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    10 Minutes Gone

    10 Minutes Gone


    Land/Jahr:
    USA / CDN 2019
    Genre:
    Action
    Regie:
    Brian A. Miller
    Darsteller:
    Bruce Willis
    Michael Chiklis
    Kyle Schmid
    Meadow Williams
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    92 Minuten
    Kaufstart:
    6. Februar 2020
    Label:
    Tiberius Film

    Verbrecherboss Rex heuert Frank und seine Crew an, extrem wertvolle Juwelen aus einem Banktresor zu stehlen. Eigentlich war der Coup perfekt geplant und doch geht einiges schief: Auf dem Fluchtweg überwältigt, kann sich Frank plötzlich nicht mehr an die letzten zehn Minuten erinnern. Die Juwelen sind weg und sein Bruder obendrein brutal ermordet. Für Frank steht damit fest: Er muss den Verräter in den eigenen Reihen ausfindig machen und den Mord an seinem Bruder rächen. Doch welche Rolle spielt Rex bei diesem Plan?

    Kritik:
    Die großen Glanzzeiten von Bruce Willis dürften sicher inzwischen auch gute dreißig bis vierzig Jahre in der Vergangenheit liegen. Mittlerweile versucht sich der einstige Actionstar aus „Stirb langsam“ auch mit kleineren Rollen über Wasser zu halten – und gehört damit zu jenen Altstars, die sich auch für einen Direct-to-DVD-Release nicht zu fein sind.

    Bruce Willis gibt das Zepter ab
    Man sollte angesichts der großen Ankündigung auf dem Cover trotzdem erwarten können, von einem solch titelgebenden Star auch eine etwas größere Rolle geboten zu bekommen. Bruce Willis-Fans werden dabei aber schnell enttäuscht: Der einstige John McClane ist zwar durchaus desöfteren zu sehen, bekommt von den Actionszenen aber praktisch keine einzige ab. Die eigentliche Hauptfigur übernimmt stattdessen der kräftig gebaute Michael Chiklis, der mit Muskeln und Glatze durchaus eine solide Actionfigur abgibt. Willis hingegen beschränkt sich darauf, sich fast den gesamten Film über in nur einem einzigen Raum aufzuhalten. Von da telefoniert er herum oder berät sich mit seinen Komplizen, was bei dem eigentlich so hervorragend geplanten Auftrag wohl schiefgelaufen sein könnte. Und damit ist Bruce Willis sichtlich unterfordert, denn es wirkt geradezu so, als würde er sich bei den Telefonaten mit Chiklis regelrecht langweilen. Einziges Highlight ist und bleibt an dieser Stelle seine gewohnte Synchronstimme – wenngleich wir auf die üblichen coolen Sprüche wohl leider verzichten müssen.

    Charakter – wer braucht denn sowas?
    Dass Bruce Willis die Action-Hauptrolle nicht übernommen hat, ist allerdings nicht nur wegen seines Bekanntheitsgrades schade, sondern auch, weil wir mit ihm immerhin einen gestandenen Charakterdarsteller geboten bekämen, der einen schwachen Film notfalls auch einmal alleine tragen könnte. Interessante Charaktere nämlich gibt es in „10 Minutes Gone“ erschreckend wenig. Vom Drehbuch scheint das sicherlich durchaus gewollt zu sein, denn mit dem direkten Einstieg in die Bankraubaction hat der Streifen wohl offenbar keine Lust auf große Umschweife. Dabei versäumt er allerdings auch, den Figuren einen spannenden Charakter oder überhaupt eine nennenswerte Vorgeschichte zu verpassen. Lediglich Chicklis sticht zumindest durch den Umfang seiner Rolle noch einigermaßen hervor, die restlichen Darsteller hingegen wären allesam vollkommen austauschbar. Das allerdings liegt nicht unbedingt an schlechten Schauspielern, sondern daran, dass „10 Minutes Gone“ einfach überhaupt keine Charakterzeichnung vorsieht.

    Austauschbar bis zur Hauptfigur
    Um welche Menschen es sich bei Franks Crew wohl handeln mag, bleibt über die gesamte Laufzeit des Films komplett im Dunkeln. Regisseur Brian A. Miller scheint das nämlich für vollkommen überflüssig zu halten. Die Story von „10 Minutes Gone“ ist dementsprechend so dünn, dass sich der Actionfilm auf den Raub und die anschließende Suche nach dem Verräter mitsamt seinen Auseinandersetzungen beschränkt. Nicht einmal die von Michael Chiklis gespielte Hauptfigur bekommt genügend Spielraum, um Frank zu einem nennenswerten Charakter zu formen. Familie, Motive, besondere Eigenschaften – wer braucht das schon? Dass Chiklis immerhin in der Lage ist, eine Waffe zu halten und mit dieser außergewöhnlich schlecht zu zielen, scheint den Machern dieses Filmes dann auch schon auszureichen, um einen kompletten Film zu inszenieren. Da muss man schon hartgesottener Actionfan sein, der sich mit einer minimalistischen Beschränkung auf Schießereien zufrieden gibt, um „10 Minutes Gone“ etwas abgewinnen zu können.

    Fazit:
    Der Actionstreifen mit Hollywood-Star Bruce Willis auf dem Covermotiv enttäuscht nicht nur damit, dass wir Willis in keiner einzigen Actionszene zu sehen bekommen, sondern verzichtet auch noch gänzlich auf jegliche Form der Charakterzeichnung. „10 Minutes Gone“ ist ein äußerst stupider B-Actioner, bei dem man das Hirn getrost abschalten kann.

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