Noch keine zwei Monate ist es her, als am 14. Mai 2011 in der Düsseldorfer Esprit Arena der 56. Eurovision Song Contest stattgefunden hat. Mit 43 teilnehmenden Ländern war die Veranstaltung wohl die größte seiner Art seit dem Jahre 2008, nachdem zuvor durch zwei Semi Finale die endgültigen Finalteilnehmer abgestimmt wurden. Durch diesen besonderen Tag führten uns herausragende deutsche Moderatoren und stimmten uns in einen spektakulären Abend ein, den wir dank zahlreich vertretender moderner Musik vollends genießen konnten. Doch für alle, die noch einmal in Erinnerungen schwelgen und bis zum Sieg von Aserbaidschan mitfiebern wollen, bietet sich mit der offiziellen DVD zum Event nun die beste Gelegenheit dazu, noch einmal in die vielen schönen Songs hineinzuhören.

Umfangreiche Perfomances
Dafür bietet uns der „Eurovision Song Contest“ mit gleich drei DVDs die Möglichkeit, die gesamte Veranstaltung vom 10. – 14. Mai 2011 noch einmal zu beobachten. Sowohl das komplette Finale des Song Contests, als auch die beiden Semi Finale sind auf dieser Compilation enthalten, sodass wir auch wirklich keinen Bühnenauftritt verpassen sollen. Letztendlich handelt es sich dabei also um eine vollständige und gelungene 1:1-Aufnahme der Shows, in denen selbst die Moderatoren, als auch die Zwischeneinblendungen über die jeweiligen Länder zu sehen sind. Gleichzeitig hat der Zuschauer allerdings auch die Möglichkeit, die jeweiligen Auftritte seiner Lieblingsländer direkt anzuspielen und auf langweiliges Gerede von Stefan Raab und Anke Engelke zu verzichten. An dieser Stelle muss man also durchaus sehen, dass die „Eurovision Song Contest“-DVD insgesamt eine perfekte Erinnerung samt gelungener Aufzeichnung geworden ist.

Event ohne Persönlichkeit
An anderer Stelle fällt dem Zuschauer aber zugleich auch auf, dass die drei DVDs allesamt recht mager ausgefallen sind. Abgesehen von den drei Shows ansich, sowie einigen Musikvideos und einem Interview mit dem Gewinner, finden wir hier keinerlei Extras. Nicht einmal die im Fernsehen gezeigten „Behind the scenes“-Bilder vom Aufbau der Esprit Arena sind hier mehr zu finden, sodass die Veranstaltung überhaupt keine persönliche Note mehr erhält. Letztendlich bleibt also alles bei einer sterilen Showaufzeichnung, die kaum lebendig wirkt und uns bei weitem kein „Mittendrin-Gefühl“ liefern kann. Da fragt man sich doch, warum wir nicht einmal in die Emotionen der Künstler eingeführt werden und warum wir nicht vorab hinter die Kulissen sehen können. Auch die Wirkungen in anderen Ländern, in denen ebenso gefeiert wird, wie in vielen Städten Deutschlands sind nicht enthalten, sodass wir noch nicht einmal kurze Ausschnitte von den jeweiligen Hauptstadt-Partys zu sehen bekommen. Dass wir dann auch noch feststellen müssen, dass die Musikvideos teilweise unvollständig sind, sodass Eric Saade lediglich noch einmal seinen Bühnenauftritt, statt das Original-Musikvideo abliefert und wir auch sonst nicht einmal Interviews mit Nicht-Siegern zu sehen bekommen, lässt das Gesamtergebnis dann doch eher mager ausfallen. Schade, denn bei der Aufzeichnung einer TV-Sendung hätten wir doch zumindest mehr Hintergrundmaterial und Extras erwartet.

Fazit:
Die Compilation zum „Eurovision Song Contest“ liefert uns zwar eine einwandfreie Aufzeichnung der drei Shows und packt dank dem Sieger-Interview noch ein nettes Schmankerl mit dazu, doch die Ausstattung ist mangels Hintergrundmaterial eher dürftig und enttäuschend ausgefallen.