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    Gigantisch

    Gigantisch


    Land/Jahr:
    USA 2008
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Matt Aselton
    Darsteller:
    Paul Dano
    Zooey Deschanel
    John Goodman
    Zach Galifianakis
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    94 Minuten
    Kaufstart:
    21. April 2011
    Label:
    Donau Film


    Brian ist ein netter und liebenswerter, aber auch sehr eigensinniger junger Mann: Seit seiner Kindheit träumt er bereits davon, endlich ein chinesisches Baby adoptieren zu können, das er ganz allein großziehen darf. Um sich endlich diesen Traum erfüllen zu können, pflegt er nicht nur Kontakt zu entsprechenden Behörden, sondern verdient sich auch seinen Lebensunterhalt als Bettenverkäufer. Dumm nur, dass seine Pläne schon bald durch eine besondere Person durchkreuzt werden, als plötzlich ein Kunstsammler mit Rückenproblemen den Laden betritt. Nun dauert es nämlich nicht mehr lange, bis sich Brian in dessen exzentrische Tochter verliebt, die von seinen Adoptionsplänen zunächst gar nicht so begeistert ist. So lassen die Probleme nicht lange auf sich warten, zumal Brian auch noch von einem mysteriösen, schießwütigen Obdachlosen verfolgt wird…

    Kritik:
    Ein kleines deutsches Label, das bisher noch nicht viel von sich hat hören lassen und trotzdem einen kleinen Blockbuster am Start hat: Mit „Gigantisch“ präsentiert uns Donau Film offensichtlich auch gleich eine wirklich starbesetzte Liebeskomödie, die mit John Goodman und Zach Galifianakis einige bekannte Darsteller mitliefert. Da scheint es gar nicht so viel auszumachen, dass die Story auf den ersten Blick recht gewöhnlich klingt und uns einmal mehr einen jungen Mann präsentiert, der sich in ein eigenwilliges Mädchen verliebt. Doch nicht so voreilig: „Gigantisch“ ist keineswegs, wie es auf den ersten Blick scheint.

    Offene Beziehung?
    Anders, als viele vergleichbare Liebeskomödien zeigt sich „Gigantisch“ keineswegs von einer typischen und kitschigen Seite, sondern hält sich etwas mehr an der Realität. Statt uns also einen Charakter zu präsentieren, der sich Hals über Kopf in ein Mädchen verliebt, geht es wesentlich offener und unkomplizierter zur Sache. So stellt die junge Harriet doch einfach ganz unverbindlich die Frage, ob ihr Gegenüber doch Lust auf eine schnelle Nummer hat und schon ist die Liebesgeschichte in vollem Gange. Oder handelt es sich vielleicht doch eher um eine Sex-, statt um eine Lovestory? Auf jeden Fall zeigt sich der Film von einer ungewöhnlich offenen und unverklemmten Seite, die man von den Amerikanern ganz und gar nicht gewohnt sind. Und das, obwohl wir hier nun wirklich nicht gerade viel nackte Haut zu sehen bekommen.

    Exzentrische Charaktere
    Statt sich also auf pubertären Humor der untersten Schublade einzulassen, konzentriert sich „Gigantisch“ voll auf die Charaktere. Das mag vielleicht nicht immer so lustig sein, wie wir uns erhoffen, macht den Film aber ungemein unterhaltsamer. Ein wenig erinnern die Figuren sogar an so manchen Woody Allen-Film, obwohl dies sicherlich ein wenig hochgegriffen sein mag, da dieser Genrevertreter wohl nicht ganz an dessen Größer herankommt. Bei den Charakterzeichnungen liefert uns der Film allerdings ähnliche Qualitäten, zumal nahezu jede Figur sich sehr exzentrisch zeigt und völlig von gesellschaftlichen Normen abweicht. Sei es nun der schüchterne Bettenverkäufer, der sich entgegen seines Persönlichkeitsprofils auf unkomplizierten Sex einlässt, oder die junge Frau, die sich auf den ersten Blick überhaupt nicht auf feste Bindungen einlassen will – niemand zeigt sich hier in einer stereotypischen Rolle, womit „Gigantisch“ so einige Pluspunkte sammeln kann. Ganz nebenbei bietet der Mitarbeiter des Lieferservices obendrein noch einige Lacher und „Hangover“-Star Zach Galifianakis zeigt sich als schießwütiger Obdachloser in einer wahrlich außergewöhnlichen Rolle, dessen Motiv sich nicht so recht erschließen lässt.

    Oberflächliche Tragikomödie
    Trotz den durchaus positiven Seiten kann man „Gigantisch“ aber definitiv nicht als Meisterwerk bezeichnen, denn was sich zunächst als Liebeskomödie schimpft, zeigt sich dann doch eher als Tragikomödie. Insgesamt fehlen dem Film aber die intensiven Ausnahmesituationen und die hohe Dramatik, die wir von einem solchen Titel erwarten würden. Und auch die großen Lacher lassen lange auf sich warten, sodass unsere Lachmuskeln sicherlich nicht allzu stark strapaziert werden. Damit bietet „Gigantisch“ kaum Wert für eine mehrmalige Sichtung und bietet uns eher ein kurzweiliges Vergnügen, statt eine Inszenierung, die uns im Gedächtnis bleiben wird.

    Fazit:
    Solide Liebeskomödie mit überzeugenden exzentrischen Charakteren, aber wenig Dramatik.