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    Kokoda

    Kokoda


    Land/Jahr:
    AUS 2006
    Genre:
    Kriegsfilm
    Regie:
    Alister Grierson
    Darsteller:
    Jack Finsterer
    Travis McMahon
    Simon Stone
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    92 Minuten
    Kaufstart:
    3. Mai 2010
    Label:
    New KSM


    Neu Guinea im Jahre 1942: Der zweite Weltkrieg ist in vollem Gange und selbst Australien wird von den Japanern angegriffen. Aus diesem Grund hat eine kleine Infanterie der australischen Armee, das 39. Bataillon, die Mission, die Japaner zurückzudrängen und den Einmarsch nach Australien zu verhindern. Doch ohne Unterstützung aus der Luft und in einem australischen Dschungelgebiet, das für Fahrzeuge unpassierbar ist, müssen sie sich mit ihren letzten Kräften dem Feind entgegenstellen. Die Kommunikation nach außen ist längst abgebrochen, die Verletzten geraten allmählich in die Überzahl und dennoch sind sie auf sich allein gestellt – es gibt kein Entkommen mehr. Dumm nur, dass ihnen die härteste Prüfung noch bevor steht…

    Kritik:
    Wir kennen den zweiten Weltkrieg meist aus den üblichen Perspektiven. Oftmals sehen wir lediglich die Nazis, die einen Feldzug gegen die Juden und einige Länder der Welt gestartet haben und können die skrupellosen Deutschen bei ihren schrecklichen Taten beobachten. Lediglich „Kokoda – Das 39. Bataillon“ zählt zu den wenigen Filmen, die sich ausnahmsweise einmal an das andere Ende der Welt wagen. Völlig frei von Nazis können wir hier also ein Kriegsszenario beobachten, bei dem die Australier gegen die Japaner in einem außergewöhnlichen Gebiet kämpfen. In „Kokoda“ gibt es keine Juden und erst recht keine aufgezwungenen Moralpredigten. Es ist einfach nur Krieg.

    Der australische Dschungel
    Die erste Besonderheit des Films kommt bereits durch die außergewöhnlichen Kulissen zustande, die tatsächlich im australischen Busch spielen und uns in den engsten Dschungel führen. Umgebung von zahlreichen Pflanzen und Palmen, durch die kein Fahrzeug jemals stoßen wird, müssen sie ihre Verletzten abtransportieren und gegen den Feind kämpfen. Schnell und eindrucksvoll wird dabei die einengende und aussichtslose Situation deutlich, bei der die Soldaten feststellen müssen, dass sie immer wieder in die Enge getrieben werden. Ohne Kommunikation sind sie stets hilflos und müssen mit ihrer geringen Munition irgendwie auskommen. So bekommen wir schließlich keine Actionhelden zu sehen, sondern menschliche und vor allem ängstliche Soldaten, die mit dieser Situation völlig überfordert sind. Der Realismus wird damit letztendlich sehr groß geschrieben, denn keiner der Protagonisten kann Actionfilm-typisch unendlich um sich ballern, sondern alle müssen sie realistisch und häufig nachladen. Noch dazu kann der Feind ihnen gewaltig Angst einjagen, wenn sie sich als Busch verkleiden und plötzlich aus einem Hinterhalt kommen, um den Australiern die Kehle durchzuschneiden. Brutale Szenen sollen dabei also gelegentlich auch zu sehen sein, wenngleich es der Film sicherlich nicht ausschließlich auf diese abgesehen hat. Doch dank des außergewöhnlichen Szenarios hat „Kokoda“ diese auch gar nicht wirklich nötig, denn die Kämpfe selbst können bereits ausreichend Spannung erzeugen.

    Rambo nicht in Sicht
    Leider allerdings macht „Kokoda“ inszenatorisch den Fehler, dem Zuschauer keinerlei Identifikationsfigur mitzuliefern. Alle Soldaten bleiben insgesamt sehr farblos, geben niemals Hintergrundgeschichten preis. Ob sie Familie, Freunde und Sehnsüchte haben bleibt grundsätzlich offen und so hat der Zuschauer kaum die Möglichkeit, sich in die Personen hineinzufühlen. Dummerweise schafft es der Film gleichzeitig aber auch nicht, die Szenen auf andere Weise irgendwie emotional wirken zu lassen, da er sich nie auf einen der Darsteller konzentriert, um ihn in den Vordergrund zu bringen. So müssen wir uns letztendlich rein auf die Actionszenen verlassen, um packende und spannende Szenen geboten zu bekommen und vom Film mitgerissen zu werden. Doch an dieser Stelle entsteht leider das Problem, dass „Kokoda“ nicht ausschließlich aus Kriegs- und Actionszenen besteht und er gelegentlich beginnt, zu langweilen. Da fällt es uns dann trotz der guten Ansätze und dem gelungenen Szenario oft schwer, uns auf den Film zu konzentrieren, da er oftmals einfach nicht fesseln kann. Schade eigentlich, denn die Dschungelumgebung macht ansonsten viel richtig.

    Fazit:
    Spannendes Kriegsszenario im australischen Dschungel, das mit seinen außergewöhnlichen Kulissen, der hohen Detailtreue und der einengenden Situation punkten kann. Leider fehlt die Identifikationsfigur, um den Zuschauer wirklich zu fesseln.