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    Der Tatortreiniger 4

    Der Tatortreiniger 4


    Land/Jahr:
    D 2014
    Genre:
    Serie / Comedy
    Regie:
    Arne Feldhusen
    Darsteller:
    Bjarne Mädel
    Katharina M. Schubert
    Michael Maertens
    Barbara Nüsse
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    150 Minuten
    Kaufstart:
    13. März 2015
    Label:
    Studio Hamburg

    Heiko „Schotty“ Schotte hat einen Beruf, um den ihn nun wirklich niemand beneiden würde. Wenn Polizei und Spurensicherung längst vom Tatort verschwunden sind, rückt der Mitarbeiter der Reinigungsfirma Lausen an, um den Dreck wegzumachen. Blut, Eingeweide, Kotze und andere Flüssigkeiten stehen da an der Tagesordnung, während die Angehörigen vor Ort meist sehr speziell mit dem Verlust umgehen. Das ist für Schotty auch fast schon schlimmer, als der eigentliche Job: Die einsamen Verwandten auf der Suche nach einem neuen Gefährten, die Schotty ihre tiefsten Gedanken von der Seele reden oder ihn gar mit kuriosen Verhaltensweisen auf die Nerven fallen. Doch wenn zwei sich nerven, dann lacht bekanntlich der Dritte…

    Kritik:
    Noch vor einigen Jahren stand völlig in den Sternen, ob es der beliebte „Tatortreiniger“ überhaupt zu weiteren Staffeln schaffen wird. Nun geht die deutsche Comedyserie mit fünf neuen Folgen in die mittlerweile vierte Staffel, muss sich jedoch im Fernsehen nach wie vor mit den sehr späten und ungünstigen Sendezeiten begnügen. Für alle, die nicht mehr in den späten Abendstunden den NDR einschalten können, bietet sich nun die BluRay an.

    Humor mit Ironie – und zum Nachdenken
    Fans der Serie dürften ziemlich genau wissen, was sie hier erwartet, auch wenn es keinesfalls notwendig ist, die Folgen in der korrekten Reihenfolge zu sehen. Mit einem jeweils abgeschlossenen Handlungsstrang begleiten wir Schotty in jeder Folge zu einem anderen Tatort, wo andere kuriose Menschen und Situationen auf ihn warten. Dem Erfolg der Serie haben wir aber vor allem dem Hauptdarsteller zu verdanken: Bjarne Mädel überzeugt mit einer gekonnten Mimik, die seine – oftmals genervte – Gemütslage recht schnell zum Ausdruck bringt. Da entsteht richtige Situationskomik, beispielsweise wenn er es mit älteren Personen zu tun bekommt, die nicht gerade mit einem schnellen Gang punkten und ihm aus Einsamkeit auf die Nerven fallen. Das ist lustig, aber auch nachdenklich zugleich: Denn so witzig ältere Menschen auch sein können, so hat ihr Verhalten doch meist einen nachdenklichen, negativen Hintergrund. Sehr gelungen.

    Mitten aus der deutschen Gesellschaft
    Besonders gelungen ist dabei übrigens, dass der „Tatortreiniger“ trotz seines eher ausgefallenen Berufes doch ein wenig den normalen Alltag in der deutschen Gesellschaft zeigt. Da darf Schotty auch mal eine Eckkneipe besuchen, in der die Umgangsformen ein wenig ruppiger zugehen, oder trifft auf einen Menschen mit Putzfimmel, der totale Angst vor Bakterien hat und bei dem es im Grunde überhaupt nichts zu säubern gibt. Nicht zu vergessen außerdem der Todesfall in einem Elektrogroßmarkt, in dem die sogenannte „Aluhutfraktion“ mit ihren Verschwörungstheorien voller Humor und Ironie schnell ihr Fett wegkriegen. Gesellschaftliche Themen werden so also sehr geschickt mit deutschem Humor verpackt und von einem ziemlich sympathischen Charakter, der obendrein ebenfalls ein „Kerl von nebenan“ sein könnte, präsentiert. Das dürfte letztendlich auch das Erfolgsrezept dieser kurzen, aber dennoch sehr unterhaltsamen Serie sein. An der Stelle bleibt nur die Enttäuschung darüber, dass die öffentlich-rechtlichen Sender nicht doch mal ein wenig mehr Geld und einen besseren Sendeplatz zur Verfügung stellen.

    Hommage an den deutschen Horrorfilm
    Die wohl beste Folge der vierten Staffel ist unterdessen „Der Fluch“. Hier erinnern wir uns insbesondere an die guten alten deutschen Grusel- und Horrorfilme, die einst noch in schwarz-weiß zwar nicht sonderlich schockten, aber innovative Ideen zu bieten hatten. Schließlich kennen wir doch alle die Geschichten von gruseligen Spukschlössern, in denen man einen hartnäckigen Blutfleck auf dem Boden einfach nicht entfernen kann, weil er auf wundersame Weise immer wieder von neuem auftaucht. An einem solchen Fleck darf sich auch der „Tatortreiniger“ Schotty versuchen und bekommt es da mit besonderen Herausforderungen zu tun, die nicht nur einen Fluch, sondern auch noch ausgeklügelte Wortspiele mitbringen. Da kommen wirklich witzige Kindheitserinnerungen wieder hoch.

    Fazit:
    Mit nachdenklicher Ironie, spaßiger Situationskomik und einer gelungenen Hommage an alte Spukfilme überzeugt die vierte Staffel des „Tatortreiniger“ nicht nur Fans der deutschen Comedyserie. Eine deutsche Produktion von ihrer besten Seite.

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