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    47 Meters Down: Uncaged

    47 Meters Down: Uncaged


    Land/Jahr:
    USA / GB 2019
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Johannes Roberts
    Darsteller:
    Sophie Nélisse
    Nia Long
    John Corbett
    Sistine Rose Stallone
    Corinne Foxx
    Brianne Tju
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    90 Minuten
    Kaufstart:
    20. Februar 2020
    Label:
    Concorde

    Für die neue Umgebung, in die die junge Mia mit ihrer Familie gezogen ist, kann sie sich bisher nur schwer begeistern. In der Schule gilt sie als Außenseiterin und wird von den Mitschülerinnen gemobbt und auch ihre Stiefschwester hält sich bisher auf Abstand. Zumindest, bis die beiden plötzlich Tickets für einen gemeinsamen Bootsausflug von ihrem Vater geschenkt bekommen. Von den Freundinnen Alexa und Nicole kurzerhand zu einem aufregenderen Trip überredet, begeben sich die vier auf einen Tauchgang abseits der touristischen Hotspots. Tief in die dunklen Tunnel einer verborgenen alten Maya-Stadt soll es dabei gehen, die ihr Vater erst kürzlich mit seinem archäologischen Team entdeckt hat. Doch noch ahnen sie nicht, dass die verlassenen versunkenen Gemäuer zugleich die Heimat einiger blutrünstiger weißer Haie ist, die sich auf ungewöhnliche Weise entwickelt haben…

    Kritik:
    Ein einfach gestrickter Tierhorror reicht manchmal schon aus, um das Publikum in seinen Bann zu ziehen und ihm den Schweiß auf die Stirn zu treiben. Das hat auch der Vorgänger bereits bewiesen, der vor einigen Jahren als kleiner Überraschungs-Hit galt. „47 Meters Down: Uncaged“ hat mit eben diesem allerdings nicht mehr allzu viel gemeinsam.

    Der Horror eines Teeniedramas
    Wie der Titel schließlich bereits vermuten lässt, werden abenteuerlustige Touristen hier nicht mehr in einem Käfig eingesperrt in die Tiefe geschickt, um Haien auf atemberaubende Weise ein wenig näher zu kommen, sondern man verzichtet gleich ganz auf den Käfig. Stattdessen hat sich Regisseur Johannes Roberts dazu entschlossen, „47 Meters Down: Uncaged“ wie einen typischen Teenie-Horrorfilm zu inszenieren – die obligatorische Mobbinggeschichte natürlich inklusive. Dabei könnte der beinahe albern wirkende Versuch, eine Charaktereinführung einzubauen, wohl klischeehafter kaum sein: Von kichernden bösen Mitschülerinnen über distanzierte Stiefschwestern mit der typischen Problematik einer Patchwork-Familie bis hin zu gewöhnlichen Mutproben, die – wie bequem für das Drehbuch – in einer Katastrophe enden, ist hier so ziemlich alles dabei, was die Macher in der Mottenkiste des Teeniefilm-Genres gefunden haben.

    Die Konstruktion von Klischees
    Generell ist „47 Meters Down: Uncaged“ ohnehin so erschreckend konstruiert ausgefallen, dass der Streifen schon ernsthafte Probleme mit seiner Glaubwürdigkeit bekommt. Eingestreute Zufälle, welche die Geschichte recht gewollt in eine bestimmte Richtung lenken, werden da einfach deutlich zu regelmäßig eingestreut. Da liegt die Tauchausrüstung bei ihrem kleinen Schwimmabenteuer natürlich ebenso bereit, wie das Ende eines Seils irgendwo im Nirgendwo endet und der Ausgang der Geschichte wird so dermaßen vorhersehbar, dass es den Zuschauer spätestens zur Mitte des Films zu langweilen beginnt. Hat man nämlich den ein oder anderen eher mäßigen Horrorfilm in der Vergangenheit schon gesehen, dürfte es dem Genrefan wohl nicht allzu schwer fallen, sofort zu erahnen, welche der vier Protagonisten in diesem Film wohl als erstes den Haien zum Opfer fallen wird. Spannungsaufbau funktioniert jedenfalls anders.

    Kreatives Creature Design – mit Logikfehlern
    Dummerweise kommt bei „47 Meters Down: Uncaged“ ein weiteres Problem auch gleich obendrauf, denn auch auf Logikfehler möchte der Streifen natürlich ebenso wenig verzichten. Schlimm genug, dass Roberts die Dramatik in seinem Film wie Paukenschläge mit entsprechender Musikbegleitung ankündigt, so sind Geräusche und Unterwasser-Musikanlagen natürlich ohne jegliche Dämpfung durch das Wasser zu hören, als würden sie im heimischen Garten abgespielt. Kann man nun über all diese zahlreichen Schwächen des Films noch hinweg sehen, bekommt man aber immerhin ein bisschen Kreativität beim Creature Design geboten. Haie, deren Physiologie sich durch die über Generationen vorliegende Abwesenheit jeglichen Lichts verändert hat, haben zumindest einige optische Reize. Man muss an dieser Stelle aber vermutlich nicht erwähnen, dass eine immer noch vorhandene Population gleich der nächste Logikfehler wäre, wenn Haie so lange in einer Höhle eingesperrt sind, dass bei ihnen bereits eine Evolution stattgefunden hat.

    Fazit:
    Nachdem der erste Teil von „47 Meters Down“ noch ein durchaus spannender Überraschungs-Hit war, arbeitet sich der Nachfolger nicht nur an einer gänzlich anderen Story ab, sondern entwickelt sich leider obendrein zu einem übermäßig konstruiert wirkenden No-Brainer voller Teeniefilm-Klischees.

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