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    71 Into the Fire

    71 Into the Fire


    Land/Jahr:
    Südkorea 2010
    Genre:
    Kriegsfilm
    Regie:
    John H. Lee
    Darsteller:
    Kwon Sang-Woo
    Cha Seung-Won
    Shoi Seung-Hyan
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    116 Minuten
    Kaufstart:
    15. Februar 2011
    Label:
    Ascot Elite


    Im Jahre 1950 startete das totalitäre und kommunistische Nordkorea einen Angriffskrieg auf ihr Nachbarland Südkorea. Innerhalb kürzester Zeit wurde fast das gesamte Land überrannt und die Truppen konzentrieren sich auf das Gebiet um den Nakdong River. Da die Stadt Pohang nicht gerade als wahrscheinliches Angriffsziel gilt, beschließen die Südkoreaner, dort lediglich einige Studentensoldaten zu stationieren, um die Stadt zu verteidigen. Doch entgegen aller Erwartungen treffen sie dort plötzlich auf eine riesige Armee in der Überzahl, welche es nun zu besiegen gilt. Doch dieser Kampf, den die unerfahrenen jungen Studenten, die nicht einmal eine Ausbildung an der Waffe genossen haben, führen müssen, soll schnell in einem schrecklichen Blutbad enden…

    Kritik:
    Bereits seit Jahrzehnten dauert der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea an. Wenn man da als Außenstehender realisiert, dass bereits in den fünfziger Jahren, Krieg zwischen den beiden Ländern herrschte und eine Grenze zwischen dem kommunistischen Norden und dem demokratischen Süden gezogen wurde, kann man wohl erst richtig das Ausmaß dieser schwierigen Auseinandersetzung verstehen. Denn noch heute gelten die Nordkoreaner als einer der größten Feinde unserer globalisierten Welt und Menschenrechte werden dort nicht allzu groß geschrieben. „71 Into the Fire“ möchte uns allerdings von den schrecklichen Erlebnissen der 71 Studentensoldaten berichten, die in Pohang für den Süden ihr Leben riskierten.

    Der Soldat – Ein Mensch, wie Du und Ich
    Erschreckend mag dabei die Vorstellung sein, dass junge Studenten, teilweise vielleicht noch Jugendliche, völlig ohne Ausbildung an die Front geschickt werden, um ihr Land zu verteidigen, während die Truppen allmählich zuneige gehen. Doch während sie erst noch ihre große Klappe aufreißen können und altersgemäß auf dicke Hose machen, soll ihnen das Lachen schon bald vergehen, als sie mitten im Kriegsgebiet unter Beschuss stehen. Dann, wenn sie endlich begreifen, dass das Schlachtfeld weit schockierender ist, als sie es je für möglich gehalten hätten. Dann, wenn sie zitternd in Deckung stehen und sich kaum trauen, den Abzug zu betätigen, um den Feind zu erschießen. Oder aber dann, wenn sie einem kommunistischen Kindersoldat gegenüber stehen, der womöglich gerade einmal im Grundschulalter ist und dennoch von den Ideologien fest überzeugt ist. „71 Into the Fire“ ist es dabei gelungen, dieses brutale Schlachtfeld ins Detail genau darzustellen und die Gefühle und Geschehnisse um die 71 Soldaten perfekt zu schildern. Ganz anders als die üblichen „Kriegshelden“, die wir aus Hollywood so zu sehen bekommen, haben wir es hier mit jungen Menschen zu tun, die Ängste und Sehnsüchte haben und alles andere, als den neuen Rambo verkörpern. Stattdessen sehen wir normale Menschen, die täglich ihre Kameraden sterben sehen und damit hervorragende Charakterzeichnungen abliefern. Somit ist dieser Film zu einem Kriegsfilm geworden, der einen enormen Tiefgang mitbringt und dem Genre neue Richtlinien vergeben könnte.

    Schrecken der Schlacht
    Actionfans werden bei diesem Film dementsprechend sehr auf ihre Kosten kommen, denn „71 Into the Fire“ zappelt nicht lange. Bereits zu Beginn werden wir ohne Umschweife auf das Schlachtfeld geführt und in die Erlebnisse der Soldaten eingeweiht. Was zunächst im Soldatenstützpunkt beginnt, landet dann schnell in einem brutalen Krieg, der sich über fast zwei Stunden auf packende Weise in die Länge zieht. Fast ununterbrochen bekommen wir dabei Schießereien und Kämpfe auf einem Kriegsschauplatz zu sehen, bei dem die Kugeln nur so um sich fliegen und Granaten vor den Füßen explodieren. Drastisch zeigt der Film dabei auf realistische Weise die tatsächlichen Geschehnisse in einem Krieg. Aber auch die Verluste und die tiefe Trauer und Verzweiflung, die einem Soldaten dabei überkommt. Blutüberströmte Leichen sollen wir in Massen zu sehen bekommen und nahestehende Kameraden werden getötet und das ohne zu sehr Partei zu ergreifen. Denn selbst die Nordkoreaner sollen in einem Moment der Güte durchaus nicht ausschließlich als Monster dargestellt werden, sondern ebenso als Menschen, die in einem sinnlosen Krieg zu Tode kommen. Wie dem auch sei: Der Krieg mag sinnlos sein – eine Sichtung dieses Films ist es definitiv nicht. Im Gegenteil, Fans von knallharten Kriegsfilmen sei „71 Into the Fire“ sehr ans Herz gelegt.

    Fazit:
    Knallharter Kriegsfilm über die 71 Studentensoldaten von Pohang, der mit enormen Tiefgang und einem schockierenden Realismus überzeugen kann. „71 Into the Fire“ gönnt dem Zuschauer keine Verschnaufpause.