Sein Gesicht unter einer schwarzen Kapuze versteckt, streift Jamie durch die Wildnis und versucht, spektakuläre Bilder zu schießen. Dass es diesmal allerdings gleich so spektakulär werden würde, hätte er nicht geahnt, bis er plötzlich einen brutalen Mord fotografiert, bei dem die Täter mit angsteinflößenden Dämonenmasken umherstreifen. Dumm nur, dass ihm sofort klar ist: Hier hat er es mit echten Dämonen zu tun. Als dann auch noch seine Mutter plötzlich ein Opfer dieser schrecklichen Gestalten wird, lässt er sich voller Trauer und Depression auf den mysteriösen Papa B ein, der ihm sofortige Erlösung verspricht. Doch mit neuem Lebensmut und besserem Aussehen ausgestattet, stellt er bald fest, dass er sich auf einen mörderischen Pakt eingelassen hat, der ihn wahrlich in den Vorhof der Hölle katapultiert…
Kritik:
Der Horrorthriller „Heartless“ hat nicht nur einen coolen Titel, sondern sieht auch noch sehr interessant aus. Mit einer beeindruckenden düsteren Atmosphäre kann er einen ganz besonderen Stil aufbauen und dem Zuschauer interessante Charaktere bieten. Kein Wunder, dass wir diesen Film nicht verpassen sollten.
Dämon mit Kapuze
Bereits auf den ersten Blick präsentiert uns der Film nämlich einen äußerst interessanten Charakter, der sich mit sehr introvertierten Charakterzügen zeigt und damit eine erstklassige Leistung abliefert. Im Gesicht durch ein herzförmiges Muttermal entstellt, lebt Jamie nämlich ein wahres Außenseiterleben und verbringt seine Freizeit ausschließlich mit der Fotografie, bei der er vor allem die Natur im Blickwinkel hat. Doch nun bekommt er es mit einem Mord zu tun, der ihn nicht mehr so schnell loslassen wird. Dabei ist gar nicht der Mord selbst das eigentlich faszinierende an „Heartless“, sondern eher die Aufmachung des Drumherums. Denn nicht nur Jamie selbst versteckt sich stets unter einer schwarzen, atmosphärischen Kapuze, sondern auch noch die mörderischen Dämonen sind ähnlich gekleidet. Im Grunde präsentieren die einen Spiegel seiner Seele und doch sind sie sein größter Feind, als Jamie sich auf einen brutalen Pakt einlässt.
Die Jagd nach den Herzen
Eigentlich ist das Motiv ja recht eindeutig und nachvollziehbar: Jamie leidet unter seinem entstellten Aussehen und wünscht sich nichts mehr, als eine neue Haut. Die will ihm der „Oberdämon“ Papa B natürlich bescheren und verlangt dafür einen teuflischen Pakt. Von nun an muss Jamie nämlich zum Auftragsmörder werden und seinem Mentor frische Herzen besorgen, die er seinen Opfern entreißt. Dabei mag uns manches Mal verwundern, dass die FSK an diesem Film tatsächlich nichts auszusetzen hatte. Oft gibt es nämlich zahlreiche brutale und blutige Szenen zu sehen, die es tatsächlich in sich haben. In Nahaufnahme zeigt uns „Heartless“ dann, wie Jamie einem Opfer den Brustkorb aufschneidet und ihm das Herz sprichwörtlich herausreißt. Schockierende Szenen lassen dabei nicht lange auf sich warten und Horrorfans werden ebenso auf ihre Kosten kommen, wie Mysteryliebhaber, die hier eine düstere Story geboten bekommen.
Der sarkastische Vermittler
Ein wenig hervorstechen kann allerdings auch die gekonnte Situationskomik mit viel schwarzem Humor und reichlich Sarkasmus. Nachdem Jamie sich nämlich auf den Pakt eingelassen hat, bekommt er es nicht nur mit imaginären Mädchen, sondern auch noch mit einem recht schrägen Mordvermittler zu tun. Der nämlich sucht mittels Wünschelrute nach geeigneten Waffen und kann uns mit seinen verrückten Dialogen immer wieder zum Lachen bringen. Sein Umgang mit Jamie, als der zunächst skeptisch ist, bleibt darüber hinaus ebenso amüsant, wie wahnwitzig. Gleichzeitig hat das imaginäre Mädchen natürlich auch eine gelungene Rolle als helfende Begleiterin ergattern können und verschafft dem Film eine gewisse Ironie. „Heartless“ werden wir also nicht so schnell vergessen und Genre-Fans sollten unbedingt zugreifen.
Fazit:
Packender Horrorthriller mit mysteriöser Atmosphäre, gutem Sarkasmus und einer mitreißenden Story. Ein Fest für Genrefans!