Schon bei der Geburt hat Schildkröte Sammy nicht allzu viel Glück: Gerade erst aus dem Ei geschlüpft, schafft es der tollpatschige kleine Held nicht einmal aus seinem Nest zu klettern und wird stattdessen von einer angriffslustigen Möwe eingefangen. Umso besser also, dass er – eigentlich versehentlich – dabei die süße Shelly rettet und sich prompt in sie verliebt. Dumm nur, dass auch sie schon bald aus seinem Leben verschwindet und das Meer doch viel zu groß ist, um sie wiederfinden zu können. Doch für Sammy steht fest: Sie ist die Schildkröte seines Lebens und er wird alles daran setzen, seine große Liebe zu finden. So macht er sich also auf eine aufregende Reise durch die Tiefen der Meere, bei der er viele sympathische, aber auch gefährliche Gefährten kennenlernen wird…

Kritik:
Auch die Belgier können Animationsfilme: Das will uns nun Regisseur Ben Stassen mit seinem Familienabenteuer „Sammy’s Abenteuer“ beweisen, in dem er uns, wie seinerzeit „Findet Nemo“ in die Tiefen der Ozeane entführt, auf der Suche nach der großen Liebe. Grafisch ist natürlich auch dieser Film erstklassisch und anstelle eines Clownfisches begleiten wir eine süße Meeresschildkröte, die uns immer wieder zum Lachen bringen kann. Ansonsten hat der Film allerdings sehr große Ähnlichkeiten mit seinem großen Vorbild.

Eine Schildkröte auf großen Abenteuern
Natürlich sind es auch in diesem Film die herausragenden Charaktere, die jedermann begeistern kann. Nicht nur Sammy selbst kann mit seinem tollpatschigen und unschuldigen Charakter stets überzeugen, sondern auch die vielen Begleiter, die wahren Kultstatus erreichen könnten, begeistern sowohl groß, als auch klein. Schließlich hätten wir da einerseits den aufgedrehten und gefräßigen Ray, der stets für eine leckere Qualle zu haben ist und dem jungen Sammy als treuer Begleiter zur Seite steht, aber auch die zweispaltige Katze Fluffy und die weise Krake Slim stehen allesamt für eine interessante, aber auch kindgerechte Schlüsselfigur. Besonders der Kraken kann dabei wohl die sympathischste und auch vernünftigste Figur darstellen und für so manche Kinder recht lehrreich sein. Das alles ändert allerdings natürlich nichts daran, dass Sammy ebenso viele Sympathiepunkte sammeln kann, wie Nemo und den Film durchgehend zu einem spaßigen und aufregenden Abenteuer macht.

Das Öl, des Meeres größte Seuche
Neben der besonders süßen Lovestory, die es uns stets ermöglicht mitzufiebern, ob es Sammy wohl gelingen wird, seine kleine und niedliche Freundin wiederzufinden, steht aber natürlich auch eine große Naturschutzstory im Vordergrund, welche die Verschmutzung der Meere anprangern soll. Als Aufhänger dient dabei wohl indirekt die Öl-Katastrophe aus dem vergangenen Jahr, bei denen etliche Liter Öl durch BP in die Meere floss. Zwar zeigt „Sammy’s Abenteuer“ dies in Form eines gekenterten Schiffes, doch eine Anspielung ist allzu offensichtlich. Dabei verdeutlich der Film natürlich auf lehrreiche Weise, welche schrecklichen Auswirkungen das Öl auf das Meer und seines Tierwelt halt, in der zahlreiche Lebewesen ums Leben kommen und regelrecht aus ihrem schönen Gebiet vertrieben werden. Das bleibt zwar völlig unblutig und endet keineswegs in einem Endzeitszenario, dennoch ist seine Aussagekraft kaum zu übersehen. Allzu offensichtlich nimmt „Sammy’s Abenteuer“ dabei auch die Umweltschutz-Organisationen, wie Greenpeace in Schutz und baut mit dem Schiff „Green Warrior“ wohl eine direkte Parallele zur „Rainbow Warrior“ auf, die der Greenpeace-Flotte angehört. Ebenfalls sind entsprechende Aktivitäten der Aktivisten nicht zu verkennen, einen gewissen „grünen Touch“ sollte der Zuschauer also durchaus aufweisen können. So oder so ist „Sammy’s Abenteuer“ allerdings ein richtiger Film für die ganze Familie geworden, der sowohl Groß, als auch Klein unterhalten kann und durchgehend stets spaßig ausgefallen ist.

Fazit:
Spaßiges Familienabenteuer um eine süße Meeresschildkröte mit überzeugender Umweltschutz-Story und einer mitreißenden Suche nach der wahren Liebe – gefüllt mit zahlreichen sympathischen Charakteren.