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    Ritterfürst Jaroslaw

    Ritterfürst Jaroslaw


    Land/Jahr:
    RUS 2010
    Genre:
    Ritterfilm
    Regie:
    Dmitri Korobkin
    Darsteller:
    Aleksandr Ivashkevich
    Svetlana Chuikina
    Aleksey Kravchenko
    Viktor Verzhbitskiy
    Valeriy Zolotukhin
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    100 Minuten
    Kaufstart:
    12. April 2011
    Label:
    Pandastorm


    1010 nach Christus: Durch die vielen Angriffe der Räuber wurde das Land um Rostow längst in gnadenlose und blutige Auseinandersetzungen geführt. Sowohl der Rostowstamm, als auch der Stamm der Bären rechnen jederzeit mit kriegerischen Aktivitäten des gegnerischen Stammes, da die Ursprünge der Räuberangriffe von eben diesen auszugehen scheinen. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um antiautoritäre Gruppen, die durch Intrigen zu Macht gelangen wollen und immer wieder die Stammesmitglieder als Sklaven gefangen nehmen. Als Zeichen des guten Willens beschließt Jaroslaw deshalb ein im Wald aufgegabeltes Mädchen zurück zum Bärenstamm zu bringen und endlich ein Friedensabkommen zu schließen. Doch statt fröhlicher Gastfreundschaft zu empfangen, wird er dort als Gefangener gehalten und es droht nicht nur seine Exekution, sondern auch noch ein brutaler Krieg. Bis Jaroslaw bald entdeckt, dass die Intrigen aus seinen eigenen Reihen stammen…

    Kritik:
    Die Russen und ihre Ritterfilme: Wie auch viele andere Vertreter dieses Genres beschäftigt sich „Ritterfürst Jaroslaw“ mit einer wahren mittelalterlichen Geschichte, die sich mit der Vergangenheit Russlands auseinandersetzt. In diesem Falle geht es um das „Kiewer Russland“ rund um sein Zentrum Kiew, das stets zwischen dem heutigen Russland, Polen und der Ukraine umkämpft war. Im Mittelpunkt steht dabei der berühmte „Jaroslaw der Weise“, welcher später zum Großfürsten von Kiew aufstieg. An der Seite zahlreicher russischer Ritter und Krieger kämpft er nicht nur gegen die Räuber, sondern versucht, sein Land zu vereinen. Dabei steht uns ein spannendes Historienspektakel bevor.

    Der starke Ritterfürst
    Anders, als nämlich viele minderqualitative Ritterfilme, kann „Ritterfürst Jaroslaw“ nämlich mit vielen Qualitäten überzeugen. Dies beginnt bei der hervorragenden Inszenierung und setzt sich dann sogar bei den hervorragenden Synchronstimmen fort. Stets wird die Stärke der damaligen Ritter und Krieger betont, sodass wir durchweg kräftige und glaubhafte Kämpfer zu sehen bekommen. Selbst die kraftvollen Synchronstimmen, die ihren Figuren eine tiefe und starke Stimme verleihen, passen stets zu den jeweiligen Figuren und könnten mit einem dynamischen Sound absolut überzeugen. Ebenso setzt sich die Qualität dann in der perfekten Kameraführung und den herausragenden Kulissen fort, denn „Ritterfürst Jaroslaw“ achtet auf jedes noch so kleine Detail. So bekommen wir nicht nur realistische Wälder ohne große Effekte zu sehen, sondern können uns auch von den detaillierten und glaubwürdigen Kostümen des Mittelalters durchweg überzeugen lassen. Da bekommt der Zuschauer einfach das Gefühl, direkt mittendrin zu stecken und kann das Geschehen hautnah erleben.

    Die Politik des Mittelalters
    Um dieses allerdings interessant zu gestalten, setzt der Film auf eine interessante politische Story und allerlei Intrigen. Sicherlich bekommen wir dabei nicht die Komplexität der heutigen globalen Politik zu sehen, doch auch auf kleiner Ebene bei den diplomatischen Beziehungen zwischen einzelnen kleinen Stämmen in Kiev-Rus werden die Probleme verdeutlicht und militärische Aktionen verständlich gemacht. Die intelligent eingebauten Intrigen machen den Film dabei sehr spannend und sind stets für einige gelungene Überraschungen gut. Denn was als simpler Kampf gegen Räuber beginnt, soll letztendlich im Verrat innerhalb der eigenen Reihen enden, den wir so kaum vorausahnen können. Bis dahin begeistern uns allerdings die spektakulären Schlachten mit Schwertern und Pfeilen, in denen wir gelegentlich auch mal ein paar blutige Szenen zu Gesicht bekommen und die dank perfektem Bildmaterial stets packen. Besser hätte man es kaum machen können.

    Rivalität durch die verbotene Liebe
    Als Schlüsselhandlung soll dabei allerdings die altbekannte und mitreißende Liebesgeschichte im Mittelalter dienen, in der eine Frau bekanntlich bereits an den künftigen Führer versprochen wurde und als Schlüssel für viele Intrigen herhalten muss. Interessanterweise wird es in „Ritterfürst Jaroslaw“ allerdings gleich zwei solcher Lovestories geben, denn sowohl Jaroslaw selbst beginnt eine Affäre in Feindesgebiet, als auch seine Vertrauensperson Harald hat es auf Jaroslaws vermeintliche Ehefrau abgesehen. Richtig mitreißend sind dabei Szenen, in denen Harald endlich seiner Liebe den Weg frei machen will und in denen Jaroslaw als Gefangener eine Zuneigung zum Feind aufbauen kann. Doch selbst, wenn es diese Szenen nicht gäbe: Das Betreten des Feindesgebiets und die schwierige Situation als Sklave können uns sehr überzeugen und machen diesen Film zu einem Spektakel, das zwar nicht mit besonderen Szenen hervorstechen kann, aber insgesamt perfekt inszeniert wurde und an jeder Stelle optimal abgerundet wurde. Ritter- und Mittelalterfans sind hier also ebenso gut bedient, wie jene, die einfach einen hervorragenden Film genießen wollen.

    Fazit:
    Ritterfilm par excellence: „Ritterfürst Jaroslaw“ kann in nahezu jeder Hinsicht überzeugen und begeistert uns mit einer intelligenten Mittelalterstory voller Intrigen und verbotenen Lieben.