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    Gangster Chronicles

    Gangster Chronicles


    Land/Jahr:
    USA 2013
    Genre:
    Actionkomödie
    Regie:
    Wayne Kramer
    Darsteller:
    Brendan Fraser
    Elijah Wood
    Paul Walker
    Vincent D'Onofrio
    Thomas Jane
    Lukas Haas
    Norman Reedus
    Matt Dillon
    Kevin Rankin
    Chi McBride
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    112 Minuten
    Kaufstart:
    29. August 2014
    Label:
    Universum Film

    Rund um das Pfandleihhaus von Alton geschehen wirklich seltsame Dinge, während der Besitzer kaum etwas davon ahnt. Die rechtsextremen Meth-Junkies Raw Dog und Randy benötigen unbedingt neuen Stoff und wollen dafür ihren eigenen Drogendealer überfallen. So blöd die Idee auch zu sein scheint, liegt die dafür benötigte Schrotflinte natürlich ausgerechnet bei Alton im Pfandleihhaus. Dort taucht unterdessen der frisch verheiratete Richard auf, der eigentlich den Ring seiner Frau zwecks Flitterwochenreise verkaufen wollte, als er plötzlich den Ring seiner Ex-Frau in der Vitrine des Pfandleihers entdeckt. Unter allen Umständen seine Frau aufspüren wollend, startet er eine brutale Odyssee durch den halben Ort, nur um ein schreckliches Ereignis zu entdecken, das indirekt mit dem Elvis-Imitator Ricky zusammenhängt, der genau zur selben Zeit ausgerechnet auf dem nebenan liegenden Jahrmarkt seine Show halten will und dafür einen Pakt mit dem Teufel eingehen muss. Am Ende sollen all diese einander völlig unbekannten Personen auf erstaunliche Weise in Verbindung stehen…

    Kritik:
    Wenn die Besetzungsliste gleich um die zehn berühmte Hollywood-Stars umfasst, mag das zwar zunächst den unerfahrenen Filmzuschauer locken, doch der Kenner unter den Heimcineasten ahnt da meist nichts Gutes. In den letzten Jahren haben sich schließlich zahlreiche Filme, in denen sich Stars gegenseitig die Klinke in die Hand drückten, eher als Flop erwiesen. „Gangster Chronicles“ soll da ausnahmsweise eine lang ersehnte Ausnahme sein.

    Indirekter Episodenfilm
    Eigentlich, so lässt die Story auf den ersten Blick vermuten, handelt es sich bei diesem durchgeknallten Film um einen richtigen Episodenfilm. In drei Handlungssträngen erleben völlig verschiedene und miteinander kaum bis gar nicht bekannte Personen gänzlich individuelle, aber allesamt gleichermaßen verrückte Dinge und sollen auf erstaunliche, noch nicht absehbare Weise letztendlich in Verbindung stehen. Dabei übertreffen sich die Stars beinahe gegenseitig und ziehen uns mit ihrer Handlung immer mehr in ihren Bann. Das Interessante daran: Eigentlich handelt es sich gar nicht um getrennte Episoden, sondern jeder Handlungsstrang geschieht praktisch parallel im selben Ort. Ein außergewöhnlicher Film mit deutlich mehr Hauptcharakteren, als wir dies eigentlich gewohnt sind – umso genialer letztendlich, wie die Handlungen am Ende auf ziemlich verstörende Weise zusammenführen. Doch – man muss zugeben – das ist längst nicht der Punkt, denn die Darsteller selbst sorgen dabei für den eigentlichen Funfaktor. Neugierig gemacht? Dann wartet ab, welche verrückten Rollen euch die Stars zu bieten haben.

    Der ausländerfreundliche Nazi
    Der etwa vor einem Jahr plötzlich verstorbene Paul Walker glänzt hier nämlich in seinem vorletzten Streifen, den er zu Lebzeiten noch vollständig zu Ende drehen konnte. Seine Rolle könnte zugleich allerdings auch auf abgedrehte Art ein kleiner Meilenstein sein, denn noch nie haben wir ihn so erlebt, wie wir ihn in „Gangster Chronicles“ erleben werden. Er spielt – an der Seite von Kevin Rankin einen Neonazi. Das klingt jetzt zwar nicht sonderlich ruhmreich, hat es aber in sich: Die beiden sind nämlich nicht nur völlig durchgeknallte Spinner, die vor lauter Crystal Meth gar nicht mehr wissen, wie ihnen im Leben geschieht – sie wissen vor allen Dingen gar nicht, wieso sie eigentlich Nazis sind. In absolut schrägen Dialogen (vermutlich die schrägsten, die Paul Walker je drehen durfte), philosophieren die beiden teilweise mit Hakenkreuzen tätowierten Nazis schließlich darüber, dass sie doch eigentlich weder Farbige, noch Juden wirklich hassen und doch irgendwie ziemlich unrassistische Nazis sind. Verrückt nicht wahr? Aber das macht „Gangster Chronicles“ auch aus.

    Matt Dillon auf Rachefeldzug
    Andererseits muss man allerdings zugeben, dass Walker und Rankin beide hinsichtlich der schauspielerischen Leistungen noch übertroffen werden. Und zwar dann, wenn Matt Dillon und Elijah Wood ins Spiel kommen. Ersterer findet schließlich den Ring seiner Ex-Frau und schlägt sich mit allen Waffen, die er unterwegs so finden kann, durch das kleine amerikanische Kaff durch, um seine geliebte verschollene Frau zu finden. Ob Morgenstern, Angelhaken oder gleich der Hammer aus dem Werkzeugkasten: Matt Dillon ist jedes Mittel recht, um seine Widersacher das Fürchten zu lehren – und spielt seine Rolle auf leicht überzeichnete Weise mit viel Sarkasmus durch seine Körpersprache. Dass ausgerechnet Elijah Wood dabei den Erzfeind und Psychopathen spielt, der für verstörende und erschreckende Bilder sorgen wird, verschafft ihm obendrein noch einen würdigen Gegner. Man muss schon zugeben: Eigentlich wäre ein kompletter Thriller, in denen die Storyline der beiden im Mittelpunkt steht, auch völlig ausreichend gewesen, stehlen sie schließlich jedem anderen die Show. Danach kann Brendan Fraser als Elvis-Imitator nämlich nicht mehr viel reißen – und da liegt, trotz des grandiosen Endes, die kleine Schwäche von „Gangster Chronicles“. Nichts desto trotz absolut sehenswert.

    Fazit:
    „Gangster Chronicles“ ist nicht nur der vorletzte Film mit Paul Walker, sondern auch einer der abgedrehtesten und verrücktesten Filme, in denen er je mitspielen durfte. Lässt man sich darauf ein, zieht der Streifen einen in seinen Bann – und macht richtig Fun.

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