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    Es – Kapitel 2

    Es – Kapitel 2


    Land/Jahr:
    USA 2019
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Andy Muschietti
    Darsteller:
    James McAvoy
    Jessica Chastain
    Isaiah Mustafa
    Bill Hader
    Jay Ryan
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    169 Minuten
    Kaufstart:
    23. Januar 2020
    Label:
    Warner Bros.

    In ihrer Kindheit haben der Bibliothekar Mike Hanlon und seine Freunde einige schreckliche Erlebnisse durchgemacht. Von einer mysteriösen dunklen Macht in Gestalt eines Clowns heimgesucht, mussten sie schon im frühen Alter um ihr Leben kämpfen. Heute, genau 27 Jahre später, haben sie die Ereignisse aber größtenteils schon vergessen und genießen ein völlig neues Leben in einer fremden Stadt. Nur Mike ist in seiner Heimat zurückgeblieben und hat die Geschehnisse niemals vergessen. Als er eines Tages erneut auf den unheimlichen Clown stößt, ist für ihn sofort klar, dass alles noch einmal von vorn los geht. Doch nur gemeinsam werden sie „Es“ noch einmal besiegen können…

    Kritik:
    Die Neuverfilmung des Stephen King-Klassikers „Es“ war in den vergangenen Jahren vermutlich einer der am meisten gehypten Horrorfilme, die hierzulande in den Kinos zu sehen waren. Einiges hatte sich verändert, insbesondere hinsichtlich der optischen Erscheinung. Schon seit dem ersten Teil scheiden sich allerdings die Geister, ob bedrohlichere CGI-Effekte auch tatsächlich einen besseren Film ausmachen.

    Wie aus dem Gesicht geschnitten
    Fans allerdings dürften sich dennoch ziemlich freuen: Kapitel 2 des Remakes setzt nahtlos genau da an, wo der Vorgänger beendet wurde. Genau 27 Jahre nachdem sich die einst jungen Freunde schworen, für immer gemeinsam gegen den Clown „Es“ zu kämpfen, müssen diese noch einmal gegen eben diese Kreatur antreten. Da findet sich gleich zu Beginn auch schon das wohl größte Highlight des Films: Beim Casting nämlich zeigten die Macher ein unglaublich gutes Gespür für die Auswahl der Darsteller. Die erwachsenen Schauspieler sehen ihren jüngeren Ebenbildern aus dem vorherigen Teil schließlich wie aus dem Gesicht geschnitten aus. Ein leichtes dürfte es da sein, die Figuren erneut wiederzuerkennen und sich selbst an die Charaktereigenschaften zu erinnern.

    Langatmige Erzählstruktur
    Das allerdings ist auch nicht sonderlich schwer, denn „Es – Kapitel 2“ liefert dem Zuschauer nahezu ununterbrochen einen Vergleich. Auf welche Situation die Freunde auch treffen, folgt unwesentlich später auch schon der ach so wichtige Flashback, in dem wir die Erinnerungen aus der Kindheit noch einmal bewundern können. So schön es dabei auch sein mag, die Jungdarsteller aus dem ersten Teil noch einmal zu sehen, die hier allesamt sehr souveräne Leistungen abliefern, behindert das die Erzählstruktur doch gewaltig. Denn insgesamt verbringt „Es – Kapitel 2“ gefühlt die komplette Hälfte seiner gesamten Laufzeit damit, Erinnerungen zu zeigen. Damit kommt der Streifen insgesamt auf eine Laufzeit von fast drei Stunden, von der etwa die Hälfte nur wenig zur eigentlichen Handlung beitragen. „Weniger ist manchmal mehr“ lautet wohl auch hier die Devise und die Fortsetzung hätte ohne Zweifel davon profitiert, die zahlreichen Flashbacks deutlich zu verringern und sich stattdessen auf die nun erneute Bedrohung durch „Es“ zu konzentrieren.

    Surrealismus weicht CGI-Terror
    Seit je her ist die neue Darstellung des Horror-Clowns allerdings jener Punkt, der nicht bei allen Fans auf viel Gegenliebe stößt. Im Vergleich zum Original aus dem Jahre 1990 setzen die beiden Remakes nämlich auf deutlich mehr CGI-Effekte. Das sieht zwar optisch beeindruckender aus, hat aber den großen Nachteil, dass „Es“ bei weitem unrealer aussieht als noch der originale Clown von damals. Sobald der Clown dabei seinen Mund öffnet und die scharfen Reißzähne zeigt, ist es mit dem Horror oftmals vorbei, da ein offensichtlich animierter Clown einfach keinerlei Bedrohlichkeit ausstrahlt und auch nicht im geringsten angsteinflößend ist. Der übertriebene Einsatz von CGI-Effekten bei gleichzeitiger Oberflächlichkeit der Figuren ist somit also leider auch der Schwachpunkt von „Kapitel 2“: Durch die mangelnde Greifbarkeit des Horrors funktioniert der einstige Grusel des ursprünglich unheimlichen Clowns heute einfach kaum noch. Auch hier gilt erneut: Weniger ist manchmal mehr.

    Horror mit dem Holzhammer
    Das wird dann erst recht deutlich, wenn „Es – Kapitel 2“ zunehmend an Fahrt aufnimmt und die Horrorszenen ihre Häufigkeit deutlich steigern. Dann nämlich wird klar, dass die Remakes in eine völlig andere Richtung gehen: Statt subtilem, surrealen Horror entwickelt sich dieser Streifen zu einem wahren Terrorfilm, der stellenweise geradezu anstrengend ist. Fast so als wollte man dem Publikum die Horrorszenen mit dem Holzhammer in den Kopf hauen, so haut auch der Clown nur allzu gerne hyperaktiv seinen Kopf gegen irgendeine Wand, um den Zuschauer mit erdrückender Gewalt zu terrorisieren. Das mag zwar sicherlich seine Fans haben, Atmosphäre kommt dabei allerdings nicht auf und nicht einmal als Jumpscares funktionieren die Horrormomente in Ermangelung eines guten Timings. Dabei dürfte wohl unbestreitbar sein: Das größte Problem eines Horrorfilms ist, wenn der eigentliche Horror einfach nicht funktionieren will.

    Fazit:
    Terror statt Horror: Das Remake des Stephen King-Klassikers ersetzt surrealen Grusel durch CGI-Horroreffekte mit dem Holzhammer und wird auch durch seine Länge eher zu einem anstrengenden, als unterhaltsamen Film. Immerhin die Darsteller, die ihren jüngeren Alter Egos aus dem Vorgänger wie aus dem Gesicht geschnitten ähneln, liefern solide Leistungen ab.

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