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    Doctor Who – Staffel 9

    Doctor Who – Staffel 9


    Land/Jahr:
    GB 2015
    Genre:
    Serie / Sci-Fi
    Regie:
    Diverse
    Darsteller:
    Peter Capaldi
    Jenna Coleman
    Alex Kingston
    Maisie Williams
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    625 Minuten
    Kaufstart:
    18, März 2016
    Label:
    Polyband

    Während der Doktor einmal mehr auf Reisen ist und offenbar von seinem baldigen Ableben überzeugt ist, geschehen in der britischen Metropole London mal wieder mysteriöse Ereignisse. Wie durch Geisterhand scheinen die Flugzeuge in der Luft zu stehen und sich nicht mehr fort zu bewegen. Für Clara ist klar: Sie muss nicht nur mit UNIT in Kontakt treten, sondern vor allem auch den Doktor finden. Keine ganz so leichte Aufgabe, wenn ausgerechnet dessen Erzfeindin Missy offenbar die einzige zu sein scheint, die den berühmten Zeitreisenden jetzt noch auffinden kann. Doch bevor die nächste Dalek-Invasion droht und die Clara auf alte Widersacher stößt, muss sie wohl oder übel einen Pakt mit dem Teufel eingehen. Da lassen die nächsten Abenteuer mit den Timelords natürlich nicht lange auf sich warten…

    Kritik:
    Hat man die Staffel nicht bereits im britischen Fernsehen oder im Pay-TV verfolgt, dürfte die Wartezeit unerträglich lang vorgekommen sein. Nach einem Jahr Pause geht die britische Science-Fiction-Serie rund um Peter Capaldi als Doktor nun in die neunte Staffel. Und während sich Steven Moffat einmal mehr faszinierende Geschichten ausgedacht hat, nutzt er die Gelegenheit auch für ein Wiedersehen mit alten Bekannten.

    Classics lassen grüßen
    Nachdem schließlich Peter Capaldi den klassischen und den modernen Doktor endlich vereinen sollte, dient die neunte Staffel schließlich auch dazu, inhaltlich größere Parallelen zu schaffen. Kein Wunder also, dass es sich Steven Moffat nicht nehmen lässt, auch einen Bezug auf die klassische Serie nehmen zu wollen. Mit bekannten Widersachern wie etwa dem Dalek-Erschaffer Davros man dafür auch die perfekten Figuren für dieses Vorhaben gefunden. Doch wer dachte, dass er es bei Bezügen zur Classic Serie belassen würde, hat sich getäuscht. Auch ein Wiedersehen mit David Tennant, Matt Smith und zu guter Letzt etwas ausführlicher mit Alex Kingston als River Song macht die neunte Staffel zu einem kleinen Highlight. Ganz zu schweigen, von doch mitunter etwas gewöhnungsbedürftigeren Charaktereigenschaften des Doktors, wie etwa seiner neuen Vorliebe für elektronische Gitarren. Allerdings auch eine Gelegenheit, einige Eigenschaften des realen Peter Capaldi in die Rolle mit einfließen zu lassen, was sie umso authentischer macht. Spannend.

    Horror und Humor
    Insgesamt fällt aber doch auf, dass die neunte Staffel von „Doctor Who“ in vielen Episoden deutlich düsterer und gruseliger ausgefallen ist, als noch die vorherigen Staffeln. Langjährige Fans und Zuschauer wissen allerdings: Wird es einmal düsterer, bringt das mitunter auch die besten Episoden zum Vorschein. Hat man ähnliches also damals noch gemeinsam mit David Tennant auf einer Raumstation erlebt, so geht es dieses Mal ein wenig tiefer unter den Meeresboden: Hier trifft Peter Capaldi in der Rolle des Doktors unter anderem auf vermeintliche Geister. Doch selbst wandelnde Sandmänner und eine persönliche Hölle für den Doktor sollen hier nicht fehlen. Dass man jene gruseligen Szenen dann allerdings auch mit sarkastisch anmutenden Humor aufpeppt, erinnert stellenweise sogar an den neunten Doktor Christopher Eccleston. Da wundert es uns auch nicht weiter, wenn Capaldi hier und da dessen identische Wortwahl nutzt, sofern er nicht gerade mit seiner eigenen Art den coolen Rocker versucht raushängen zu lassen. Capaldi ist eben einmal mehr gewohnt schräg und sorgt in typischer Doctor Who-Manier für spezielle Eigenheiten seiner Figur.

    Fortlaufende Handlung
    Apropos Classics: Das Wiedersehen mit alten Charakteren ist unterdessen nicht das Einzige, was uns an die klassischen Episoden erinnert. In der neunten Staffel setzt man nämlich neuerdings auch auf zusammenhängende Episoden, sodass ein Großteil der Staffel tatsächlich aus Doppelfolgen besteht. Auch die alten Staffeln, die bis in die 80iger Jahre hinein liefen, setzen auf dieses Konzept und boten häufig drei bis vier zusammenhängende Episoden mit jeweils etwa fünfundzwanzig Minuten. Mit hier nun jeweils 45-minütigen Doppelfolgen setzt man stilistisch dort an und kommt ungefähr auf eine ähnliche Länge. Typisch für Showrunner Steven Moffat ist allerdings, dabei auf eine weitaus größere Komplexität zu setzen: So wechselt er innerhalb der Doppelfolgen nicht nur häufiger die Spielorte, sondern setzt nicht selten auf Zeitparadoxons, die manchem Zuschauer vielleicht einen kleinen Knoten im Kopf erzeugen. Vor allem zu Beginn der neunten Staffel kann das wegen der mitunter hektisch wirkenden Ortswechsel zunächst verwirrend erscheinen, kommt aber spätestens ab der dritten Folge allmählich zu einem Höhepunkt. Und mit der „Invasion der Zygonen“ bringt man dann sogar eine Doppelfolge ein, die ihre Stärken vollends entfalten kann und definitiv in den modernen Stil der Serie passt. Dass man zudem mit „Game of Thrones“-Darstellerin Maisie Williams auf eine Figur setzt, die gleich in drei Handlungssträngen durch die gesamte Serie hinweg immer wieder auftaucht und starke Präsenz zeigt, ist neu und beweist die Experimentierfreude von Moffat. Alles in allem ist die neunte Staffel also einmal mehr eine absolut sehenswertes Spektakel, auch wenn man vielleicht nicht hundertprozentig mit der Bestzeit unter David Tennant mithalten kann. Aber das ist wahrlich meckern auf hohem Niveau.

    Fazit:
    Mit Anspielungen auf die Classic Series, längeren und komplexeren Handlungssträngen, dem Einfügen spezieller Charaktereigenschaften des realen Peter Capaldi und wiederkehrenden zentralen Figuren schafft es Steven Moffat hervorragend, das klassische und moderne „Doctor Who“ zu vereinen. Eine durchweg starke und abwechslungsreiche Staffel.

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