeinsam mit einigen Gefährten, machen sie sich nun auf den Weg in den Wald, um die durchdrehenden Tiere zu jagen. Dumm nur, dass sie dort feststellen, dass die Wildschweine durch ihre eigenen Chemikalien verseucht wurden und bereits so viele Aggressionen aufbauen konnte, dass die Männer ihnen kaum noch etwas entgegen zu setzen haben. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt…
Kritik:
Der Tierhorror ist nun sicherlich kein neues Genre mehr und besonders die Wildschweine haben es den Regisseuren offensichtlich angetan. Das können wir auch an „Prey“ einmal mehr erkennen und beobachten diverse Jäger dabei, sich auf die Jagd nach scheinbar tollwütigen Wildschweinen zu machen. Dass dabei nicht alles glatt laufen wird, dürfte jedem bereits klar sein.
Die Jagdsaison ist eröffnet
Die Hintergründe sind dabei so offensichtlich, wie sie es nur sein können: Während die Tiere anscheinend immer aggressiver werden und dem auf Chemikalien spezialisierten Bauernhof auflauern, fließen aus der Dusche anscheinend ätzende Flüssigkeiten zusammen mit dem Wasser. Dass die Jäger selbst also wohl die Verursacher der Probleme sind, ist dabei so klar, wie Kloßbrühe und dürfte keinen Zuschauer mehr überraschen. Umso schlimmer mag dann sein, dass „Prey“ sich zunächst in etwa so spannend entwickelt, wie das Beobachten eines Jägers bei seiner Arbeit. Dabei spaziert eine Gruppe von Männern, die anscheinend kaum wissen, was sie dort tun, durch den Wald und will ohne jegliche Erfahrung, die Wildschweine zur Strecke bringen. Trotz der ohnehin bereits geringen Laufzeit des Filmes, geschieht dort zunächst recht wenig – bis auf einige recht harmlose Begegnungen mit den tierischen Gegnern.
Die Nacht bricht herein
Während der Film also zu Beginn kaum Action zu bieten hat, kann Regisseur Antoine Blossier zumindest bei der Stimmung und der Atmosphäre punkten. Der Marsch durch den düsteren Wald, wirkt dabei zu jeder Zeit gruselig und spannend, sodass eine beklemmende Atmosphäre schnell aufkommen kann. Auch die Geräuschkulissen und die Musikuntermalungen können sich hören lassen, sodass wir von dem Film gewisse Zeit auch mitgerissen werden. Spätestens wenn dann auch noch die eigentliche Jagd auf die Tiere beginnt und die Jäger feststellen, ihnen weit unterlegen zu sein, kommen gute Actionszenen zustande, die dem Horrorgenre durchaus gerecht werden. Die zerfetzten Kadaver können da mit ihrem ekligen Erscheinungsbild schon einiges hermachen und passen perfekt zur düsteren Nachtatmosphäre. Das allerdings reicht bei weitem nicht für einen guten Film.
Intelligenz trifft Schaumlöffel
Problematisch wird es dann bei der Story und den Handlungen der Darsteller. Erstere ist nämlich insgesamt kaum vorhanden – bis auf die reaktionäre Entscheidung, irgendwelche Wildschweine im Wald jagen zu wollen. Dementsprechend schwach sind da natürlich auch die Charakterzeichnungen ausgefallen, sodass wir interessante Figuren nur sehr selten bis gar nicht vorfinden werden. Umso schlimmer dürfte dann wohl sein, dass sich die Personen auch selten sonderlich intelligent verhalten. Während die einen scheinbar ziellos durch den Wald trotten, fackeln die anderen sich doch beinahe selbst ab – rein aus der eigenen Dummheit heraus. Dumm nur, dass sich diese mangelnde Intelligenz der Figuren dann auch noch mit groben Logikfehlern paart und wir enttäuscht feststellen werden, dass „Prey“ selten ganz durchdacht ist. Da werden dann also ausgeschaltete Handys ebenso klingeln, wie die Wildschweine auf mysteriöse Weise plötzlich zu Stieren mutieren. Von Realismus und Glaubwürdigkeit also kaum eine Spur. Diese groben Fehler können die Qualität des Films also dramatisch senken, sodass der Film kaum mit seinen Konkurrenzfilmen mithalten kann.
Fazit:
Atmosphärischer Tierhorror, der mit seiner schwachen Story und den groben Logikfehlern nur mäßig überzeugt.